Zunächst einmal muss man zwischen endogener und exogener Depression unterscheiden.
Die endogene wird Stoffwechsel-bedingt verursacht und kann vererbt werden. Bei der exogenen Depression liefern Umstände im Äußeren Anlass zum inneren Ungleichgewicht.
Eine Zeit wie Corona macht beim ersten Typus im Grunde keinen Unterschied. Ein solcher Patient hat dann diese Phase oder auch Dauerzustand unabhängig von Umständen, ist in Isolation natürlich umso gefährdeter, sofern die Depression noch nicht entdeckt und der Patient in Behandlung ist.
Beim zweiten Typus kommt es darauf an, ob mögliche Stressoren dauerhaft und ggf. vorher schon vorhanden sind. Liefert die Situation von Corona im der jeweils persönlichen Situation dann noch mehr, was den Boden unter den Füßen wegzieht, kann die Situation verstärkend wirken (z. B. Doppelbelastung Kinderbetreuung und Job im Home Office, Krise mit dem Partner, keine Option aufzutanken).
Für Andere, wie @*********et_nw es schon genannt hat und wie ich es auch wahrnehme - ist diese Phase gar ein Segen, weil die Möglichkeiten reduziert sind, Pendeln, Termine, etc. vielleicht gar nicht mehr stattfinden und man deutlich zur Ruhe kommt.
Es kommt immer auf die individuellen Hintergründe an... Eine pauschale Aussage Ja oder nein, wie die Bildzeitung es liebt, kann hier nicht getroffen werden.
Wichtig für diejenigen, die gefährdet sind, wäre : Stress runter, sich viel Gutes tun, Zeitinseln schaffen, mit guten Freunden reden, such helfen lassen.
Depressionen erkennt man nicht gut, wenn man selbst mal betroffen ist. Hat man immer öfter, oder gar täglich das Gefühl :
ich kann nicht mehr, ich schaff das nicht, ich muss aber noch so viel machen, Ich bin so traurig und weiß nicht, warum, ich hab auf nichts mehr Lust, ich möchte einfach nur noch schlafen. .. DANN sollte man mutig sein und den Schritt zum Experten gehen und schildern.
Je früher, desto besser. Dann ist das Tal nicht so tief und man kommt schneller wieder auf stabile Beine.