Was tun Existenzialisten eigentlich?
•Existenzialisten beschäftigen sich mit der
individuellen, konkreten menschlichen Existenz.
•Sie unterscheiden die menschliche Existenz von der Existenz anderer Wesen und Dinge. Diese sind das, was sie sind, der Mensch jedoch ist das, was er aus sich zu machen entschlossen ist, und zwar in jedem Augenblick seines Lebens. Der Mensch ist frei - und damit ist er
verantwortlich für alles, was er tut: eine schwindelerregende Erkenntnis, und sie weckt eine
Angst, die mit der menschlichen Existenz untrennbar verbunden ist.
•Andererseits ist der Mensch nur frei in
Situationen, das heißt in einem Umfeld, das bestimmt ist von seiner eigenen Biologie und Psychologie sowie von den physischen, historischen und sozialen Variablen der Welt, in die er geworfen ist.
•Trotz der Beschränkungen will er immer mehr: Er ist leidenschaftlich involviert in
Projekte aller Art.
•Die menschliche Existenz ist damit
ambivalent: Sie verläuft in engen Grenzen, überschreitet sie aber auch und ist beglückend.
•Ein Existenzialist, der gleichzeitig
Phänomenologe ist, stellt für die Behandlung dieser Conditio humana keine einfachen Regeln auf, sondern
beschreibt die gelebten Erfahrungen, wie sie sich ihm präsentieren.
•Durch die genaue Beschreibung seiner Erfahrung hofft er, die menschliche Existenz zu verstehen, und fordert uns auf, ein
authentischeres Leben zu führen.
Quelle: Das Café der Existenzialisten v. Sarah Bakewell & Rita Seuss