Die Sprache der Vergangenheit
Es gab so viele Worte die einfach verschwunden sind die
kaum jemand mehr kennt die
niemand mehr
versteht.
So viel ist unter
gegangen
und noch mehr wird
weichen
einer neuen und
einfacheren Sprache
in Zeiten von
Twitter und Co.
Ich finde das immer schade
und mein Schatz
staunt oft wie viele
Wörter und Wendungen ich noch
ganz selbstverständlich
gebrauche weil sie für mich noch
dazugehören - wie lange noch?
Ich nehme manchmal Zuflucht
zur Sprache der Vergangenheit ihr
Reichtum ist wie ein Mantel
den ich mir umlegen kann als Schutz
und Zuflucht.
Und ich hatte mal den
Gedanken ein Blog
zu machen von einer
ZeitReisenden die unseren Alltag
in ihrer früheren Sprache beschreibt.
Leider kam dann immer wieder
Krankheit und Alltagskram
dazwischen aber ich
will es weitermachen
irgendwann denn ist es
nicht so dasz Sprache auch unser
Denken und Fühlen unsrer
Betrachtung der Dinge
beeinflussen kann?
Nehme ich die Dinge anders
und achtsamer wahr wenn ich
sie in altmodischer
Sprache empfinde?
So zumindest ging es mir dabei
Schade dasz man
nicht alle Tage die nötige
Musze dazu hat!
*************
Hier mal ein solcher Text, der "Brief" ist literarische Form und keineswegs eine Clubmail an irgendjemand gewesen.
Mein Liebster,
ich bin auf dem Friedhof gewesen.
Die Luft ist heut wunderbar mild.
Und trägt diesen feinen Schleier aus Feuchte und Taglicht.
Die ersten Blätter lagen am Weg in der Nässe, matt.
Das ist heute wahrlich kein Tag zum Tanzen.
Aber viele sind noch oben und erwarten ihre Stunde.
Das wird ein schöner Herbstball,
wenn erst der Wind die Nässe weggeweht hat.
Meine Augen labten sich an so mancherlei Grün
in allen Tönen, die ein Maler nur aus seiner Palette hervorzaubern kann.
Und ich dachte daran, wie wir hier oft gegangen sind, früher.
Vier prächtige Geranien hab ich gerettet vom Kompost,
die können noch blühen und uns erfreuen derweil der Oktober dahingeht.
Und ein Alpenveilchen, weiß cyclamengeflammt
das hat noch so viele Knospen, die nur darauf warten
zu erblühen und Duft zu verströmen.
Noch eines mehr in meiner Sammlung auf dem Fenstersims.
Unter der Eiche lagen kleine Zweige voller Blätter, wie kleine Bouquets.
Ich hab sie zum Strauße gebunden und morgen wirst Du sie sehn.
Gehab Dich wohl, bis balde
*************
Das ganze habe ich hier veröffentlich (ja, dasbin auch ich, bitte nicht gleich wieder löschen liebe JC-Polizei!)
https://rudolfinevonbettingerodeblog.wordpress.com/
Aber ich kam mit der Funktion von Wordpress nicht so zurecht und werde es mir noch rüberholen auf Blogspot, sobald ich mal dazu komme.
Es sollte so eine Art Briefblog werden, auch Briefe an ein Kind und anderes...
Schreibübungen, um vergessene Sprache lebendig zu halten.