Wörter die kaum noch jemand kennt. 3.

»Lust« – das bezeichnet nicht nur »Begierde, Verlangen«, sondern auch »Freude, Spaß, Vergnügen«. Wer lustwandelt, der geht spazieren, er geht also nur zur Freude umher. Der Ausdruck »lustwandeln« scheint heute noch nicht ganz vergessen, droht aber in Vergessenheit zu geraten. »Lustwandeln« wird von manchen Wörterbüchern mit dem Zusatz »poetisch« und von anderen mit dem Hinweis »veraltend« gekennzeichnet. Den Eintrag findet man in der Nähe von »Lustschloss« (kleines Schloss für Vergnügungen), »Lustwäldchen« (kleiner, lichter Wald zum Spazierengehen) und »Lustgarten« (parkartiger Garten) – Wörter, die fast nur noch von Historikern verwendet werden. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie etwa Goethe mit seiner Holden in einem Lustgarten, der zum Lustschloss eines Fürsten gehörte, lustwandelte.