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Tantra
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BDSM, Tantra und Lebensgeschichte

******_78 Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
BDSM, Tantra und Lebensgeschichte
Also ich kriege Tantra und BDSM im Kopf überhaupt nicht zusammen! Entschuldigt meine deutlichen Worte, aber ich meine, Tantra (Sanskrit: tan-tra "kosmische Allverwobenheit") geht es um die gleichberechtigte Begegnung auf Augenhöhe, BDSM um Dominanz und Unterwerfung. Tatsächlich gibt es nur eine Form des Tantra, der es auch um Dominanz und Macht geht: das schwarze Tantra. Da gibt es immer ein Subjekt (Sadist), das profitiert, und ein Objekt (Masochist), das sich ausnutzen lässt. Bewusst oder unbewusst. 😔 Wenn ein Kind, wenn ein Mensch zum Objekt von Vorstellungen, Erwartungen, Absichten, Forderungen, Bewertungen, Maßnahmen und Strafen anderer gemacht wird, tut das uns allen weh! Es verursacht Schmerz und Leid, weil wir nicht mehr als ☀️ Seele gesehen werden. Sorry, aber das ist kein Tantra, das ist Missbrauch des Tantra. Schwarzes Tantra. Hinduistisch (rot) und buddhistisch (weiß) praktizierende Tantriker lehnen schwarzes Tantra wie ich auch strikt ab als Schadenzauberei. Es verhindert und führt NICHT zum Einklang von Körper, Psyche und Seele in kosmischer Allverwobenheit. Tantra verehrt den Körper als 🧘🏻‍♀️Tempel des Herrn, im Zentrum jeder tantrischischen Feier steht aber stets der uns heilige Geist (Spirit) zur ☀️ Erleuchtung unseres Seelenbewusstseins in der Schönheit Gottes.
*********euer Mann
312 Beiträge
Gruppen-Mod 
@******_78 Du hast den Podcast offenbar nicht gehört, sondern nach deiner fiktiven Vorstellung vorverurteilt (gar nicht tantrisch übrigens). Denn um eine Kombination von BDSM und Tantra ging es bisher in keiner Folge. Ich habe nichts mit BDSM am Hut und die Domina bisher wenig mit Tantra.

Eine Gleichsetzung von BDSM und Tantra, die dein Post ja insinuiert, gab es erst recht nicht. Wo es Unterschiede gibt, kann man diese ja schlicht und einfach benennen und gerade die Unterschiede mit Blick auf Hierarchie und Augenhöhe werden in meinen Gesprächen mit der Domina auch regelmäßig deutlich.

Über das Verhältnis von BDSM und Tantra - auch über das Thema Vereinbarkeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede - wird es demnächst aber eine oder mehrere Sonderfolgen geben, in denen kritische Stimmen wie du zu Wort kommen (wenn du mitmachen möchtest möchtest, darfst du mir dafür auch eine Audionachricht in guter Qualität zukommen lassen), aber auch mehrere Tantralehrer, die das ganz anders sehen wie @*******Ling.

Übrigens ist dieses dogmatische Denken mit Scheuklappen, das dein Post offenbart, genau das was ich in meinem tantrischen Ansatz überwinden möchte.
Genau dafür habe ich auch diese Gruppe gegründet in der sexpositive Werte, Offenheit und das Annehmen des ganzen Menschen mit all seinen Facetten und Schattenseiten groß geschrieben wird (im Gegensatz und als Reaktion auf die Gruppe "Young Tantra", in der wie von dir auch BDSM verteufelt wird und Menschen abgewertet und ausselektiert werden, wenn ihr Profil BDSM-Affinität offenbart; die Gruppe passt dann evtl. besser zu dir, denn hier in dieser Gruppe soll solche Abwertung keinen Raum bekommen).

Über meine Vorstellung eines undogmatischen, offenen, ganzheitlichen und sexpositiven "Post-Neo-Tantra", in dem alle und alles da sein und angenommen werden darf, auch eine Affinität zu BDSM, schreibe ich gerade auch ein Buch.

Falls du tiefer in die Diskussion einsteigen willst, mach bitte einen neuen Thread auf (im Podcast geht es darum bisher wie gesagt gar nicht, es ist also an dieser Stelle eine Phantomdebatte). Wenn du nach Zuspruch suchst am besten in der Gruppe "Young Tantra" und wenn du es ehrlich interessiert erklärt bekommen möchtest von Menschen, die sich damit mehr beschäftigen als ich (ich komme nur vom Tantra und kann mit BDSM bisher fast genauso wenig anfangen wie du), am besten in der Gruppe "BDSM meets Tantra".

