Servus. 😉
Das ich ernsthaft gefallen am Shibari gefunden habe, ist da einem gewissen Herrn mit einem Faible für braune Anzügen geschuldet.
Davor kannte ich es zwar, aber eher vom wegsehen.
Jetzt muss ich es nur noch lernen. Aber manche haben bekanntlich viel später angefangen und habens ziemlich drauf. Kann also noch werden... Irgendwann...
Also Shibari war es jedenfalls nicht, was mich nach Japan gebracht hat. Es war, ganz profan, die Arbeit. Vor kannte das Land nur aus Funk und Fernsehen.
Drei wunderbare und sehr(!) anstrengende Wochen Dienstreise von Tokyo über alle größeren Städte bis runter nach Fukuoka. Immer dabei eine tolle Dolmetscherin, die mir viele Hintergründe und Einblicke gewährte und natürlich immer wieder lokale Kollegen. Alles im Japanischen Tempo... 0600 raus. Je nach Hotel gab es kein Kontinental Breakfast; Fisch zum Frühstück ... Würg ... Zum Glück gibt's überall kleine Läden. Dann volle Aktion bis 2000 und dann mit Kollegen viele Biere kippen und nicht vor 0100 im Bett. Irgendwie habe ich es geschafft nicht einzupennen, während ich referierte.
Wahnsinn wie die es dort durchstehen. Aber eine grandiose Erfahrung.
Reservierte Japaner ? Habe ich nicht kennengelernt. Offen. Extrem offen.
Teilweise war die Dolmetscherin aber auch erstaunt, wie die Landsleute so auf mich reagierten.
Etwa als mich ein Japaner an einem der seltenen ruhigen Abende abends im Onsen ansprach ( im Onsen quatschen. Ein Sakrileg!!) Nachdem er raus hatte, dass ich "ooooho deutschke" bin berichtete er mir voller Inbrunst von seiner Deutland Reise. In brüchigem Englisch, ooooh Heidelberg, oooooh Castle Schanstein. Frankfooortt. Mei ich weiß bis heute zwar nich, was er mir sagen wollte. Aber es war irgendwie nett und auch ein bisschen witzig. Wir hatten unseren Spaß.
Beim Frühstück wurde klar, die Dolmetscherin war auch im Damenbereich des Onsen und hatte mitgehört. Sie war dann auch um Schadensbegrenzung ob des rüpelhaften Verhaltens des Japanischen Herrens bemüht. Plötzlich bekomme ich einen Schlag in den Rücken und der Japaner vom Abend, gekleidet im nobelsten Zwirn, begrüßte mich. An der Dosierung der freundlichen Geste musste er aber noch etwas feilen. Nach "einem schönen Tag" auf deutsch und japanisch von meiner Seite, dürft der Handschlag nicht fehlen. Die Dolmetscherin wurde mit geweiteten Augen blass.
Nach den drei Wochen hatte ich noch eine Woche Urlaub in Tokio. Das Hotel hatte ich in Akihabara.
Da würde ich auch gleich von Mädels angesprochen die ein Foto mit mir machen wollten.
Nicht, dass ich mich als übermäßig attraktiv bezeichnen würde... Aber mit meinen 2m war es wohl ein bisschen wie ein Bild mit Godzilla oder so.
Ja und da gibt's eigentlich so viele schöne kleine Momente, das sprengt den Rahmen. Aber ich denke von Zeit zu Zeit gerne an die Reise zurück. Mittlerweile ist es 8?! Jahre, jedenfalls viel zu lange her. Aber nach dem ganzen Virus gedöhns ... irgendwann 2045 oder so ... Will ich wieder die Inseln Besuchen.
Bilder müsste ich mal ein paar rauskramen, mache ich aber bei Gelegenheit.
Joa. Und so kam ich zu den Japanern.
Ach noch einer zum Schluss: ich brauchte drei Tage um mich an das Gedränge, das Geflacker, den Radau von überall her zu gewöhnen. Das hat mich echt fertig gemacht. Nach fast 4 Wochen lande ich am Frankfurter Flughafen. Ausgestorben, Totenstille, Friedhof, fast beängstigend 😂