Pragmatisch, realistisch, authentisch
Hallöchen
Zunächst muss ich einfach betonen, dass ich nichts Anstößiges an dem Wort "Behindert/Behinderter/Behinderte" finde!
"Besonders" - trifft es das? Das behindert sein? Und sind wir nicht alle "besonders"? Alle Menschen, Erwachsene und erst recht die Kinder? Jedes Elternteil oder Paar ist etwas Besonderes, etwas Individuelles, etwas was es zu achten gilt!
Zum behindert sein - besser gehindert sein...gehindert an vielen Dingen des Lebens in seiner Einfachheit teilzunehmen...nicht Barrierefrei...so ein Handicap ist schon nicht einfach!
Erst einmal braucht kein Gesunder sich zu schämen einen behinderten Menschen anzuschauen...wie oft sagen Eltern zu ihren Kindern "Guck da nicht so hin"...weshalb sagt man so etwas?! Wir sollten lernen hin zu schauen! Scheu zu überwinden vor dem "Andersartigen, Unnormalen, Komischen"! Unsicherheit ist normal und schön wäre es, wenn Gesellschaft es schaffen würde nicht so unsicher zu sein.
Behinderte bekommen viel Anonymität von außen zugeschoben.
Man muss jede Familie mit einem behinderten Familienmitglied individuell betrachten - jede Familie hat eigene, andere Probleme und Herausforderungen im Leben zu meistern. Von daher gibt es in diesem Bereich keine Allgemeingültigkeit.
ABER: Sie müssen weder bedauert werden, noch mit Achtung überschüttet. Sie sind Menschen wir wir alle. Nur oft ein wenig pragmatischer, realistischer, authentischer. Manche sind auch lustiger, fröhlicher, leichter - da sie gelernt haben sich an kleinen Dingen zu freuen. Manche sind auch sehr engagiert, kreativ, gesellig
und vor allem natürlich.
Manche sind aber auch traurig, überfordert, und fühlen sich nicht akzeptiert.
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Wir haben kein behindertes Kind, aber wir sind gehandicapt! Ich und zwei meiner Kinder haben HMSN Typ1 (kann im Netz nach gegoogelt werden ;-))
Niemals hätte ich DESHALB die Schwangerschaft abgebrochen.
Jedes Paar, jede Mutter sollte für sich wissen, was das Leben ausmacht. Was man mit Leben verbindet. Was das Leben einem bedeutet.
Man sollte wissen, dass das Leben mit einem behinderten Angehörigen oder Kind enorm anstrengend sein kann oftmals. Aber es birgt so unglaublich viel an Kapazität, an Möglichkeiten schön zu sein. Es ist eine Chance dem Leben auch völlig anders zu begegnen. Werte die zufrieden machen neu zu entdecken.
Was macht glücklich?
Behindert sein oder chronisch krank bedeutet nicht zwangsläufig Unzufriedenheit oder Abstellgleis.
Und wenn man sich ganz bewußt und überlegt für einen Abbruch entscheidet (Nachwehen eingeschlossen!), so ist es auch gut oder zu akzeptieren.
Das Leben passiert während wir dabei sind Pläne zu machen!
Manchmal sollte man sich vielleicht auch einfach in den Fluss des Lebens fallen lassen, anstatt immer wie wild von Anlegestelle zu Anlegestelle zu paddeln
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Sorry meiner blumigen Sprache - aber mir scheint es der Thematik nicht gerecht werdend einfach nur Für und Wider aufzuzählen.
Liebe Grüße - Juli