„Jede*r definiert das für sich selbst
Es ist ein Thema, das immer wieder aufkommt...
Wir persönlich denken, dass es kein richtig und falsch gibt.
Jede Person legt das für sich selbst fest.
Ob sich jemensch überhaupt ein Label gibt und wenn ja, welches das dann ist, entscheidet jede*r für sich.
Wir wissen, dass es für das Gegenüber oft schwer ist damit umzugehen, denn unser Gehirn ist so aufgebaut, dass es in Schubladen denkt. Es ist eine Herausforderung das aufzubrechen. Das geht uns auch so.
Wir haben uns allerdings über die Jahre angewöhnt die Selbstbezeichnung einer Person nicht in Frage zu stellen, auch wenn wir es für uns anders definieren würden.
Wir setzen uns seit vielen Jahren für die Belange von Bi+ Menschen in zwei Vereinen ein - regional in Berlin bei BiBerlin e.V. und auch bundesweit bei BiNe - Bisexuelles Netzwerk e.V..
(Wir wissen, dass das hier ein Portal für Sex ist und dennoch halten wir Aufklärung und vor allem den Austausch darüber für wichtig. Auch hier.)
Es gibt mittlerweile so viele verschiedene Bezeichnungen für Menschen, die mehr als ein Geschlecht begehren. Dabei ist egal, ob das "nur" sexuell ist und/oder romantisch.
Wir finden die Definition von Robyn Ochs, einer US-amerikanischen Bi-Aktivistin, am treffensten:
„Ich bin bisexuell, weil ich anerkenne, dass ich mich potentiell zu Menschen mehr als eines Geschlechts hinzugezogen fühlen kann, sei es sexuell und/oder romantisch. Nicht unbedingt zum gleichen Zeitpunkt, auf die gleiche Art und Weise oder in der gleichen Intensität.“
Wir befinden uns alle auf einem Spektrum, bei dem die jeweiligen Pole monosexuell sind. Monosexualtität bedeutet, dass ein Mensch sich nur von einem Geschlecht angezogen fühlt, also Homosexualität und Heterosexualität.
Weil wir wissen, dass die vielen verschiedenen Begriffe sehr verunsichern können, haben wir vor einigen Jahren mal eine kleine Übersicht im Postkartenformat erstellt. (siehe Bild) Vielleicht ist das für den einen oder die andere hilfreich. (Die Postkarte ist nicht ganz aktuell und momentan in der Überarbeitung, da immer mehr Begriffe dazukommen.)
Wer sich für einen persönlichen Austausch zum Thema interessiert, den laden wir herzlich dazu ein zu einem unserer regelmäßigen Treffen zu kommen. Hier findet ihr die Termine:
https://biberlin.de/
Jede*r ist willkommen.
Herzlichst Dana & Chris
Vielen lieben Dank für diese wirklich treffende Erläuterung! Ich habe selten einen solch reflektierten Text in diesem Zusammenhang gelesen.
Mit dem Schubladendenken ist das immer so eine Sache. Vor meiner eigenen „Entdeckungsreise“ in Bezug auf meine sexuelle Orientierung, habe ich wesentlich öfter in Schubladen gedacht, oft nur eine Seite der Medaille gesehen. Das hat sich gewandelt nachdem ich diesen Prozess durchlaufen habe.