Ich stille meine Tochter nicht voll. Sie bekommt sowohl Muttermilch, als auch Pre-Milch. Morgens, abends und nachts stille ich (nachts fällt mittlerweile aus, weil sie durchschläft), tagsüber bekommt sie die Flasche. Sie verträgt es wunderbar.
Mir persönlich war das volle Stillen zu stressig (ich habe es zwei Wochen versucht), deswegen füttern wir mit Pre zu. Sie ist jetzt fast 5 Monate alt, bekommt zum Zufüttern immer noch Pre, weil ich persönlich von 1er, 2er, 3er Milch nichts halte. Ich finde es aber nicht schlimm, wenn andere Mütter das füttern, nur ich möchte nur Pre füttern, weil diese der Muttermilch am ähnlichsten ist.
Ich hatte vor, meine Tochter zu stillen, bis sie etwa 2 Jahre alt ist. Leider vertrage ich die Minipille nicht und auch Spirale ist keine Option mehr (reine Gestagen-Präparate vertrage ich nicht). Durch die Pille ist meine Scheidenflora zerstört worden, selbst Sex mit Kondom tut sehr weh, weil diese zu trocken sind. Ständiges Nachschmieren mit Gleitgel zerstört die Stimmung, wir sind schon total frustriert und ich habe deshalb beschlossen, mein Kind zu stillen, bis es sechs Monate alt ist und wir mit der Beikost anfangen. Dann bekommt sie Brei und Pre und ich kann wieder die kombinierte Pille nehmen. (Ich will auch nicht auf alternative Verhütungsmethoden ohne Hormone zurückgreifen, die normale kombinierte Pille ist mir lieber.)
Klar finde auch ich, dass Muttermilch das Beste für das Kind ist und nur rund 2% aller Mütter können tatsächlich nicht stillen, weil sie zu wenig Milch haben. Der Rest will nicht oder hat Blockaden psychosomatischer Natur oder Schmerzen (ich hatte die ersten zwei Wochen schrecklich wunde Brustwarzen und kann einen ultimativen Tipp dagegen geben: Schwarzer Tee! Vergesst die Salben).
Es liegt mir jedoch völlig fern, Mütter zu verurteilen, die nicht stillen (wollen). In meinem Freundeskreis gibt es Mütter, die von Beginn an mit der Flasche gefüttert haben und nichtmal wegen dem Kolostrum gestillt haben. Na und? Das Kind wird davon nicht sterben.
Jede Mutter soll es so machen, wie es ihr und dem Kind gut tut. Eine Mutter, die stillt, obwohl sie nicht will, nur wegen der Bewertung durch andere Mütter, mutet sich und damit auch dem Kind viel Stress zu. Und das Stillen soll nicht nur dem Baby gut tun, sondern auch der Mutter. Stillt eine Mutter nicht gern oder will sie es nicht, soll sie es lassen. Es ist besser, diese Mütter können enspannt und voller Liebe mit der Flasche füttern, als verzweifelt zu stillen, obwohl sie nicht wollen oder es ihnen zu sehr weh tut.
Wobei ich gestehe, dass ich nach zwei Wochen auch erst aufgeben wollte, weil es so weh tat und ich ein paar Tage (von Hand, nicht mit Pumpe) abpumpen musste, denn die Schmerzen waren zu groß. Nachdem ich die Brustwarzen mehrmals am Tag mit einer Tinktur aus hochkonzentriertem schwarzen Tee eingerieben habe, war das Wundsein vorbei und das Stillen wurde zur Wohltat.