Das glaubt einem keiner
Neulich war ich wieder im Supermarkt. Ich packte an der Kasse gerade meine Einkäufe auf das Band, darunter auch ein Päckchen von der Fleischtheke des Metzgers. Vor mir steht eine junge Frau in der Reihe, schaut sehr kritisch zuerst auf die Fleischtüte und dann auf mich. „Sie wissen schon, dass dafür Tiere sterben müssen, oder? Ich verstehe echt nicht, wie Sie das essen können!“
Ich bin ja nicht auf den Mund gefallen, war aber erst einmal recht sprachlos. Was geht diese junge Frau eigentlich an, was ich …? Doch bevor ich irgendetwas darauf entgegnen kann, plappert sie weiter: „Also ich kaufe nur abgepackte Wurst und Fleisch. Diese Sachen kommen aus der Fabrik. Die schmecken genauso und werden aus künstlichen Tieren gemacht. Und billiger sind diese abgepackten Sachen auch noch.“ Mein Gehirn benötigte einigen Augenblick, um das Gehörte zu verarbeiten, Das hat sie jetzt nicht wirklich gesagt, oder doch……..? DOCH, sie hat es gesagt, denn sonst würde die Kassiererin nicht so fassungslos schauen. Auch mir fehlen immer noch die Worte.
Die vermeintliche Tierschützerin mit der künstlichen Intelligenz erwartete wohl auch keine Antwort. Sie packte ihre Industriewurst samt Tiefkühlpizza mit Schinken vom Kunstschwein ein und marschierte aus dem Laden. Viele Blicke folgten ihr.
Hätten die Verkäuferin an der Kasse oder ich etwas ändern können? Also ich würde gerne daran glauben, aber ….. NEIN. In diesem Stadium ist keine Heilung mehr zu erwarten. Ich bin schon lange dafür, dass Essen und Trinken zu einem Pflichtfach in den Schulen wird.
Ich glaube aber, wir älteren Menschen werden es wohl nicht mehr erleben.
Gelegenheit am Schopf fassen
