Melden oder nicht melden?
Hey Leute, ich habe da folgendes Problem:Es geht um eine ehemalige Freundin (Freundschaft+), mit der es schon vor Jahren im Streit zu Ende ging.
Nun habe ich sie zufällig auf Facebook gefunden (sie hatte einen Beitrag kommentiert, den eine Kollegin von mir ebenfalls kommentiert hat - so klein ist das www...) und seitdem denke ich immer wieder darüber nach, mich mal wieder bei ihr zu melden. Ich muss mir eingestehen, dass sie mir im Grunde noch immer wichtig ist...
Weiß aber einfach nicht, ob das eine gute Idee ist.
Zur Vorgeschichte:
Ich habe sie damals während der Sommerferien (jaaaa, so lang ist das schon her) durch eine andere Freubdin kennengelernt und in Grunde waren wir uns auch sofort sympathisch. Haben uns dann öfter mal zu dritt oder auch mal zu viert getroffen und es entwickelte sich langsam eine Freundschaft daraus.
Einige Monate später, während meiner Meisterschaft teilte sie mir dann mit, dass ich anschließend zu ihr zu kommen und bei ihr zu übernachten hätte. Und es passierte, was passieren musste. Sie war meine Erste. In der folgenden Zeit haben wir dann recht viel miteinander unternommen - innerhalb und außerhalb des Bettes - und irgendwann kam auch die Frage auf, ob wir mehr wollen als nur eine Freundschaft. Die Quintessenz war, dass wir ubs beide gegen eine Beziehung entschieden haben. Ich, denn so gern ich sie auch hatte, ich hatte doch schon motbekommen, dass sie extrem herrisch und bevormundend sein konnte und ich mir nicht sicher war, dass das auf Dauer gut gehen würde. Und sie, weil sie "selber wisse wie sie ihre festen Freunde behandele und Angst habe, mich zu verlieren."
Also blieb es bei einer Freundschaft+.
Und das funktionierte jahrelang gut und sie wurde meine beste Freundin.
In den Zeiten, in denen sie einen festen Partner hatte, lief nichts. Auch von meiner Seite aus nicht, denn das eine oder andere Angebot und Anspielung hat es durchaus gegeben. Ob sie ernst gemeint waren, weiß ich bis heute nicht. Ich bin in solchen Dingen aber auch zugegebenermaßen erwas schwerfällig. Wenn bei ihr Schluss war, hat sie sich im Grunde auch umgehend bei mir gemeldet, sie kam zu mir, wir gingen feiern und landeten im Bett. Irgendwann hat sie sich aber verändert. Zunächst nur in der Hinsicht, dass ich unerwünscht wurde, wenn sie eine Beziehung hatte und zwar in jeder Hinsicht. Selbst auf SMS u.Ä. reagierte sie kaum. Ich dachte schon, ich hätte sie verärgert, etwas falsch gemacht, wusste nicht, was ich tun sollte. Und dann ganz plötzlich war der Kontakt wieder da. Kurz darauf betrog sie ihren Freund mit mir. Mir erzählte sie, sie habe sich von ihm getrennt und es passierte, was immer nach ihren Trennungen passierte. Als mein Bruder das mitbekam und mir ne Standpauke hielt, habe ich dann erfahren, dass die beiden doch noch zusammen waren. Sie hat es kurz darauf dann tatsächlich beendet. Danach war sie wieder so wie ich sie kannte, allerdings war ich weiterhin unerwünscht, wenn sie wiedermal vergeben war und das änderte sich auch nicht mehr. Schade, hatte ich in den Zeiten im Grunde niemanden mehr zum Reden.
Dann kam tatsächlich der Zeitpunkt, als auch ich eine Freundin hatte. Nach 3 Monaten wollte sie uns dann besuchen. Die beiden Mädels hatten sich im Vorfeld im Internet beschnuppert und was ich nicjt wusste: hinter meinem Rücken einen Dreier ausgemacht. Erfahren habe ich davon, als ich aus dem Bad kam und sie (die Freundschaft+) nackt in meinem Wohnzimmer stand. War zunächst nicjt so begeistert von der Idee, hab dann aber doch mitgemacht. Leider ist meine Beziehung daran zerbrochen ("Du hast mich betrogen").
