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Neue Beziehung - Bi-Interesse beichten?

******4GI Mann
380 Beiträge
Themenersteller 
Neue Beziehung - Bi-Interesse beichten?
Hallo in die Runde!

Wie geht ihr mit dieser Situation um:
Ihr habt Bi-Interesse und lernt eine Person vom anderen Geschlecht kennen, mit der sich eine Beziehung anbahnt.
Redet ihr sofort zu Anfang der Beziehung (als Mann mit der Freundin, als Frau mit dem Freund) über euer Interesse am eigenen Geschlecht? Auch wenn es sich rein auf Sexuelles bezieht.


Über eure Meinungen freue ich mich sehr.
Was denkt ihr dazu?

LG Chris
*****obi Paar
67 Beiträge
Er hat....
mir vom ersten Moment an gesagt das er Bi ist....das war das beste was er tun konnte. So konnten wir von Anfang an offen damit umgehen und auch darüber reden ob und welche Einflüsse es da für unsere Beziehung gibt. Und nachdem ich keinen Mann kannte der Bi ist gabs natürlich viele Fragen aber auch Unsicherheiten von mir aus. Aber es gab dann auch keine "bösen" Überraschungen diesbezüglich. Für unsre Beziehung wars das beste von Anfang an offen und ehrlich zu sein. Auch für mich wars dann leichter ihm zu sagen das ich diesbezüglich Interesse habe und auch mal ausprobieren möchte. Und jetzt nach 4 Jahren könnte ich mir's nicht mehr anders vorstellen.

Lg. Sabs
"Beichten"
Das ist ein Teil der (sexuellen) Identität. Das gehört zu einem dazu. Da gibt es nichts zu "beichten". Diesen Umstand wegzulassen, kommt einer Verleugnung gleich. Und es dann später sagen, kommt echt nicht gut. Die andere Person könnte sich hintergangen fühlen.

Es gibt aber noch eine andere Sichtweise, nämlich nicht die eines "Makels". Es gibt (nicht wenige) Menschen, die darauf abfahren. Männer finden Bi-Frauen meistens sowieso heiß und auch anders herum gibt es das. Schaut mal in die Gruppe hier bei Joy "Bi-Männer Liebhaberinnen".

Ich setze noch einen drauf:
Für mich persönlich kommen seit vielen Jahren keine heterosexuellen Männer mehr in Frage. Die Bi-Männer passen einfach besser zu mir. Insofern ist das gleich am Anfang ein Ausschlusskriterium - nur andersherum als im Eingangspost beschrieben. *zwinker*

Seid lieb gegrüßt
Dana
Ich schließe mich da BiLoveMonsters an, da gibt es nichts zu beichten. Wenn man bi ist, gehört das zu einem dazu.

Als ich meinen Mann das erste Mal getroffen habe, haben wir beide gleich zu Beginn einander schon erzählt, dass wir auch das eigene Geschlecht äußerst anziehend finden. Das Resultat dieses ersten Dates war, dass wir irgendwann auf einer Bank im englischen Garten saßen und die vorbeilaufenden Menschen einander anhand ihrer Attraktivität erklärt haben. So wusste jeder gleich, welche Vorlieben beim jeweils anderen bestehen. Heute sind wir dreizehn Jahre ein Paar, acht davon verheiratet und ich denke, würde er mir jetzt erst "gestehen", dass er die ganze Zeit bi war, sich aber nicht getraut hat, es mir zu sagen, wäre ich doch recht enttäuscht von ihm, schließlich gehört Vertrauen zu einer Beziehung dazu und dieses vorausgesetzt kann man doch über alles miteinander sprechen *g*
*******_nw Mann
9 Beiträge
Es mag ein wenig hart klingen, aber wenn ich eine Partnerin finde, die damit nicht umgehen kann, ist sie möglichweise die Falsche.

Das liegt aber auch daran, dass ich grundsätzlich eher lockere Menschen mag, die andere nicht ändern wollen und sie akzeptieren, wie sie sind.

Beim ersten Date würde ich das wahrscheinlich nicht auf den Tisch bringen, aber wenn sich mehr entwickelt, schon. Ich halte es für beide Seiten wichtig, zu wissen, woran man(n)/frau ist.
****fex Mann
11 Beiträge
Nicht sofort
Ich würd's nicht beim ersten Date machen, aber wenn man sieht, dass es Richtung was ernsteres gehen wird, dann je früher desto besser.
Allerdings ist es für uns Männer leichter gesagt als getan, da viele Frauen Bisexualität bei Männern nicht verstehen oder akzeptieren. Andererseits ist es auch ein gutes Ausschlusskriterium - wenn sie deine Bi Seite nicht akzeptiert, ist sie wohl nichts für dich...
Raus damit, Jungs!
Ich wünsche mir einen Partner, der bi ist. Also immer raus damit, Jungs. Diese Info ist für mich ein Vorteil!

