Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Berührung und Streicheln261
Wie steht ihr zu zärtlichen Berührungen und Streicheln in…
zum Thema
Welche Form der Beziehung lebt ihr oder wünscht ihr euch?206
Ich würde mich in diesem Thema freuen, wenn ihr erzählt, wie ihr eure…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Berührung macht Beziehung

*********licht Frau
832 Beiträge
Themenersteller 
Berührung macht Beziehung
Hallo ihr Süßen.
Angeregt von einem der Podcasts die ich so höre, kam mir heute eine Frage. Ich hab zu viel Zeit im Auto scheinbar.

Jedenfalls ging es um Berührungen. Dank Job weiß ich, Berührung schafft Nähe und damit Beziehung. Nun weiß ich aber auch, dass es bei Kindern einfacher geht, als bei Erwachsenen. Zudem haben Erwachsene meist mehr erlebt, als mein Hauptklientel. Von mir weiß ich zum Beispiel, dass ich Berührung nur von mir bekannten Personen akzeptieren kann und mir sich sonst alle Haare zu Berge stellen und ich mich unwohl fühle. Genauso bei zu langen Berührungen.
Ich fühle mich wohler, wenn ich der Person zuhören kann, nicht reden muss und möglichst in einer Gruppe bin. Danach kann ich auch irgendwann sprechen und eine Beziehung aufbauen.
Wie ist das bei euch? Könnt ihr über Berührung Beziehungen aufbauen oder wie schafft ihr Nähe zu eurem Gegenüber?

Der Podcast ist übrigens Eine Stunde Liebe die Folge 'Körperkontakt:Berührung wirkt Wunder' falls es jemand hören möchte.
**********ische Paar
86 Beiträge
Herr Fisch schreibt
Ein Thema mal für mich.

Ich muss auf dieses Thema in zwei Zeitebenen antworten. Einmal auf meine Erfahrungen von vor ca. 10 Jahren bis ca. vor 5 Jahren bezogen und einmal auf meine heutigen Auffassungen.

Vor langer Zeit.
Ich empfand damals Berührungen als extrem unangenehm. Meine Reaktionen darauf waren meist sehr krass. Ich habe Menschen, die mich freundschaftlich umarmen wollten von mir weg gestoßen, nicht auf die sanfte Weise, und im Anschluss angepampt, dass sie so etwas doch bitte unterlassen sollten. Mir war die Nähe zu viel, die Berührung war wie erdrückt werden, das ging mir nicht nur bei Freunden so, sondern auch bei Menschen, zu denen ich eine extrem starke Bindung hatte.
Zu diesem Zeitpunkt hätte ich auch die Berührung einer Frau, die Interesse an mir gehabt hätte, als unaushaltbar wahrgenommen.
Das wurde irgendwann für meine Freunde so normal, dass sie neue Menschen in unserer Umgebung freundlich darüber aufgeklärt haben, mich einfach in Ruhe zu lassen *lach*

Heute.
Heute gehen Berührungen. Mit Menschen, die sympatisch sind auch relativ früh. Aber nicht direkt auf Anhieb. Ich möchte lieber jemanden länger als einen Abend kennen, bevor ich ihn drücke, umarme, knuddel. Berührungen, vor allem Umarmungen, werden ja gerne inflationär benutzt, auch wenn man nur einen Abend mit einer Person feiern war, sich gut unterhalten hat. Die Leute verstehen dann nicht, wenn ich das immer noch nicht so dolle finde, wenn eine Umarmung für mich immer noch etwas besonderes ist. Sie ist für mich ein großer Beweis an Vertrauen und eine Menge an Nähe, die ich nicht einfach jeder Person zukommen lassen möchte. Menschen die ich umarme haben einen besonderen Stellenwert für mich.


Früher wie heute baue ich eine Beziehung anfangs gerne über ein Gespräch auf. Das schafft Vertrauen. Wenn ich dann jemanden besser kenne, mehr vertraue, können Berührungen dazu dienen, dass eine Beziehung vertieft wird.


Anmerkung des Autors:
Diese Aussagen beziehen sich ausschließlich auf meinen privaten Gebrauch von Berührungen. In meinem Arbeitsumfeld läuft der Hase, zwingend, ein klein wenig anders.
*********mnia Paar
1.783 Beiträge
Auch ich muss das irgendwie splitten.
Vor einiger Zeit noch hatte ich gar kein Selbstbewusstsein, damit fand ich auch Berührungen total seltsam. Auch heute komme ich mit Komplimenten, welche für mich eine Berührung der Seele darstellen (können) immer noch nicht so gut zurecht, aber es passt.

Berührungen konnte ich daher nicht ernst nehmen.


Mittlerweile empfinde ich Berührungen als Entspannung, BDSM hat da viel zu beigetragen muss ich sagen, denn wenn man fixiert ist, muss man sich berühren lassen vom dominanten Part, dem man aber vertraut.
Ich genieße es sehr, aber nicht von jedem.
Es hängt auch davon ab wie intim ich mit der anderen Person bin, das muss noch nicht mal sexuelle Intimität sein, sondern auch geistige.
jemanden, den ich nur oberflächlich kenne, lasse ich auch nicht viel an Berührung zu...

