Hi,
Wir haben vor zwei Jahren ein Fertighaus gebaut. Das ganze Thema, vor allem was man selbst machen kann und sollte im Zusammenhang mit den Bau-/ und Leistungsbeschreibungen der vielen Hersteller bedarf einer dedizierten Betrachtung. Was wir schon einmal mitgeben können ist, dass die Fertighauswelt (gibt mehrere Parks in Deutschland) bereits eine gute Auswahl an seriösen und ereits lang etablierten Anbietern gibt. Hier einfach Mal einen Aufsuchen, Bau-/ und Leistungsbeschreibungen von verschiedenen Anbietern mitnehmen und schauen, worauf sich die ausstellenden Anbieter fokusieren (Nachhaltigkeit, Energieeffizienz/Autarkie, Preis, ...).
Wovon ich absolut Abstand nehmen würde, sind Franchise Anbietern (das bereits erwähnt Town&Country ist z.B. ein solches Unternehmen). Bei diesen hat man keinen werden am Ende einzelne Gewerke, teilweise mehrfach, Unterbeauftragt und die Franchise-Geber halten sich bei Mängeln aus der Gewehrleistung raus. Das kann zu Situationen führen, dass der Franchise-Nehmer pleite geht, ihr ein halbfertiges Haus stehen habt, und der Franchise-Geber keinerlei Gewährleistung oder Garantie für die Fertigstellung ausgibt. Wir haben zwei Anbieter, die nach dem Modell arbeiten, in der Nachbarschaft agieren sehen. Beide Nachbarn loben immer wieder ihre Rechtsschutzversicherung und haben über teils grawierende Baumängel berichtet (Beispiel: tragende Wand, die zu tief gemauert wurde und zwei Cm Abstand zur Geschossdecke entstand)...
Positive Erfahrung: Alle Anbieter gehen i.d.R. sehr gut auf eure Anforderungen und Wünschei ein. Die Beratung ist, vor allem wenn ein Grundstück bereit steht, schon sehr nah am "Endprodukt" und den tatsächlichen Kosten dran. Kostentransparenz ist absolut gegeben und im Gegensatz zu Massivhäusern auch garantiert (Vertrag nach BGB (Werkvertrag) statt Baugesetzbuch) beim Massivbau. Der ganze Ablauf ist sehr effizient und geht auch entsprechend schnell,. Nachdem wir das Grundstück gekauft hatten (Termin beim Notar Oktober), hat es kein halbes Jahr gedauert, ehe das Haus aufgestellt wurde (Stelltermin im März). Das Aufbauen selbst hat bei uns in Summe drei Tage gedauert. Danach noch ca. zwei Monate Innenausbau durch unseren Anbieter ehe wir unseren Teil machen konnten.
Negative Erfahrung: das Thema Mängelbeseitigung ist schwierig (wie aber auch bei vielen Anbietern sonst) da man denen lange hinterher rennen muss ehe ein Mangel behoben ist. Bei den ganzen Abläufen rund um den eigentlichen Bauprozess, wann welche Anträge und Co. von uns einzureichen sind oder wir etwas in welcher Art und Weise auch immer vorzubereiten hatten, wurden wir ziemlich im Stich gelassen. Man ging wohl davon aus, dass ein Bauherr das schon irgendwie wüsste.
Generell: Ein großes Thema ist die Finanzierung. Hier unterstützen einige Anbieter mit speziellen Angeboten oder verweisen auch auf gewisse Banken. Hier wäre ich bei dem ganzen Themenkomplex enorm vorsichtig. Wenn man sich nicht gut vorbereitet, wird man schnell davon überrollt und gerät an teils skandalöse Angebote. Bei uns wollte die Postbank uns über den Tisch ziehen, da haben wir denen am Ende eine klare Ansage gemacht und sind zu einem Finanzdienstleister gegangen, der uns eine deutlich bessere Finanzierung vermittelt hat. Das hätte uns über eine Finanzierunglaufzeit von 15 Jahren mehr als zehntausend Euro gekostet!
Viele Grüße