Mal eine andere Sichtweise
Ich finde
Bofypositivity super und befürworte jedes Wohbelfinden mit sich selbst.
Allerdings bin ich durch diese
Labeling durch die Gesellschaft gezwungen mich damit aus einander zu setzen - auch für mein Selbstverständnis.
Die Worte sind semantisch so unterschiedlich aufgeladen und im Laufe der Zeit findet eine Bedeutungsverschiebung statt. Früher war
mollig etwas, was jemand ist, der nicht mehr als
schlank gilt aber nicht fettleibig ist. Hier im Joy wird es beispielsweise bei den Vorlieben als Synonym für
"Rubens" und dergleichen verwendet. Bemerkenswert ist allerdings, dass es die Gegenvariante nicht in den Vorlieben zu finden gibt.
Dick ist, glaube ich, ein recht eindeutiges Wort und ruft in den meisten Menschen die gleiche oder eine sehr ähnliche Vorstellung hervor.
Bei dem neuauftretenden
curvy ist das anders. Es wird als Euphemismus für
fett oder
dick oder
mollig benutzt, allerdings stimme ich persönlich der TE zu, dass man auch als sehr schlanke Frau seine Rundungen als
curvy begreifen kann.
Ich persönlich habe mit meiner Körperlichkeit kein Problem, aber damit mich zu labeln. Welches Label würde mir entsprechen und ist es semantisch dann auch wirklich das, was ich meine?
Wohl kaum, da gesellschaftlich die Labels
dünn, schlank, dick, fett als Extreme klare Vorstellungen hervorrufen, aber das Mittelfeld auf der imaginären Skala eher undefiniert ist. Wenn ich meine Figur als
normal beschreibe, also weder
schlank noch
mollig etc, kann sich mein Gegenüber meine Körperlichkeit genauso wenig vorstellen als hätte ich nichts gesagt. Gut, vielleicht schließt die Person dann die Extreme aus, aber die Vorstellung meines Körpers bleibt trotzdem hochgradig unscharf.
Also auch ich als Frau habe Probleme mit den Labels umzugehen, das betrifft nicht nur die Männer. Wie mit den Labels umgegangen wird, sprich wer sich welches Label zuschreibt, beeinflusst auch meinen Umgang damit. Ich hätte mich bis vor einigen Monaten klar als
curvy beschrieben, aufgrund der Verwendung von vielen fülligeren Frauen zu Beschreibung ihrer Körperlichkeit, nehme ich davon mittlerweile Abstand.
So viel von mir und meinen Überlegungen zum Thema
Persephone