Sexuelle Kompatibilität ist eine Grundbedingung der Partnerschaft. Also lieber früher als später aussprechen, um eine mögliche Zeitverschwendung aller Beteiligten zu minimieren.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Raus damit, sobald wie möglich

Und das größtenteils aus rein egoistischen Motiven. Ich illustriere das mal an meiner persönlichen Situation.

Ich bin 16 Jahre mit meiner Frau zusammen, verheiratet und das Ganze wurde mal unter monogamen Voraussetzungen aufgesetzt. Nun habe ich gemerkt, da ist noch mehr, habe vor nem Jahr ne Therapie angefangen (unter anderem deswegen, sich verleugnen ist nie gesund), meiner Frau sehr schnell davon erzählt, unzählige, ewige und oft schmerzhafte Diskussionen geführt und vor kurzem die Aussage bekommen: Ich verstehe es nicht, aber wenn es dir damit besser geht, akzeptiere ich es, weil ich dich liebe. Mir geht es jetzt schon viel besser.

Es war sehr schwer für beide Seiten und natürlich kam die Frage, "warum hast du mir das nicht schon eher gesagt". "Weil ich es da noch nicht wusste." Es war ne blöde Situation, aber Offenheit die einzige Lösung.

Warum ist das so? Da wurde schon einiges angesprochen.

Du bist, wie du bist. Das sollte dein Partner / deine Partnerin nicht nur akzeptieren, sondern eigentlich auch gut finden. (Insbesondere bei einer neuen Beziehung.) Wenn du Offenheit willst, solltest du sie auch vorleben. Wenn du es sagst, eröffnest du dir Möglichkeiten für nette Kontakte und viel Spaß für dich bzw. hoffentlich für euch beide. Die Neugier ist in dieser Phase recht groß, nutze diese Phase. Außerdem ist, wenn man verliebt ist, das Großhirn noch nicht so kritisch und stellt sich nicht so unnötige Fragen wie "Kann ich das denn wirklich machen, mit nem Bi-Mann? Geht denn das? Was werden meine Eltern dazu sagen?" Ja, warum denn nicht? Wenn du ihn liebst, geht das alles, Schätzchen.

Was wäre die Alternative? Du sagst es ihr nicht. Dann verzichtest du entweder auf einen wichtigen Teil von dir (bildlich gesprochen, du schneidest dir ne Niere raus, man kann damit leben, aber warum?) oder du lebst es trotzdem aus, aber ohne ihr Wissen. Das bedeutet jede Menge Stress, Heimlichkeiten, Lügen und natürlich fühlt sie sich dann hintergangen, verletzt, wenn sie es rausbekommt und es kommt immer raus. Und dann kommen viele Tränen und die geschrieenden Fragen: Warum gehst du fremd? Reiche ich dir denn nicht? (Nein, aber du kannst nix dafür.) Warum bist du nicht ehrlich mit mir? (Wenn er mir das nicht erzählt, was verschweigt er mir sonst noch? Gute Frage.) Was denkst du eigentlich von mir, dass du dir nicht traust mir da zu erzählen? (Auch eine gute Frage.) Ich glaube die Alternative ist wenig verlockend.

Deswegen trau dich. Du kannst soviel gewinnen. Sei mutig. Geh deinen Weg, nur du (oder vielleicht dann ihr) kannst ihn gehen.

LG Stefan

PS: Entschuldigt bitte die langen Posts. Offensichtlich ist einiges in mir, was raus will. Das scheint für mich auch eine Art Selbsthilfegruppe zu sein. *g*
*******eet Mann
497 Beiträge
Ich gehe mit allen meinen Facetten sehr offen um. Egal ob Vorlieben, Erfahrungen, Wünsche. Gerne auch beim ersten Date bzw Kennenlernen, wenn die Wellenlänge passt. Irgendwas „zurückzuhalten“, halte ich für mich nicht passend. Dann gäbe es in der Zukunft sicherlich Probleme, wenn die mit Offenheit, Veränderungen und Neugier nicht umgehen kann. Denn alles im Leben ist immer ein aktueller Status. Es kann sich auch später noch alles in alle Richtungen verändern.
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