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Es ist natürlich ein Hin und Her und jeder hat so seine Argumente und Vorstellungen.
Wir denken aber auch, dass das Fernsehen wirklich das einzige Medium ist, um auf solche Situationen hin zu weisen. Unabhängig was Sender daraus machen. Die Tatsache ist, dass Kinder geschlagen werden!!! Und wenn es der Realität entspricht, sollte man im TV auch darauf aufmerksam machen. Genauso, wenn Kinder Opfer werden (Tatort Internet), wenn Delfine oder Wale irgendwo auf bestialische Art getötet werden, wenn irgendwelche Leute mutwillig die Umwelt zerstören, wenn Mächtige durch ihre Gier die kleinen Menschen ausbeuten, usw.
Ich denke, dass wenn die Jugendschützer nicht gesagt hätten: "Ach wie schlimm", dass es nicht mal jemanden anderen aufgefallen wäre. Zumindest hätte man dann nicht so ein Hipe darum gemacht. Für viele wäre diese Situation wahrscheinlich sogar normal, weil sie es selbst so handhaben.
Ich kann auch eigentlich nicht die Jugendschützer verstehen, da es doch klasse sein müßte, wenn ein Format hier helfen möchte. Die Aufmerksamkeit kommt doch erst, wenn man sowas sieht. Der Weisse Ring versucht schon seit zich Jahren mit Kampagnen wie "Stoppt das Vogelstaus-Syndrom" Menschen aufmerksamer zu machen, wenn andere Menschen Hilfe brauchen. Wenn Sie das im Fernsehen, bei RTL machen würden, hätten Sie garantiert mehr Erfolg, weil es so eben jeder mitbekommt.
Auch Politiker tun erst dann etwas, wenn die Medien Sie darauf aufmerksam machen. Ich mein, dass ist in allen Bereich so. Es wird erst dann etwas getan, wenn es gerade Aktuell ist oder wenn man darauf aufmerksam macht.
Wir glauben, dass die Frau Katja Saalfrank glaubwürdig ist. Zumindest glauben wir, dass Sie wirklich vor hat Ihren Job richtig und vernünftig zu machen. Unabhängig davon, was die Sender daraus machen. Wir glauben aber auch, dass es garnicht mal so leicht ist, das richtige aus so einem Sendeformat zu machen. Wenn Sie nur Blümchen-Eltern die ihre Kinder ignorieren zeigen würden, würde welche schreien. "Das ist doch alles nur Fake. Ich hätte als Kind schon den Hintern voll bekommen." Wenn tatsächlich dann gezeigt wird, wie Eltern aus Angst und Hilflosigkeit ihre Kinder schlagen, dann sind alle am schreien. "Das kann man doch nicht zeigen!!"
Das was gezeigt wird sind außerdem nur 45 Minuten aus X Tagen. Man muss ja mal davon ausgehen, dass wenn die Kamera aus ist, auch noch etwas passiert. Das an den Eltern und Kindern gearbeitet wird, etc.
Die Ganzen Sendungen sind doch eigentlich nur Zusammenfassungen.
Wir können uns auch durchaus vorstellen, dass man bestimmte Situationen nochmals nachstellen muss, so dass diese eben gekünstelt wirken, da man ja, wie gesagt, bei allem was man tut auf die Finger bekommen kann und da man es ja auch so zeigen muss, dass es alle verstehen.... Was nutzt es aufzuzeigen, dass schlagen schlecht ist, wenn die, die es tun, nicht verstehen was gezeigt wird.
Nebenbei wird man ggf. auch etwas aufgeregt sein, wenn ständig eine Kamera auf die Finger schaut. Nicht jeder ist sprachlich sicher und man möchte sich ja auch nicht blamieren.
Wir denken also, solange in der Realität Eltern sind, die ihre Kinder aus Angst, Hilflosigkeit oder anderen Gründen schlagen, sollte man die Situation im Fernsehen auch ganz klar zeigen dürfen, um den Eltern alternative Möglichkeiten zeigen.
Das macht das Format "SuperNanny" ja auch. Erst wird der Missstand gezeigt und dann gibt es Möglichkeiten die man mal probieren kann, damit man sein Kind eben nicht mehr schlagen muss. Oder wenn das Kind nicht hört und aus rastet, was man machen kann, damit es eben nicht mehr so aus rastet. Ich mein, einige Sachen sind ja nicht mal doof.
Für einige ist es sicher auch noch eine nette Bestätigung, wenn man eine Situation sieht und die SuperNanny sagt eine Alternative die man selbst so handhabt.
Die SuperNanny aber gänzlich schlecht zu reden, ist sicher nicht der richtige weg. Solange man durch solche Sendungen nur ein Elternteil zum umdenken bewegen kann, so dass Sie eben nicht mehr ihre Wut oder Angst oder was auch immer an ihrem Kind auslassen, sollte man es auch zeigen. Da erreicht die SuperNanny nämlich mehr, als ein Jugendschützer in seinem Büro!
