Grundsätzlich alles richtig...
...und doch lese ich in so manchen Beiträgen auch ein Stück weit Resignation.
Das ist so schade, denn auf so vielen Profilen kann ich so schöne Sätze lesen wie:
"Sei du die Veränderung, die du dir wünschst" oder ähnliches.
Letztlich sind wir NICHT das Produkt dieser Gesellschaft, sondern dessen Multiplikator will sagen, wir machen es uns doch alles selbst.
Sich dann hinzustellen und darüber zu lamentieren wie schnellebig und auswechselbar alles ist halte ich für fad und schal.
Und ja, so leben wir auch im Alltag: bevor etwas "repariert" wird, wird es ersetzt....
Aber es ist natürlich mit zunehmendem Alter schwieriger, jemanden "wahres" zu treffen:
In der Jugend sehen wir unseren Flirt täglich in der Schule, im Verein oder wo-auch-immer.
Im Berufsleben treffen wir "uns" täglich bei der Arbeit (war da nicht mal was? die meisten Beziehungen werden am Arbeitsplatz geschlossen?)
Wir hier im Joyclub sind zwar alle offen und aufgeschlossen (nota bene: "wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein") aber wir müssen versuchen, unseren Alltag zu leben. Dann wohnt man nicht in unmittelbarer Nähe und schon sieht man sich nur "alle Nas' lang".....
Im Gegensatz zu "früher" wird ein "gemeinsames Leben" nicht "gemeinsam" aufgebaut, sondern hier müssen zwei Alltage (mit Beruf / Kindern / Wohnort etc.) in EINKLANG gebracht werden - das erfordert Wille und Energie - und Vertrauen, von dem hier jeder schwärmt, es aber selbst kaum aufbringen (kann).
Wie häufig lese ich:
"Ich bin nicht bereit 100Km zu fahren", "ein Kennenlernen nur im Club - da kann jeder bei nicht-Gefallen weiterziehen" oder "bevor ich Zeit für einen Kaffee aufbringe muss...."
Was bedeutet das also im Umkehrschluß?
Wir ordnen unsere Partnersuche ALLEM anderen in unserem Leben unter, sind nicht bereit, "Opfer" zu bringen um herauszufinden ob mein Gegenüber vielleicht Qualitäten hat, von denen ich nicht wußte, wie wichtig sie mir sind und mich über vermeintlich "Fehlendes" hinwegsehen lassen.
Im Feng-Shui heißt es neben vielem anderen, was mir gefällt: "Um einen Partner zu finden, musst du deinen Schreibtisch aus dem Schlafzimmer räumen"
Ich schreibe oft:
"Ich bin nicht bereit, meinen Alltag (Entfernung / Alter / Neigungen / uvm....) über mein (unser) Glück entscheiden zu lassen. Alles was wir haben ist die Chance die wir ergreifen müssen."
Wenn dann ein "aber" erwidert wird weiß ich schnell woran ich bin: Da wurden noch keine "Möbel gerückt".....
pantha rei