Aber es ist für mich eine Form von Beziehung, die ich aufbauen kann, weil ich mir mittlerweile mehr traue...so sehe ich das zumindest.
Und es gibt dem anderen die Chance mich auch anders kennen zu lernen.
*******tleC Paar
559 Beiträge
Thema Berührungen
Bei mir ist das auch etwas gesplittet. Als Frau bin ich unromantisch und bin auch nicht so der Fan von küssen.

Da auch etwas sozialscheu, ist schwierig da etwas aufzubauen. Ich differenziere da. Wenn Fremde mich z.b im Pornokino anfassen, besonders ungefragt, kann ich das gar nicht leiden, da werd ich zum auch Teil aggressiv. Kenne ich jemanden aber durch Gespräche und es herrscht Sympathie, auch im Pornokino, machen mir Berührungen nichts aus, aber ich empfinde dabei nichts.

Bei meinem derzeitigen Partner (wenn auch keine Beziehung) ist das auch wieder so eine Sache. Er ist ein Romantiker und Kuschler durch und durch. Das geht von Streicheln bis schmusen. Wenn Liebe oder Zuneigung wachsen soll, kann man sich da nicht verschließen. Wir stupsen uns meist mit den Nasen und abends im Bett bin ich das aktive Löffelchen das in den Arm nimmt. Auch beim fernsehen ist man Arm in Arm.

Aber ganz so meine Welt ist das wegen innerlicher Blockade nicht. Denke bei mir ist das wie bei Frau_Mondlicht, nur das ich das mit Haustieren sehe. Bei denen baut man durch knuddeln und Aufmerksamkeit auch eine Art Beziehung auf.
*********head Frau
94 Beiträge
Also ich bin da irgendwie anders als meine Vorposter. Ich bin sehr sensibel und durch Berührung baue ich tatsächlich meine Beziehungen auf. Heißt für mich ist Berührung wie die Luft zum Atmen. Ich baue durch Berührung sowohl freundschaftliche als auch leidenschaftliche Beziehungen auf. Menschen,die mir besonders am Herzen liegen berühre ich sehr oft, aber genauso berühre ich Menschen, wenn ich merke sie sind unsicher oder sie haben Angst. Ich finde eine Berührung kann bestärken und beruhigen, Vertrauen schaffen und mir eine Menge über meinen gegenüber verraten.

Wenn jemand etwas ausstrahlt, dass mir nicht behagt, halte ich mich allgemein fern. Da bekomme ich schon ohne Gespräch oder Berührung eine Gänsehaut.
🤔
Menschen die ich nicht mag , sollen oder dürfen mich nicht berühren. Das löst ein Unwohlsein aus.
Menschen die ich liebe , möchte ich so oft wie möglich berühren um den meine Zuneigung zu zeigen
*********licht Frau
832 Beiträge
Themenersteller 
Ich finde die unterschiedlichen Sichtweisen spannend.
Besonders die Sicht von @*********head, weil es so völlig konträr zu meinem Empfinden ist.
Auch Leute die ich mag, dürfen mich nicht immer anfassen. Auch mir liegt es näher durch ein Gespräch Nähe und eine Beziehung aufzubauen.
****or Mann
319 Beiträge
Es kommt bei mir sehr darauf an, welche Art von Berührung das ist.

Beruflich bedingt bleiben Berührungen nicht aus. Allerdings bevorzuge ich es, meine Patienten erst einmal zu schauen und genau zuzuhören, was sie berichten.
Bei der folgenden körperlichen Untersuchung empfinde ich da in der Regel nichts, da es sich auf einer rein professionellen Ebene abspielt.
Allerdings muss ich gestehen, dass trotz allem noch immer ein unangenehmes Gefühl mitschwingt, wenn es junge Frauen sind, die sich dafür ausziehen müssen (z.B. Sono, Auskultation der Herztöne, EKG, Aufnahmeuntersuchung etc.).
Ich vermute mal, dass das am Konfliktpotential liegt, das in unserer Gesellschaft nunmal immer vorliegt, wenn eine Frau von einem Mann berührt wird (selbst bei med. Notwendigkeit). Aus diesem Grunde frage ich vorher, ob sie von einer Frau untersucht werden wollen (soweit dies möglich ist - geht nicht immer). Meine Erfahrung zeigt aber, dass die wenigszen dieses Angebot annehmen, woraus ich schließe, dass es mir mehr ausmacht als den Patientinnen oder aber dass sie sich zumindest nicht die Blöße geben wollen.
Umgekehrt lasse ich kaum Berührung zu.

Im Privaten Rahmen sieht das Ganze etwas anders aus. Es dauert lange, bis ich vertraue. Wenn es aber soweit ist, dann stören mich Berührungen jeder Art nicht.
Eine langjährige Freundin hat mich vor einiger Zeit intim berührt und als ich endlich begriffen hatte, dass es Absicht war (es hat etwas gedauert, bis ich das gerafft habe; es ist bereits vorher mehrmals passiert, allerdings hat sie es immer wie ein Versehen aussehen lassen - die ganze Story erörtere ich hier nicht, da sie den Rahmen sprengen würde. Wer sie hören will, darf sich gern bei mir melden, mich stört sowas nicht) hab ich es zugelassen. Ich mochte sie, aber darüber hinaus habe ich nichts für sie empfunden, daher habe ich ihre Berührung nicht erwidert. Bei Leuten, die ich nicht so gut kenne wie sie, wäre ich bei solch einer Grenzüberschreitung wahrscheinlich etwas ruppig geworden.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.