Und das sich Frau Katja Saalfrank mit RTL zusammen getan hat, finde ich auch gar nicht dumm. Auf WDR hätte es nämlich voraussichtlich keiner geschaut.
Und wenn ich etwas über Frau Saalfrank höre, dann hat es immer etwas mit ihrem Job zu tun. Deswegen glaube ich auch nicht, dass Sie sich damit selbst in Szene setzen möchte.
Zudem entscheidet SIE ja nicht, auf welcher Veranstaltung Sie einen Preis überreicht bekommt und was es da für ein Rahmenprogramm gibt. Hätte Sie den Preis nicht angenommen, hätten wahrscheinlich einige sogar gesagt: "Siehste, also wußte Sie, dass das mit dem Schlagen nicht richtig war..." Ich glaube im Fernsehen kann man teilweise machen was man will.
Den Sendern kann man natürlich vorhalten, dass Sie das alles nur für Kohle machen... Es ist ja auch so. Wenn es kein Geld einbringt, ist es witzlos es auszustrahlen. Einen Sender der ausschließlich gutes, vertrauenswürdiges Fernsehen macht und das vielleicht noch für die Interessen des Volkes, wird es sicher nie geben.
Ich persönlich finde aber, dass die SuperNanny immer noch real genug ist und das ich echt glaube, dass es tatsächlich diese Fälle gibt. Und deswegen finde ich es auch gut (gerade für die Opfer, also die Kinder), wenn man hier eine Hilfestellung gibt, wie man es anders machen kann.
Und wenn ich so Schrottsendungen wie "Familien im Brennpunkt" und "Mitten im Leben" mit der SuperNanny vergleiche, so sehe ich da noch deutliche Unterschiede...
Wie gesagt, wenn man Menschen mit solchen Sendungen zum umdenken bewegen kann, sollte man es auch zeigen dürfen. Es ist nämlich auch genau diese Überlegung. Ich denke nämlich nicht, dass diese Art von Eltern sich Hilfe beim Jugendamt holen würden. Vielleicht wenn Sie Kohle brauchen, aber nicht wegen Fragen oder Hilfe in der Familie, Beziehung oder Schulden. Und da 80-90% der deutschen visuelle Lerner sind, ist das Format "Fernsehen" auf einen Sender wie RTL, eigentlich genau das Richtige, um diese Art von Eltern zu erreichen! Und wie gesagt: "Hilft man nur ein Kind von den 2,88 Millionen Zuschauern, dann sollte man es weiter zeigen". Ich will nicht immer wissen, was so bei dem ein oder anderen hinter verschlossener Tür statt findet. Aber wenn man es nie aufdeckt, wird man auch niemanden zum umdenken bewegen. Ja, manchmal kann es schockierend sein, aber ich denke sowas muss sein.
Man sieht es doch überall (harmloses Beispiel): "Wenn man hört, dass die Bekannte zum Ernährungsberater gegangen ist und dieser ihr erzählt hat, dass sie ihr ganzes Leben falsch gelebt hat, dann ist dieser Ernährungsberater doch ziemlich unsympathisch... Ich mein, es ist doch echt frech. Aber manchmal ist es einfach so. Man läßt sich eben ungern sagen, dass das was man getan hat falsch ist." Wir Menschen sind nicht ohne Fehler, dass ist auch in der Erziehung der Kinder so. Und erst wenn wir dies erkennen, können wir daran arbeiten. Fakt ist also, dass manche Menschen erst einmal aufgezeigt bekommen müssen, dass das was Sie tun nicht richtig ist und dass das was Sie tun ihrem Kind schadet! Erst wenn Sie das begriffen haben und wenn Sie das sehen, werden Sie bereit sein, etwas zu verändert. Ich glaube nämlich nicht, dass die Eltern die ihre Kinder schlagen, es auch wirklich wollen. Ich glaube viele Wissen einfach nicht, wie Sie es besser machen können und deshalb einfach hilflos sind. Und ich denke auch, dass das Fernsehen hier am besten geeignet ist. Wenn man im Fernsehen gesagt bzw. gezeigt bekommt, dass es schlecht und böse ist, seine Kinder zu schlagen, dann glauben das sicher einige mehr, als wenn es das Jugendamt tut. Da hört man dann eher so Kommentare wie "Der hat doch keine Ahnung. Hat wahrscheinlich selbst nicht mal Familie. Der weiß doch garnicht wie es ist."
Fazit: Ich denke Frau Katia Saalfrank ist glaubwürdig und sie macht es um zu helfen. Sie würde sicher die Sendung nicht mehr machen, wenn Sie nicht glauben würde, damit Menschen zu erreichen. Und ich glaube auch, dass Sie abbrechen würde, wenn RTL damit zu viel Blödsinn macht.
Und Leute, die es als Unterhaltung ansehen, wenn es Kinder in Familien schlecht geht, diese ggf. sogar geschlagen werden, sollten sich mal am Kopp packen.