Ist schon interessant, wie manche Künstler oder Bands im Heute "neu" gesehen werden, klar, ertappt man sich damit auch, so ist das nicht. Was damals "nicht ging", klappt aber heute.
Tja, woran liegt es. Ich denke nicht unbedingt an einer musikalischen Kompetenz oder Nicht-Kompetenz, sondern definitiv eher am Gruppendruck-Phänomen / Gruppenzwang von damals.
Damals gab es entweder Beatles oder Stones-Fans, Rock oder Jazzfans, Schlager und Nicht-Schlager-Fans usw. usw. Woher kommt persönlicher Geschmack ?? Selbst entdeckt, vorgelebt oder eben durch Gruppendruck wurde dann eine neue ABBA-Platte gekauft, oder eben was anderes.
Klar können die Eltern, die Geschwister, das soziale Umfeld das mitprägen, oder eben auch Musiktipps aus dem Radio, dem Fernsehen oder aus den einschlägigen Fachzeitschriften, wo die musikalische Reise hingehen kann. Wichtig ist eben, ob es einen "trifft" im Herzen oder im Verstand, egal ob damals oder heute.
Vieles wird ja auch durch die jüngere Generation "wiederentdeckt", ins eigene Repertoire aufgenommen oder daran zumindest orientiert.
In Russland z.B. fahren die jungen Leute auf den Seventies Discosound und auf den Achziger-Jahre-Sound aktuell ab, also Boney M. Eruption, Silent Circle, Modern Talking (also der ganze Bohlen-Kram) usw. aber auch auf Hardrock und Metal-Music. Gut, damals war wohl dort solche Musik in Form von Original-Tonträgern Mangelware, obwohl ich zumindest eine Boney M. LP als russische Melodija-Pressung kenne. Die Auswahl war damals dort eben nicht so reichhaltig, wie bei uns. Deshalb re-orientiert sich dort der Musikmarkt und greift Sachen wieder auf welche schon über 35 Jahre alt sind, eben generationenübergreifend, was ich als positive Entwicklung sehe.