Wie erklärt Ihr Außenstehenden das Swingen?

Wir waren mal auf einem Stammtisch in einem Lokal wo eine Bekannte von mir gearbeitet hat.
Sie hatte die Info das wir ein Swingerclub sind der da eine "Party" feiert.
Da musste ich ihr auch erst einmal erklären dass es sich zwar durchaus auch um Swinger aber eben auch um Sexuell offene Menschen handelt von denen nicht jeder gleich Swinger ist.
Genauso wie wir auch letztens gefragt wurden ob wir eine offene Beziehung führen. Der eine meinte ja, der andere nein. Da waren wir uns über das Wort oder die Definition selbst nicht einig.

Ich glaube das ist auch wirklich teilweise nicht leicht zu erklären weil ja eben schon jeder einen anderen Standpunkt hat oder einen anderen "Wissenstand" als Basis.

Wenn ich mich daran erinnere wie ich den Joy vor weit mehr als 10 Jahren kennen gelernt habe. Damals war das für mich ein Forum wo ich über Ideen und Fragen nachlesen konnte (wie für Autos, Heimkino, Gartenarbeit, ...). Dass da hinter ein ganzes "Sozial Network für sexuell offene Menschen" steckt war mir überhaupt nicht bewusst.

Heute sieht die Welt ganz anders aus und ich könnte auch vieles besser und einfacher erklären. Ob der andere es aber verstehen kann wenn man nicht so offen denkt/lebt. Manchmal fraglich

Der Barfreak

Gern möchte ich auch meinen zum Thema äußern...

Ich erkläre Menschen außerhalb von JC eigentlich nie das Swinger-Dasein. Zum einen da ich gern mein Privatleben privat halte bzw. die Einstellung vertrete, dass jeder ein öffentliches, ein privates und ein geheimes Leben führt. Es ist meins und nicht jeder muss alles über mich wissen. Warum auch?

Jedoch trifft man innerhalb des JC ja durchaus auf Nicht-Swinger und Neulinge. Da herrschen auch viele Klischees vor. Da taste ich mich meist vor und schaue, auf welche Ein- und Vorstellungen ich treffe. Dann erzähle ich aus meinem Eintritt und Erfahrungen.

Ich hatte das Glück, von meinem ehemaligen Partner eingeführt zu werden. Wir lernten uns außerhalb der Szene kennen, aber meine Neugier war da und vorallem war klar: Entweder ziehe ich mit oder wir werden nicht zusammen glücklich. Und in Bezug auf @**********freak haben wir uns immer als feste Partnerschaft definiert. Aber das wird auch von so vielen Faktoren beeinflusst und ist so bunt wie das Leben selbst.

Bei Erklärungen versuche ich immer die Vorurteile abzubauen, Wege und Optionen aufzuzeigen und am Ende immer den Selbsttest zu empfehlen. Denn woher will man es wissen, wenn man es nicht probiert. Man kann ja auch mit Stammtischen beginnen und abseits der Pandemie neue Kontakte knüpfen sowie Austausch wagen. Was hat man außer dem Versuch zu verlieren?

Ich hoffe, meine Erklärung ist einigermaßen verständlich... Ich nehme gern Anmerkungen an.

Also ich finde auch man ist ja niemanden Rechenschaft schuldig.. Ich glaube nicht jeder muss alles verstehen.. Ich habe eine gute Freundin die ist Demisexuell - also Sie kann sich nur Sex mit jemanden vorstellen zu dem Sie eine tiefe Verbindung hat also so ziemlich das Gegenteil von Swingen. Ich akzeptiere ihre Sexualität und Sie meine / Unsere ganz einfach!
Und ansonsten muss man die grenzen ja mit dem Partner/in ausmachen.

Möchten weitere vielleicht ihre Eindrücke und Erfahrungen mit uns teilen?

Vor wenigen Tagen war ich auf einer Silvester-Party, bei der es kurz auch um das Thema Swingerclub ging. Das Thema hatte ich selbst gar nicht angeschnitten, habe dann aber doch meinen Senf dazugegeben als die Szene von jemandem so dargestellt wurde, als ginge es nur darum, mit möglichst vielen Menschen Sex zu haben. Bei manchen Veranstaltungen ist das wohl durchaus korrekt, bei einem normalen Besuch im Swingerclub aber eben nicht, was ich daher auch richtigstellte. Eine Freundin aus der Runde fragte daraufhin, ob ich schonmal in einem Swingerclub gewesen sei, und ich bejahte ohne zu zögern und erklärte, dass ich dort schon viele interessante Gespräche geführt und Menschen kennengelernt habe, und dass es eben auch um den Austausch (von Ideen, nicht nur Körperflüssigkeiten 😄) unter Gleichgesinnten geht. Das Thema wechselte danach ziemlich schnell, aber das ist meine Geschichte, wie ich mich mal eben nebenbei als Swinger outete. Einige Menschen in der Runde kannte ich nicht, da es eine größere Party mit mehreren Räumen war, aber diejenigen, die mich kannten, wussten auch schon von meiner Bi-Neigung und kennen mich eher als Freigeist. Daher fühlte ich mich wohl, darüber zu sprechen. Es gab auch schon davor Freunde, die Bescheid wussten. Wie das wohl wäre, wenn Menschen die Szene falsch darstellen, sie nicht wissen sollen dass ich Teil davon bin? Vielleicht würde ich behaupten, ich hätte darüber gelesen, und auf dieser Grundlage ein paar falsche Darstellungen wieder berichtigen. Was ich nicht mag, ist wenn die Unterstellung mitschwingt, Swinger seien per se notgeil. Das ist nämlich nicht gleichzusetzen mit einer starken, phantasievollen, experimentierfreudigen Sexualität, die bei gedankenvollem Umgang jemanden auch sich selbst näherbringen kann.