Zunächst einmal herzlichen Dank für eure konstruktiven Rückmeldungen. Das ist heutzutage alles andere als selbstverständlich. Und ich bin neu in der Gruppe und gleich im Konflikt und Spannung. 🤪 Ich bin mir meiner selbst als getrenntes Individuum bewusst, doch diesem Bewusstsein steht mein Bedürfnis nach Harmonie und Nähe gegenüber. Daher neige ich dazu, meine Gedanken, Gefühle und Wünsche energisch oder sogar aggressiv zur Geltung zu bringen. Bitte seht es mir nach. Ich habe schon öfter einen Konflikt zwischen meinen Beziehungswünschen und meinem Bedürfnis nach Selbstausdruck erlebt. Doch wie sehr ich mir auch wünsche, euch zu gefallen, am meisten brauche ich zur Zeit Selbstbestätigung.
Ja, ich bin tiefreligiös, aber das wonach ich suche, ist kein Moralkodex oder ein religiöses Dogma, sondern vielmehr eine direkte Erfahrung einer transpersonalen Realität, die mir - angesichts der Kälte und Härte des Lebens - Trost und Hoffnung gibt und mein Ideal vom Wahren, Schönen und Guten im Leben bestätigt. Also nein! Als sexnegativ, dogmatisch und ausgrenzend möchte ich mich ausdrücklich nicht verstanden wissen. Falls dieser Eindruck entstanden sein sollte, täuscht er, und ich entschuldige mich dafür. Eine wahre Berufung erfüllt mich mit der Spannung und der Freude an Entdeckungen, am Lernen und am (spirituell sinnlichen) Austausch mit meinen Mitmenschen.
Nein, den Podcast kenne ich tatsächlich nicht. "Die Domina und der Tantra-Guru" ist allerdings ein Titel, der eine Vermengung von BDSM und Tantra impliziert. Weil der Begriff 'Tantra' (ähnlich wie der Begriff 'Kabbalah' seit dem 17. Jh.) bei uns im Westen zunehmend auf vage Weise alles bezeichnet, was antik, mysteriös, magisch und in gewisser Weise gefährlich ist, bin ich da inzwischen hochsensibilisiert und reagiere als verwundete Heiler dementsprechend empfindlich. Ich erfasse jetzt nämlich nicht nur intellektuell sondern auch gefühlsmäßig die Grundzüge meiner einzigartigen Persönlichkeit. Das hilft mir, meine Individualität im Leben voll zum Ausdruck zu bringen.
Nur zur Klärung: Mit 1,5 Jahren musste ich am hellichten Tage mit ansehen, wie mein toxisch männlicher Vater meine hochsensible Mutter im Ehebett brutal missbraucht und mich anschließend in die Bewusstlosigkeit ohrfeigt, weil ich so emotional gewesen sei. Meine Mutter war mit mir wenige Tage zuvor geflohen, nachdem er unter starkem Alkoholeinfluss unsere Wohnung klein schlug, um seine männliche Dominanz zu demonstrieren. Es folgten im Alter von 5 Jahren weitere Male, bei denen ich "zufällig" Zeuge der brutalen sexuellen Vergewaltigung meines Vaters unter starkem Alkoholeinfluss wurde (immer dann war sein Wille Amok gelaufen). Viel zu früh schon musste ich mit ansehen, wie er BDSM-like meine Mutter mit dem Ellenbogen würgt, sie masochistisch alles über sich ergehen ließ, sie mich anfauchte "Mache dich in dein Bett!" und mir am nächsten Morgen signalisierte: "Dirk, was du gesehen hast... Mutti und Vati haben sich geliebt." (Doublebinds!!) Bei der nächsten Vergewaltigung meines Vaters in der Küche (ich wollte nur was zu essen holen und war "zufällig" wieder dazwischen gekommen) rief sie verzweifelt, dass ich die Nachbarin holen soll, und ich versteinerte unter Schock einfach nur und schaute zu... 😔 Für sie war ein Grauen zu akzeptieren, dass emotionale Intensität eines meiner vier Grundmerkmale ist und deshalb auch früher als andere Kinder sexuelle Gefühle offen zeigte. "Willst du so werden wie Vati?!", fauchte sie in ihrer ganzen Verzweiflung. Wirklich NICHTS fürchtete ich mehr! Und ich schwor mir, aufgrund meines enormen Einfühlungsvermögens für alles Verletzliche in anderen spirituell zu helfen und zu heilen, indem ich insbesondere Frauen entdeckend und problemlösend lehre, wie positiv und (spirituell) erfüllend Sex sein kann! Meine Ex-Verlobte (*1984) aus München entpuppte sich "zufällig" als Missbrauchsopfer jahrelanger sexueller Gewalt durch ihren Vater, und ich half ihr spirituell und heilte (damals wusste ich nicht, dass ich Slow Sex und Tantra praktiziere, ich machte einfach). Bei meiner Ex-Frau brachte ich meine diplomatischen Fähigkeiten ein, indem ich als Geburtshelfer für ihr sexuelles Potential fungierte. Sagte sie noch am Beginn "Ich begehre nicht" und ging davon aus, sie sei asexuell, so lernte sie auf dem achtsamen Weg zu spiritueller Sinnlichkeit mit mir nach 7,5 Jahren Beziehung, dass irgendetwas in ihr sexuell nur entfacht wird, wenn sie auf einen Mann stößt, der nicht zulässt, der ihr gewachsen ist und nicht zulässt, dass sie ihn dominiert. Sie reagierte zwar stark auf Schönheit und Harmonie, aber noch mehr auf Leidenschaft, und eines der Grundelemente der Leidenschaft ist Kampf. Und so begann sie in einer Phase, in der es ihr um Selbstbehauptung und Durchsetzung ging, ohne Absprache und Einverständnis ein BDSM-Spiel, das schließlich zur Zerrüttung, Veränderung und Scheidung meiner Ehe führte...
Wahrlich, ich sage euch: BDSM ist ein Minenfeld und verursacht Schmerz und Leid! Und es ist KEIN Lustschmerz!! Meiner Erfahrung nach gibt es in unserer Gesellschaft zunehmend mehr Menschen, die sich in der bipolaren Form des Held-Archetypen Erlösung und spirituell Heimkehr versprechen. Der klassische Weg des Tantra ist auch der Weg des "Helden". Wir gehen ihn mithilfe der spirituellen Qualitäten, die wir uns im Leben erworben haben. Meiner Erfahrung nach führt ein Weg der Selbstkasteiung, Selbstherabsetzung, Selbstentwürdigung (Masochismus) NICHT zu spiritueller Erleuchtung in kosmischer Allverwobenheit, sondern nur ein bewusster Weg der Selbstachtung und Selbstakzeptanz.
Wenn ich beim Podcast mein Wissen erfolgreich weitergeben kann, gerne. Eine wahre Berufung erfüllt mich, wie gesagt, mit der Spannung und der Freude an Entdeckungen, am Lernen und am Austausch mit meinen Mitmenschen.
LG, Dirk