Kann man doch gar nicht generell sagen...
...
Ich habe in einem Altersheim vor zig Jahren Hauswirtschaft gelernt...mit Köchen, Hauswirtschafterinnen, Meisterinnen usw. zusammengearbeitet...
In diesem AH wurde IMMER frisch gekocht und auch immer mehr Krankenhäuser kehren dorthin zurück!
Kindergärten richten sich bei Renovierungen oder Umbauten nach Jahren eine Küche ein und auch die OGGS`sen stellen immer mehr auf "selbstkochen" um.
Wir haben drei Kinder, die in unterschiedlichsten Städten von Kindergruppen über Kindertagesstätten und Schulen mit oder ohne Übermittagsbetreuung betreut wurden.
WIR haben Erfahrungen gemacht die weniger erfreulich waren bishin zu erstklassigem Essen. Problem waren IMMER die Eltern, die für einen besseren Caterer nicht mehr bezahlen wollten (auch die nicht, die es sich hätten leisten können!)
Ebenso mag ich behaupten, ist in vielen Fällen das Essen im Kindergarten oder Schule besser, als zu Hause!
Viele Kinder profitieren durch das Essen "außer Haus`"
----------------------------------------------------------------------------------------
Ich habe einige Jahre in einem kommunalen Qualitätszirkel gearbeitet, der die Qualität der Essen innerhalb der hiesigen Einrichtungen egal welcher Art verbessern wollte.
Ich habe immer nur mit den Kopf geschüttelt über die Meinungen und Vorschläge der Diätassistenten und Ökotrophologen!
Immer noch (seit mind. 10 Jahren) haben die kaum andere Vorschläge als Fingerfood und Kräuterdip, Kräuterquark und Beerenmilch.
Mensch Meyer...fast bei jedem Elternabend zu dem Thema "gesunder Ernährung" bekommt man diese dämlichen Rezeptzettel für Kräuterquark!!! Klar schmeckt der ab und an im Sommer mal gut.
Aber gesunder Ernährung hört doch danach nicht auf
Ich habe es irgendwann aufgegeben und bin aus dem Zirkel ausgetreten
Fakt ist, dass die Hygieneregeln und die Kostendrückungen viel blockieren wenn es um Caterer geht. Wohlmöglich lange Fahrtwege, in denen das Essen warm gehalten werden muss erledigen die restlichen Vitamine.
Dennoch gibt es vor Ort immer auch gute Caterer, wenn ein Kiga nicht selbst kochen kann aus welchen Gründen auch immer. Nur dann muss man auch bereit sein für ESSEN mehr Geld zu bezahlen!
---------------------------------------------------------------------------------------
Was den Privatbereich betrifft...die Esskultur hat sich eben im Laufe der Zeit verändert. Auch die Ansprüche haben sich geändert. Alles soll immer überall verfügbar sein. Im Winter Erdbeeren und im Sommer der Kohl oder wie auch immer.
Verschrumpelte Äpfel werden nicht gerne gekauft und die alte "Hausmacher-Wurst" kaufen meist nur ältere Menschen. Liegt daran weil dort die Lebensmittelfarbe fehlt oder die Antioxidationmittel. Die Wurst ist nicht so "ansehnlich".
Die Kinder wollen heute gerne "Bärchenwurst" essen und in Förmchen gepressten Käse, der dann aussieht wie eine Tigerente. Deshalb dann schön die Schmelzsalze hinein
hmmm wie lecker
Man sollte schon ab und an mal seinen Anspruch und das Kaufverhalten überdenken.
Dennoch ab und an zu sündigen ist auch nötig - ohne Schwarz kein Weiß
Generell aber darauf zu schließen, dass eine Familie an einem Sonntag "Tütenfrass" serviert, nur weil am Freitag oder Samstag viele "Tütenprodukte" im Einkaufwagen lagen, halte ich für "Käse" - vielleicht war es ja ein Wocheneinkauf
Die Generation meiner oder unserer Großeltern hat im und nach dem Kriege oder in und nach den Kriegen verfaultes Essen gegessen, weil es nichts anderes gab. Dafür wurden dann viele in den 50ger Jahren dick und teilweise fett. Reichliches durchaus fettiges Essen war ein Zeichen für Wohlstand. Es musste deftig und nahrhaft sein - ist ja auch lecker!
Unsere Eltern dann waren ab den späten 70gern und vorallem 80gern auf dem Ökotrip...dank Tschernobyl, den Grünen...meine Eltern auf dem Körnertrip, Soja und Tofu...als sie davon genug hatten wurde langsam dazu über gegangen auch verpackte Wurst zu kaufen.
Meine Mutter konnte mir nicht mehr zeigen, wie meine Oma kochte *leider*, denn sie sah es Dank der Emanzipationwelle der Frauen nicht mehr ein immer zu kochen
Das habe ich dann später gelernt.
Nie zuvor war das Angebot so vielfältig wie heute. Die Lebensmittelmarkt ist zu groß, der Verbraucher ist in der Regel überfordert einkaufen zu gehen. Die Industrie und die Lobbyisten verunsichern den Verbraucher. Zucker oder Süsstoff, Butter oder Margarine, Bio oder Konventionell, ist teuer gleich gut?, TK oder Dose oder doch lieber Frisch?, Vegetarisch, Vegan oder doch lieber alles durcheinander?
Zu welchem Thema gibt es denn noch DIE EINE Meinung?
Ernährungwissenschaftler, Ärzte,...alle sagen was anderes.
Meiner Meinung wird das Thema "Ernährung" echt überbewertet!
Jeder kann sich zu diesem Thema bilden...wie man schonend kocht, steht in fast jedem Kochbuch, worauf man beim Einklaufen achten sollte kann man auch in Erfahrung bringen. Mit Wissen wird man überschüttet, wenn man will.
Es zeigt sich nur hier wie in vielen Bereichen, das Theorie und Praxis oft nicht oder nur schwer zusammenfinden. Theorie wird nicht immer gelebt, denn wir sind als Menschen gerne mal bequem und uneinsichtig oder inkonsequent.
Der Unterschied zwischen "Rauchen" und "schlechter Ernährung" ist allerdings, dass wenn ich MICH schlecht ernähre körperlich keinem Dritten schade. Meine Oma, die jeden tag hätte eine Schweinshaxe essen können, wurde von meinem Opa mit 40 Kippen täglich zugequalmt. Das ist aber in der Regel heute nicht mehr so populär zum Glück.
----------------------------------------------------------------------------------------
Resüme:
Auch beim Thema "Ernährung" ist eben jeder gefordert (wenn man das möchte) sein Verhalten zu überdenken. man hat es selbst in der Hand. Ausreden gibt es nicht sondern nur aktive Entscheidungen und die dazu gehörenden Konsequenzen.
Für den einen gehört rauchen zum Leben für den anderen die täglichen Kalorienbomben.
Jeder muss selbst wissen was er macht. Wir verteufeln gar nichts!
Der gesunde Menschenverstand kann es vollbringen sich vernünftig zu verhalten, wenn das Fleisch nicht schwach ist
Aber für uns gilt immer schön auf`m Teppich bleiben...nach dem Bauchgefühl leben und zwischendurch mal den Kopf einschalten! Und den inneren Schweinehund immer mal wieder besiegen.