Hadesflucht
Zweifelnd verzweifelt hab ich Dich gesuchtund sturmschreiend leise herzlich verflucht,
zielsicher taumelnd vor blinden Spiegeln,
die Hände zerschunden an Türen mit Riegeln.
In Feuer und Asche den Glauben verloren,
nur lidschlagspäter darin wiedergeboren,
schlaftrunken erwacht an frostheißen Orten,
in quälender Stille aus Millionen von Worten.
Vor gewitterzerrissener Dunkelfront
schwachhoffende Ahnung von Horizont.
In kraftloser Härte die Schritte hinlenkend,
blicklose Augen bleimüde senkend.
Zerfasernde Träume fast schon verklungen,
vom Nachtmahr beinahe niedergerungen,
der Seele aufbäumend letzthelle Gegenwehr,
die Körperhülle zurückbleibend, leer.
Von blauweichen Lüften zärtlich berührt,
der Agonie knappendlich entführt,
bist leisen Schrittes Du zu mir gekommen,
mich federleicht zurück ins Leben genommen.
Hast mich nicht gesucht, dennoch gefunden,
gefangen, befreit, mit all meinen Wunden.
Mir alles geschenkt, was ich nie gedacht,
verbunden durch uns're Seelen der Nacht.