Stéphane Grappelli (* 26. Januar 1908 in Paris; † 1. Dezember 1997 ebenda).
Als Jugendlicher brachte sich Grappelli selbst das Violin- und Klavierspiel bei und bestand, ohne jemals einen Lehrer gehabt zu haben, die Aufnahmeprüfung für das Pariser Konservatorium. Hier studierte er zwischen 1924 und 1928. Während dieser Zeit und noch nach seinem Studium verdingte er sich als Musiker in Kinos und in Tanzbands wie Grégor et ses Grégoriens, bis er 1933 Django Reinhardt traf. Grappelli gründete gemeinsam mit Reinhardt das Quintette du Hot Club de France, sie nahmen gemeinsam zahlreiche Schallplatten, u. a. für das Label Swing, bis 1939 auf und feierten Konzerterfolge. Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, befand sich die Band auf Konzerttournee in London. Reinhardt ging gleich nach Paris zurück, doch Grappelli blieb in England.
Am 30. September 1966 brachte Duke Ellington mit dem Konzert „Violin Summit“ die damals vier bekanntesten Violinisten auf die Bühne. In verschiedenen Sets traten neben Grappelli Stuff Smith, Svend Asmussen und Jean-Luc Ponty auf. Gemeinsam spielten sie It Don’t Mean a Thing (If It Ain’t Got That Swing). Nach dem Erfolg des Albums Violin Summit entwickelte Grappellis sich zum einflussreichsten Geiger der Jazzszene und machte sein Instrument im Jazz hoffähig.
Er feierte seinen 86. Geburtstag mit Gary Burton, Martial Solal und Jean-Luc Ponty. Er spielte bis kurz vor seinem Tod Studioaufnahmen (auch mit jüngeren Musikern) ein, so 1975 ein Solo (Gage 300 GBP) für Pink Floyds Album Wish You Were Here und 1979 Tivoli Gardens, Copenhagen, Denmark mit Joe Pass und Niels-Henning Ørsted Pedersen. Seine letzte, mit einem Ensemble um Martin Taylor 1997 kurz vor seinem Tode eingespielte CD Celebrating Grappelli erschien postum. Stéphane Grappellis Urne befindet sich im Columbarium des Friedhofes Père Lachaise in Paris.