Ich empfehle dazu auch das Kapitel "Tantrischer BDSM" im Buch "Urban Tantra / Alltägliche Ekstase" von Barbara Carellas, das mir die tolle @******ore ausgeliehen hat. Im Anhang ein kleiner Auzug von dem, was sie dazu geschrieben hat.
Inanna Ling
*******Ling
477 Beiträge
Zitat von ******_78:
Also ich kriege Tantra und BDSM im Kopf überhaupt nicht zusammen! Entschuldigt meine deutlichen Worte, aber ich meine, Tantra (Sanskrit: tan-tra "kosmische Allverwobenheit") geht es um die gleichberechtigte Begegnung auf Augenhöhe, BDSM um Dominanz und Unterwerfung. Tatsächlich gibt es nur eine Form des Tantra, der es auch um Dominanz und Macht geht: das schwarze Tantra. Da gibt es immer ein Subjekt (Sadist), das profitiert, und ein Objekt (Masochist), das sich ausnutzen lässt. Bewusst oder unbewusst. 😔 Wenn ein Kind, wenn ein Mensch zum Objekt von Vorstellungen, Erwartungen, Absichten, Forderungen, Bewertungen, Maßnahmen und Strafen anderer gemacht wird, tut das uns allen weh! Es verursacht Schmerz und Leid, weil wir nicht mehr als ☀️ Seele gesehen werden. Sorry, aber das ist kein Tantra, das ist Missbrauch des Tantra. Schwarzes Tantra. Hinduistisch (rot) und buddhistisch (weiß) praktizierende Tantriker lehnen schwarzes Tantra wie ich auch strikt ab als Schadenzauberei. Es verhindert und führt NICHT zum Einklang von Körper, Psyche und Seele in kosmischer Allverwobenheit. Tantra verehrt den Körper als 🧘🏻‍♀️Tempel des Herrn, im Zentrum jeder tantrischischen Feier steht aber stets der uns heilige Geist (Spirit) zur ☀️ Erleuchtung unseres Seelenbewusstseins in der Schönheit Gottes.


Die Verknüpfung von Tantra und BDSM erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich, doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich signifikante Gemeinsamkeiten, besonders im Bereich des roten Tantra, das den Körper als Instrument zur spirituellen Erleuchtung nutzt. Dieses Verständnis kann bei Anhängern des ausschließlich spirituell ausgerichteten weißen Tantra zu Missverständnissen führen, da ihnen die tiefgreifende körperliche Komponente der spirituellen Praxis weniger vertraut ist.

Gemeinsamkeiten in Achtsamkeit und Ritualen

In beiden Praktiken, sowohl im Tantra als auch im BDSM, ist Achtsamkeit grundlegend. BDSM-Sessions erfordern ein hohes Maß an Präsenz und Aufmerksamkeit für die physischen und psychischen Reaktionen des Partners. Dies ähnelt der tantrischen Praxis, bei der durch bewusste Atmung und Bewegung eine intensivere Verbindung zwischen den Beteiligten hergestellt wird.

Die Rolle von Bondage und Ritual

Bondage im BDSM kann als eine Form der meditativen Disziplin betrachtet werden. Durch die physische Beschränkung wird eine Art Zwangsmeditation erreicht, die den Gebundenen hilft, innere Ruhe zu finden und sich auf tiefergehende mentale Zustände einzulassen. Ähnlich wird im roten Tantra der Körper bewusst in bestimmte Haltungen gebracht oder auch gefordert, um über physische Erfahrungen Zugang zu höheren Bewusstseinsebenen zu finden.

Schmerz als Weg zur Ekstase

Im BDSM wird Schmerz genutzt, um Transzendenz und Ekstase zu erreichen. Es wird durch das kontrollierte Zufügen und Erleben von Schmerz eine Flut von Endorphinen freigesetzt, ähnlich der intensiven körperlichen Empfindungen beim Tantra, die dazu dienen können, spirituelle Erlebnisse zu vertiefen und das Bewusstsein zu erweitern.

Missverständnisse durch unterschiedliche Praktiken

Das Missverständnis zwischen den Anhängern des weißen und des roten Tantra sowie BDSM-Praktizierenden rührt oft daher, dass im weißen Tantra der Fokus stark auf spirituellen und emotionalen Verbindungen ohne direkten körperlichen Kontakt liegt. Dies steht im Gegensatz zum roten Tantra und BDSM, wo der physische Aspekt eine Brücke zur spirituellen und emotionalen Erfahrung bildet.

