Hübsch, heilkräftig, frühblühend: Tussilago farfara L.
Wer dem Frühling entgegenwandert, wird vermutlich mit dem Huflattich Bekanntschaft schließen. Als einer der ersten Frühjahrsblüher belebt diese Pflanze mit ihrem leuchtenden Blütengelb Wegränder und Felder. Sie zaubert den ersten farbigen Fleck in die noch graue schlafende Erde.Nomenklatur Tussilago lat. tussis = Husten, agere = vertreiben (Hustenmittel), farfara lat. far = Mehl, fero = ich trage (mehlartiger Haarüberzug der Blätter). Huflattich = hufförmige Gestalt der Blätter.
Wirkstoffe: Ätherisches Öl, Schleim, Bitter- und Gerbstoff, Gallussäure, Glycosid, Inulin, Salpeter, Zink und Kieselsäure.
Wirkung: Schleimlösend, reizmildernd, entzündungswidrig, blutreinigend.
Anwendung: Tee als Aufguss der Blüten bei Erkrankungen der Atemwege, Husten, Verschleimung, Heiserkeit, Katarrh. Presssaft der Blätter mit Honig vermischt als Frühjahrskur und zur Blutreinigung. Tinktur der Blüten bei Krankheiten der Atmungsorgane. Sirup der Blüten als Hustenmittel bei Kindern.
Auflage der frischen Blätter bei Insektenstichen. Wildkräuterküche: Wir dämpfen reichlich gehackte Zwiebeln, geben einen Esslöffel Mehl bei, rühren gründlich durch und löschen das Ganze mit einem Liter Wasser ab, dem wir vorher ein Lorbeerblatt und etwas Suppengewürz beigegeben haben. Die Zwiebelsuppe wird dann zehn Minuten gekocht, hierauf in eine Schüssel gegeben, in die wir rohes, feingehacktes Gemüse mit jungen, sauber gewaschenen Trieben von Huflattichblüten samt Stengel, evtl. auch Löwenzahnblätter, Gundelreben, Bärlauch, Brunnenkresse, Massliebchen und Schlüsselblumenblätter gelegt haben.
Kosmetik: Die Wirkstoffe des Huflattichs wirken gegen Hautkrankheiten, Entzündungen und geplatzte Äderchen im Gesicht. In diesem Fall macht man eine warme Gesichtskompresse.
Quelle: Bruno Vonarburg, Das Kräuterjahr