wer ist besser..? ist wer besser..?
naja da judokas wesentlich wendiger und meist schneller sind weil sie weniger mit gewicht sondern reiner technik arbeiten
auch bei einen sambo kämpfer haben wir judokas sehr schlechte karten.
ein Judoka hat meistens Probleme wenn er gegen jemanden kämpft der in einem ganz anderen Stil zu Hause ist!
..eins ist gewiss.der judoka ist nur gefärlich wenn er an denn mann kommt.sofern er die selbsverteitigung nicht kann.
Leute, das alles sind Pauschalurteile, und einige Aussagen kann man so keinesfalls stehen lassen.
Wer da meint, der Spitzensport im Judo oder irgendein anderer Wettkampfsport käme heute ohne gezieltes Krafttraining aus, der hat den Zug vom Gestern ins Heute verpasst.
Man hole ein beliebiges Buch über Trainingslehre aus dem Regal und lese nach:
Schnellkrafttraining = Maximalkrafttraining!
Das bedeutet, dass die (in jedem Kampfsport wichtige) Beschleunigungskraft mit hoher Gewichtsbelastung trainiert wird.
Das Ammenmärchen, dass Gewichtstraining
langsam mache, hat selbst im konservativen Mutterland der Budo-Disziplinen längst ausgedient. Bereits in den 70er Jahren wies Masutatsu Oyama, Protagonist des Kyokushinkai-Stils, auf die Vorzüge speziellen Hanteltrainings zur Erlangung von Kraftausdauer und Explosivität hin.
Mal logisch betrachtet:
Denkt Ihr, ein Sprinter würde sich solche Fleischpakete an die Beine hängen, wenn er dadurch langsamer würde???
Dass ein Schwergewichtler regelmässig mit Gewichten um 120-180 kg Bank drückte, wenn seine Führungshand dadurch langsamer würde???
Dass ein Kickboxer wöchentlich 2-3x Kniebeugen mit voll beladener Langhantel auf den Schultern machte, wenn sein Kick dadurch langsamer würde???
Im Kontext sind zwei grundlegende physikalische Grössen von Bedeutung: Beschleunigung und Kraft
Die Beschleunigung ist eine physikalische Größe, die definiert ist als Geschwindigkeitsänderung pro Zeiteinheit.
Kraft ist das Produkt aus der Masse eines Körpers und seiner Beschleunigung.
Je rascher ich einen Massepunkt (etwa eine Faust) von A nach B bringen will, umso stärker muss ich ihn beschleunigen und desto mehr Kraft ist ergo dessen nötig.
Krafttraining und Krafttraining ist nicht unbedingt dasselbe:
Ein grosser Muskelfaserdurchmesser bedeutet nicht a priori hohe Beschleunigungskraft. Aufgrund physiologischer und kinesiologischer Gesetzmässigkeiten ist entscheidend,
wie dieser Querschnitt erreicht wird. Eine Art intramuskulärer memory effect legt fest, für welche Art von Beanspruchung die gebildete Muskelmasse taugt.
Das Geheimnis liegt in der Bildung unterschiedlicher Qualitäten von Muskelfasern mit unterschiedlich rascher und starker Depolarisation und Repolarisation an der synaptischen Membran.
Stimulation "schneller" Fasern durch Schnellkrafttraining fördert selektiv nur deren Wachstum, und ebenso verhält es sich mit den "langsamen" Fasern, die v. a. durch statisches Training zur Hypertrophierung angeregt werden.
Was nicht heissen soll, dass Bodybuilder etwa generell langsam seien; es hängt lediglich davon ab, ob man nur auf Massezuwachs oder auch in Richtung Schnellkraft trainiert.
Judoka arbeiten sehr wohl auch mit Einsatz des Körpergewichts.
Manche Techniken wären anders gar nicht denkbar, genauer gesagt: sie wären ineffektiv. Man stelle sich bloß ein simples Fegen des gegnerischen Standbeins vor, - ganz ohne Hineinlegen des Körpergewichts...
Andernfalls käme Judo wohl als einzige Budo-Disziplin ohne Gewichtsklassen aus.
Ein routinierter Judoka kann jedermann gefährlich werden, egal, welches System der Gegner vertritt.