Allmählich veränderte sie sich aber immer weiter dahingehend, dass sie mir gegenüber zunehmend abweisender wurde. Sex gab es zwar nach wie vor, allerdings meist nur dann, wenn er von ihr ausging. Okay, hab ich akzeptiert. Es ging mir schließlich nicht nur ums Poppen, sondern die Freundschaft war mir wichtig. In dieser kriselte es dann aber leider zunehmend ebenfalls. Nachdem ich ihr den Umzug in eine andere Stadt ermöglicht und organisiert hatte, blieb ich noch ein paar Tage bei ihr. In dieser Zeit hatte sie ihre Pen-and-Paper-Rollenspielrunde zu der ich dann mitging. Dort angekommen, wollte sie mich für die nächsten Stunden auf einem Hocker ohne Lehne in einer der hinteren Ecken des Raumes "Parken", bis es wieder nach Hause gingen. Hab ich mir natürlich nicht gefallen lassen und hab ebenfalls auf der Couch Platz genommen, weswegen es dann noch Krach auf dem Heimweg gab. Auch während des Umzugs war sie schon extrem lau isch gewesen - habs auf den Stress geschoben, kenne ich von meiner Mutter. Da sich das aber nicht änderte, habe ich dies als Auslöser genommen, mal mit ihr darüber zu sprechen. Sie sagte, dass sie sich von mir entfremdet habe, weil sie auf einmal ein Problem damit habe, dass wir "immer miteinander schlafen, wenn wir uns sehen" und sie das Gefühl habe, dass sie mir nicht wichtig sei. Auf meinen Hinweis, dass der Sex mindestens genauso oft von ihr ausgegangen sei wie von mir, dass ich ihr gerade einen kompletten Umzug in eine andere Stadt auf meine Kosten auf die Beine gestellt habe und dass das ja wohl genug Beweis sein sollte, dass sie mir wichtig ist, gab es eine handfeste Diskussion.
Die nächsten Male haben wir uns fast immer getroffen, ohne miteinander zu schlafen. Eines Tages nötogte sie mich dann dazu, mit ihr nach Köln zu einem Stammtisch einiger ihrer Freunde im Hans im Glück zu fahren. Die Gespräche dort fand ich ein wenig verwunderlich, hab mich also in die Karte vertieft. Die Bestellungen wurden aufgenommen und ich wurde stutzig, als reihum jeder einzelne den veganen Burger bestellte. Ich habe sie gefragt und sie antwortete grinsend: "Ja, das ist der vegane Stammtisch hier!".
Aus Rücksichtnahme auf die arg verletzlichen Gefühle der Anwesenden habe ich auf fleischhaltige Speisen verzichtet, doch als dann der Satz "Wir Veganer sind die moralische Szenepolizei!" fiel, sah ich dies mein Stichwort an, um mich mit ner Magenverstimmung zu entschuldigen. Etwa eine Woche später teilte sie mir telefonisch freudestrahlend mit, dass sie nun aich Veganerin sei. Offenbar habe ich nicht so euphorisch reagiert, wie sie es erwartet hatte, jedenfalls wurde sie schnell böse und verlangte zunächst durch die Blume, später ganz offen, dass ich auch Veganer würde. Als ich dies verneinte, behauptete sie, dass ich nur mit ihr befreundet wäre, weil sie mich "rangelassen habe". Es ist extrem schwer, mich aus der Ruhe zu bekommen, aber damit hatte sie es geschafft. Ich habe dir dann direkt an den Kopf geworfen, was mir an ihr nicht passt (unter anderem die Dinge, die ich oben bereits erwähnt hatte) und sie kündigte mir daraufhin die Freundschaft.
Sie sagte noch, dass sie sich nochmal in Ruhe mit mir von face to face reden wolle, dazu kam es aber nie.
Ich bin dann einfach irgendwann zu ihr gefahren, sie wollte mich aber nichtmal reinlassen.
Das ist der Stand bis jetzt.
Sorry für den langen Post, aber ich glaube, das musste einfach alles mal raus.
Wie ich bereits eingangs geschildert habe, muss ich mir eingestehen, dass ich sie trotz der langen Zeit und dessen was vorgefallen ist noch immer vermisse.
Ich mache mir auch selbst Vorwürfe, dass es so gekommen ist. Hätte ich vielleicht lieber den Mund halten sollen?
Durch mein Studium sehe ich das alles auch nochmal mit anderen Augen. Hat sie mich am Ende vielleicht geliebt? Hat sie so emotional reagiert, weil sie sich verstoßen gefühlt hat? Hat sie à la Freud Dinge auf mich projiziert?
Fragen über Fragen...
Ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen. Eine große Hilfe war das allerdings nicht. Sie hat mir signalisiert, dass sie kein Problem damit hätte, wenn ich wieder Kontakt zu ihr hätte, aber hat sich leider nicht dazu geäußert, ob sie das für eine gute Idee hält. Das Sexuelle spoelt, da ich glücklich vergeben bin, definitiv keine Rolle mehr. Kann es mit einer Freundschaft funktionieren? Was ist, wenn ich mit meiner Theorie Recht habe und sie mich geliebt hat? Kann die vielzitierte "Alte Liebe", die angeblich nicht rostet, plötzlich wieder neu entflammen?
Ich bin unentschlossen. Was würdet ihr an meiner Stelle tun?