Frühstücksexistenzialismus
Ich habe so ein Morgenritual: erst wird gefrühstückt, dann geht's auf's Töpfchen und danach wird Geschirr gespült. Beim Frühstück fällt bei mir recht viel Geschirr an, weil ich "englisch" Frühstücke, mit Spiegeleiern und backed beans und allerlei Gedönse. Da sieht die Küche dann immer aus, wie so ne Küche halt immer aussieht. Da muß man erst mal die Spüle Freiräumen, dreckiges Geschirr sortieren, einweichen, Spülen, Herd und Arbeitsplatte saubermachen. Aber wenn das alles geschafft ist, dann habe ich mir meinen schönen Milchkaffee auch redlich verdient: mit Esspresso vom Esspresso-Kännchen zum auf'n Herd zum stellen und heißer, aufgeschäumter Milch, braunem Zucker und Zimt und der selbstgedrehten Zichte dazu ("Wat nützt mich der Kaffee, wenn's kein Kippchen bei hat ?!") und wenn ich dann zufrieden da sitze, den ersten Schluck aus der Kippe, den ersten Zug aus der Tasse geniesse - was sehe ich dann ? : Schon wieder ne Tasse dreckig, n Löffel, das Einsatzding von'm Rührdingens, die Esspressokanne hat wieder auf'e Herdplatte gekleckert, auf der Arbeitsplatte Zuckerkrümels und der Aschenbecher ist gleich auf wieder dreckig ! "Es ist doch alles so sinnlos - so furchtbar sinnlos !"