Bondig
Auch im Tantra wird mit Festhalten, Einengung und mentalem Schmerz gearbeitet, ein typisches Beispiel hierfür ist die Bonding-Übung. Dabei wird man mit seinen Ängsten und Schmerzen konfrontiert, indem durch körperliche "Unterdrückung" eine physische Enge und ein Festhalten durch eine andere Person verursacht wird, um psychische Blockaden zu lösen. Dies hat viele Gemeinsamkeiten mit bestimmten BDSM-Praktiken, die ähnliche Zustände erreichen, oft auch ohne eine bewusste Intention dahinter.

Die scheinbare Diskrepanz zwischen Tantra und BDSM löst sich auf, wenn man die tiefen, strukturellen Gemeinsamkeiten in der Nutzung körperlicher Erfahrungen zur spirituellen Erweiterung erkennt. Beide Praktiken nutzen den Körper bewusst als Werkzeug, um über physische Intensität zu mentaler und spiritueller Klarheit zu gelangen. Ein umfassendes Verständnis dieser Aspekte kann helfen, Vorurteile abzubauen und die vielschichtigen Wege der menschlichen Erfahrung zu würdigen.
******_78 Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
Zunächst einmal herzlichen Dank für eure konstruktiven Rückmeldungen. Das ist heutzutage alles andere als selbstverständlich. Und ich bin neu in der Gruppe und gleich im Konflikt und Spannung. 🤪 Ich bin mir meiner selbst als getrenntes Individuum bewusst, doch diesem Bewusstsein steht mein Bedürfnis nach Harmonie und Nähe gegenüber. Daher neige ich dazu, meine Gedanken, Gefühle und Wünsche energisch oder sogar aggressiv zur Geltung zu bringen. Bitte seht es mir nach. Ich habe schon öfter einen Konflikt zwischen meinen Beziehungswünschen und meinem Bedürfnis nach Selbstausdruck erlebt. Doch wie sehr ich mir auch wünsche, euch zu gefallen, am meisten brauche ich zur Zeit Selbstbestätigung.

Ja, ich bin tiefreligiös, aber das wonach ich suche, ist kein Moralkodex oder ein religiöses Dogma, sondern vielmehr eine direkte Erfahrung einer transpersonalen Realität, die mir - angesichts der Kälte und Härte des Lebens - Trost und Hoffnung gibt und mein Ideal vom Wahren, Schönen und Guten im Leben bestätigt. Also nein! Als sexnegativ, dogmatisch und ausgrenzend möchte ich mich ausdrücklich nicht verstanden wissen. Falls dieser Eindruck entstanden sein sollte, täuscht er, und ich entschuldige mich dafür. Eine wahre Berufung erfüllt mich mit der Spannung und der Freude an Entdeckungen, am Lernen und am (spirituell sinnlichen) Austausch mit meinen Mitmenschen.

Nein, den Podcast kenne ich tatsächlich nicht. "Die Domina und der Tantra-Guru" ist allerdings ein Titel, der eine Vermengung von BDSM und Tantra impliziert. Weil der Begriff 'Tantra' (ähnlich wie der Begriff 'Kabbalah' seit dem 17. Jh.) bei uns im Westen zunehmend auf vage Weise alles bezeichnet, was antik, mysteriös, magisch und in gewisser Weise gefährlich ist, bin ich da inzwischen hochsensibilisiert und reagiere als verwundete Heiler dementsprechend empfindlich. Ich erfasse jetzt nämlich nicht nur intellektuell sondern auch gefühlsmäßig die Grundzüge meiner einzigartigen Persönlichkeit. Das hilft mir, meine Individualität im Leben voll zum Ausdruck zu bringen.