Die Klasse eines Kämpfers liegt u. a. in seiner Anpassungsfähigkeit und im Erkennen und Nützen von Möglichkeiten.
Die Summe dieser Eigenschaften heisst bekanntlich auch Intelligenz.
Mental unflexible Kampfsportler bewegen sich weder auf der Matte noch im Ernstfall auf Erfolgskurs. Auch fehlende "Programmierung auf Sieg" wird dem mental schwächeren Fighter leicht zum Verhängnis.
Kämpferische Intelligenz bedeutet auch, einen Gegner niemals zu unterschätzen, ihn aber möglichst rasch einzuschätzen.
Im Ring/auf der Matte geben Rundenzeiten die Frist vor, innerhalb derer ein Problem geknackt zu werden hat. Im Ernstfall sind es die ersten Wirkungstreffer, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Hier ist weder Technik noch physische Kraft im Vorteil, sondern fast immer mentale Überlegenheit. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb Kampfkünstler gegen Strassenschläger oft keine gute Figur machen. Es fehlt an "Killerinstinkt", der im Dojo gepflogene Sportsgeist ist hier völlig fehl am Platz.
Insoferne ist es insbesondere auf der Strasse von sekundärer Bedeutung, welchen Stil man einem Kontrahenten entgegen setzt. Entschlossenheit, ein kühler Kopf und, wenn erforderlich, konsequentes Vorgehen, sind die Dinge, auf die es ggf. ankommt.
Aber da wir hier ja theoretische Vergleiche anstellen:
Natürlich versuchte ich als Judoka, die Distanzen eines Boxers/Kickboxers zu meiden.
Natürlich würde ich mich als Boxer/Kickboxer auf keinen Bodenkampf mit einem Judoka einlassen wollen.
Letztlich wird hier nicht der Stil den Sieg davon tragen, sondern der bessere Mann.
"Ein Judoka sei nur gefährlich, wenn er an den Mann kommt", lese ich da. Ah ja. Und wann werden ein JJ-Fighter, ein Boxer, ein Savate-Kämpfer, ein Kung Fu- Mann, ein Thaiboxer... gefährlich?
Jeder Kampfsport hat seine Methodik, unvermittelt in Angriffsdistanz zu kommen. Distanzverkürzung ist meines Wissens überall im Wettkampfsport und in der SV ein zentrales Thema.
Im Thai- und Kickboxen, sowie im Boxen bildet Distanzverkürzung einen wesentlichen Trainingsschwerpunkt.
Es ist schwer vorstellbar, dass dies im Wettkampf-Judo so ganz anders liegt, wo doch gerade hier die "Langstrecken-Waffen" fehlen!
Ringer sind ein Kapitel für sich.
Ringer haben nicht nur vergleichbar guten Judoka gegenüber gewisse systembedingte Vorteile, sondern sind für jeden Kampfsportler eine echte Herausforderung, ganz unbenommen der stilistischen Herkunft. Insbesondere Freistil ist wohl eine der bestdurchdachten, ausgefeiltesten, komplettesten und deshalb flexibelsten aller kämpferischen Disziplinen.
Wer es im direkten Vergleich nicht schafft, den Kampf tunlichst in der eigenen Distanz zu führen, steht gegen einen ausgefuchsten Ringer rasch auf verlorenem Posten.
Ein wettkämpferisch trainierter Ringer hat auch das Rüstzeug für extrem wirkungsvolle Selbstverteidigung. Was man von einem Kickboxer oder Judoka nicht vorbehaltslos behaupten kann.
JJ-Grappler, Cagefighter, SV-Puristen und Judoka könnten sich bei den genialen Doppelhebeln der Ringer was abgucken!
Es soll übrigens ein bekannter deutscher Judoka adligen Geblüts gewesen sein, heute u. a. Kommentator kampfsportlicher Events, der einst prägnant formulierte:
Alles was Judoka können, können Ringer besser!
Weder im einen noch im anderen Lager zuhause, will ich mir hier kein Urteil anmaßen, aber aus dem Munde eines erfahrenen Internationalen wie Axel von der Groeben hat sowas schon Gewicht, denke ich mal.
Andererseits: Wenn das auch nur annähernd stimmt und Ringen der ultimative Kampfstil ist, weshalb gibt es dann nicht wesentlich mehr Ringer als Judoka?
LG Austriacus