mit 9,9 Jahren....
sollte sie eventuell schon die erste Lektion Sexualkunde in der Schule gehabt haben- hier jedenfalls ist es Pflichtstoff in der 3. Klasse.
Kurz bevor ich zur Schule kam, erzählte ich ganz stolz im Kindergarten, dass meine Mama ein Baby kriegt- immerhin ist sie ja grad im Krankenhaus.
Meine Mutter wurde dann von der Mutter eines Kindergartenfreundes gefragt ob sie das Baby verloren hat, da sie ja eigentlich noch im Mutterschutz sein müsste.
Meine Mutter fiel damals aus allen Wolken- sie wußte ja immerhin nichts von ihrer eigenen Schwangerschaft!
Ich hab damals nie bewußt eine Schwangerschaft mitgekriegt (alle meine Tanten waren noch kinderlos) und hatte ausserdem eine Hörspiel-LP von meinen Eltern gekriegt, wo ein Klapperstorch ein Geschwisterchen brachte (Aufklärung zu DDR-Zeiten *lol).
Da diese Geschichte immer wieder bei Familienfesten die Runde machte (und mir natürlich irgendwie peinlich war), beschloss ich meinen Kindern nie was über den Klapperstorch zu erzählen.
Meine grosse Tochter kriegte dann schon mehr oder weniger bewußt meine 2. Schwangerschaft mit- sie war 3 als ihre kleine Schwester geboren wurde.
Ich beantwortete alle aufkommenden Fragen so kindgerecht und ehrlich wie möglich:
"Wo kommen die Babys her?"
"Wenn 2 Menschen sich sehr doll lieb haben..... blablablubb..... Penis in Scheide.... Samen wandert in die Gebärmutter.... ei und samen treffen sich..... daraus wächst ein ganz kleines baby..... wenns gross genug ist, kommt es durch die Scheide raus!"
da die Aufmerksamkeitsspanne eines kleinen Kindes nicht so hoch ist, zog sich die Erklärung über Wochen.... immer ein bisschen mehr.
Später kamen dann Fragen wie: "Wie entstehen Zwillinge?", da sie sowohl eineiige als auch zweieiige Zwillinge in ihrem Kindergarten hatte und nicht verstehen konnte warum 2 gleich aussehen, aber die anderen auch Zwillinge sind.
Ich erklärte ihr auch hier den Unterschied.
Da meine Grosse von ihrer Körperlichen Entwicklung immer sehr weit war, fing ich dann mit 10 Jahren an sie auf ihre Menstruation vorzubereiten: "Wenn ein Mädchen soweit ist, bereitt ihr körper ein Nest vor, wo sich ein Baby einkuscheln könnte. Wenn kein Baby entsteht, muss das nest weggeschmissen werden und eine Frau blutet dann aus ihrer Scheide!"
Hab ihr gezeigt wie man eine Binde benutzt und Tampons verwendet, ihr aber auch gesagt, dass man erst mal Binden versuchen sollte. Hab ihr erklärt, dass sie jederzeit mit Fragen zu mir kommen darf und ich auch gute Tabletten habe, falls sie Bauchschmerzen kriegen sollte.
Mit 11 1/2 Jahren war es dann mit ihr soweit und ich war die erste, der es stolz erzählt wurde.
Jetzt ist sie 12 1/2 Jahre und das Thema Jungs wird (mal mehr, mal weniger) interessant- ihren ersten Freund hatte sie schon- aber auch nur ne Woche.
Somit hab ich vor gut 2 Monaten dann angefangen über Verhütung zu reden, ihr den Umgang mit Kondomen beigebracht und ihr gesagt, dass wenn sie irgendwann mal ein Kondom braucht, immer welche bei mir in der Nachttischschublade liegen- sie aber bitte drauf gucken soll ob die noch nicht abgelaufen sind (ich brauch sie ja zur Zeit nicht ^^).
Wer meine Tochter nicht kennt, schätzt sie auf 14 bis 16 Jahre, aber noch ist sie nicht soweit sich wirklich auf einen Jungen einzulassen- sie spielt lieber mit den kleinen Kindern und ist hier in der Gegend ein sehr beliebter Babysitter.
Sollte sich das irgendwann ändern, werde ich das Thema "erstes Mal" und "Verhütung" sicherheitshalber noch mal aufgreifen- auch wenn sie jetzt im nächsten Monat nochmal das Thema im Biologieunterricht aufgreifen werden- mit Besuch bei pro Familia.
Bei meiner Kleinen wars völlig anders- sie hat vieles nie hinterfragt und einiges mehr oder weniger zwischendurch mitgekriegt, wenn ich mit der Grossen geredet habe, aber auch ihr habe ich theoretisch erklärt wie ein Baby entsteht.
Über Monatshygiene brauch ich mir bei ihr noch keine Gedanken machen, auch wenn sie schon 9 1/2 Jahre alt ist, ist sie vom Körper her noch lange nicht soweit wie ihre Schwester in dem Alter war.