Nur zur Klärung: Mit 1,5 Jahren musste ich am hellichten Tage mit ansehen, wie mein toxisch männlicher Vater meine hochsensible Mutter im Ehebett brutal missbraucht und mich anschließend in die Bewusstlosigkeit ohrfeigt, weil ich so emotional gewesen sei. Meine Mutter war mit mir wenige Tage zuvor geflohen, nachdem er unter starkem Alkoholeinfluss unsere Wohnung klein schlug, um seine männliche Dominanz zu demonstrieren. Es folgten im Alter von 5 Jahren weitere Male, bei denen ich "zufällig" Zeuge der brutalen sexuellen Vergewaltigung meines Vaters unter starkem Alkoholeinfluss wurde (immer dann war sein Wille Amok gelaufen). Viel zu früh schon musste ich mit ansehen, wie er BDSM-like meine Mutter mit dem Ellenbogen würgt, sie masochistisch alles über sich ergehen ließ, sie mich anfauchte "Mache dich in dein Bett!" und mir am nächsten Morgen signalisierte: "Dirk, was du gesehen hast... Mutti und Vati haben sich geliebt." (Doublebinds!!) Bei der nächsten Vergewaltigung meines Vaters in der Küche (ich wollte nur was zu essen holen und war "zufällig" wieder dazwischen gekommen) rief sie verzweifelt, dass ich die Nachbarin holen soll, und ich versteinerte unter Schock einfach nur und schaute zu... 😔 Für sie war ein Grauen zu akzeptieren, dass emotionale Intensität eines meiner vier Grundmerkmale ist und deshalb auch früher als andere Kinder sexuelle Gefühle offen zeigte. "Willst du so werden wie Vati?!", fauchte sie in ihrer ganzen Verzweiflung. Wirklich NICHTS fürchtete ich mehr! Und ich schwor mir, aufgrund meines enormen Einfühlungsvermögens für alles Verletzliche in anderen spirituell zu helfen und zu heilen, indem ich insbesondere Frauen entdeckend und problemlösend lehre, wie positiv und (spirituell) erfüllend Sex sein kann! Meine Ex-Verlobte (*1984) aus München entpuppte sich "zufällig" als Missbrauchsopfer jahrelanger sexueller Gewalt durch ihren Vater, und ich half ihr spirituell und heilte (damals wusste ich nicht, dass ich Slow Sex und Tantra praktiziere, ich machte einfach). Bei meiner Ex-Frau brachte ich meine diplomatischen Fähigkeiten ein, indem ich als Geburtshelfer für ihr sexuelles Potential fungierte. Sagte sie noch am Beginn "Ich begehre nicht" und ging davon aus, sie sei asexuell, so lernte sie auf dem achtsamen Weg zu spiritueller Sinnlichkeit mit mir nach 7,5 Jahren Beziehung, dass irgendetwas in ihr sexuell nur entfacht wird, wenn sie auf einen Mann stößt, der nicht zulässt, der ihr gewachsen ist und nicht zulässt, dass sie ihn dominiert. Sie reagierte zwar stark auf Schönheit und Harmonie, aber noch mehr auf Leidenschaft, und eines der Grundelemente der Leidenschaft ist Kampf. Und so begann sie in einer Phase, in der es ihr um Selbstbehauptung und Durchsetzung ging, ohne Absprache und Einverständnis ein BDSM-Spiel, das schließlich zur Zerrüttung, Veränderung und Scheidung meiner Ehe führte...

Wahrlich, ich sage euch: BDSM ist ein Minenfeld und verursacht Schmerz und Leid! Und es ist KEIN Lustschmerz!! Meiner Erfahrung nach gibt es in unserer Gesellschaft zunehmend mehr Menschen, die sich in der bipolaren Form des Held-Archetypen Erlösung und spirituell Heimkehr versprechen. Der klassische Weg des Tantra ist auch der Weg des "Helden". Wir gehen ihn mithilfe der spirituellen Qualitäten, die wir uns im Leben erworben haben. Meiner Erfahrung nach führt ein Weg der Selbstkasteiung, Selbstherabsetzung, Selbstentwürdigung (Masochismus) NICHT zu spiritueller Erleuchtung in kosmischer Allverwobenheit, sondern nur ein bewusster Weg der Selbstachtung und Selbstakzeptanz.

Wenn ich beim Podcast mein Wissen erfolgreich weitergeben kann, gerne. Eine wahre Berufung erfüllt mich, wie gesagt, mit der Spannung und der Freude an Entdeckungen, am Lernen und am Austausch mit meinen Mitmenschen.

LG, Dirk
*********euer Mann
312 Beiträge
Gruppen-Mod 
@******_78 Sorry, aber deine apotheotischen selbetreferenziellen romanesken Ausführungen sind hier komplett themenfremd. Den Podcast hast du nicht einmal gehört und darum geht es dir augenscheinlich auch nicht. Mein Eindruck ist, dass es mehr um Selbstdarstellung geht. Ich werde diesen Teil des Threads daher abtrennen und verschieben.
******_78 Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
Deinen Podcast höre ich mir selbstverständlich noch an. Schon allein um deinen Ansatz besser verstehen zu lernen, Domina und Tantra-Guru thematisch nebeneinander zu stellen. Meine Ausführungen gestern Nacht dienten lediglich der Klärung, wie gesagt. Mit "apotheotisch, selbstreferenziell und romanesk" kann ich nichts anfangen. Gruß, Dirk
*******fee
64 Beiträge
@******_78
Was du beschreibst erlebt zu haben, ist fraglos schlimm. Und es hat nichts mit BDSM zu tun. Ich möchte zum Thema sexueller Missbrauch hier nichts weiter schreiben.

Ich möchte aber etwas Sachliches klar stellen.

BDSM ist ein Sammelbegriff für einvernehmliche sexuelle Praxisformen. Das unterscheidet BDSM von Gewalt.
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