Versuch einer Ausführung
Ersteinmal danke für die Aufschlüsselung der einzelnen Haltungen... Die Beiden letzten Beiträge führen hoffentlich alle weiter...
Denn was hier von bartimaeus ausgeführt wurde, war eine meiner Grundintentionen: Die ungleichheiten darzustellen, aufgrund dessen wir nicht vergleichen und nicht diskutieren können, durch die also keine Diskurs, aber ein reiner Informationsaustausch zustande kommt...
Tatsächlich ist es durch unser sehr bindendes Weltbild, das uns von anfang an Ich-Bezogenheit gegeben hat, fast unmöglich das asiatische Gedankengut zu verstehen...
Um hier "Fehler" zu vermeiden, oder besser, alle erdenklichen Sichtweisen miteinzubeziehen, versuche ich das zu tun was meine Zen-Meisterin mir sagte als ich mich einmal anfing mit Koans zu beschäftigen (rein aus Spaß): Versuche das Koan auf eine Art zu verstehen, kehre aber die Erkenntnis auch noch ins negative, und denke vollkommen neu darüber nach, versuche zu überlegen: wie kann man es noch verstehen...
Die Reisschale von Katharina 57 ist hier ein gutes Beispiel! Das ist eine Geschichte die im Daoismus im Buddhismus und vielen anderen asiatischen Kutluren vorkommt.
Zum Beispiel muss man die schale leeren, damit etwas neues hineinpasst.
Oder man muss die Schale leeren und lehrt damit das einordnende Denken.
Interessant das hier dann auch gleich noch die neue auffassung folgt, das sich füllen müsste kritiklos stattfinden.
Eine Lehre die kritikfrei gelehrt wird, kann sich nicht entwickeln, sie stirbt oder wird ein leeres Gefäß von Dogmen.
das rebellieren gegen regeln endet wenn eine neue Phase kommt, die Phase in der Dinge getan werden, "obwohl" sie nur Regeln darstellen. Das hat meistens damit zu tun, das jemand sie befolgt, weil er ihre wichtigkeit oder ihren Wert verstanden, oder erkannt hat.
Ich glaube es wird notwendig sein, das die Ich-Bezogenheit und das Kollektiv-Denken einmal beide gleichzeitig, vereint im Mmenschlichen bewusstsein arbeiten, damit wir uns, unser Überleben und diesen Planeten schützen und pflegen können.
Ich bin also egoistisch und tue deswegen etwas für andere: mein nutzen ist der Nutzen der Allgemeinheit, weil ich erkenne das ich sowohl Teil der Allgemeinheit bin, als auch das ich erkenne das die Allgemeinheit existiert weil ich Teil von ihr bin, bzw. ich bin die Allgemeinheit, weil ich sie denke...
Descartes hatte nicht recht: Cogito ergo sum, ich denke also bin ich, ist nicht die richtige Zeitform: Ich DACHTE, also bin ich...
das Ich entsteht durch eine Reflektion von meinem Körper, meinem Denken und den Dingen und der Welt, also der ganzen Situation, in Hinsicht dann zurück zu dem was wir Selbst nennen, oder Ich, oder einfach Persönlichkeit...
So wie ich also ich bin, weil ich Ich dachte, bin ich die Welt, der Apfel, der Baum, die Wolke und alles, alles, alles, was es zu denken gilt und gibt...
Das haben die Asiaten schon vor tausenden von jahren erkannt das ist Grundsatz des Buddhismus wie ich ihn gelernt habe.
Deswegen sagt man im Zen: "Wenn du Buddha triffst, schlag ihm den Kopf ab."
Er ist eben auch nur eine Erscheinung des Geistes, eine weitere gedankliche Instanz von mir selbst, mit der ich mich selbst kontrolliere und in der Welt zurechtfinde.
Trotzdem gehe ich gedanklich über eine Assimiliation dieses asiatischen Grundkonzeptes der Auflösung des Ego's hinaus. Ich kenne einfach zuviele Menschen die usnerem Kulturkreis entstammen, lange (15 Jahre und länger) in asien gelebt haben und deswegen sehrwohl das asiatische Grundkonzept gelernt haben zu leben. Es ist dann eher wieder ein Problem des Kutlurkreises, das es hier kaum möglich ist, weil viele Menschen dein Verhalten nicht verstehen...
Zusätzlich muss ich sagen: ICh merke selbst wie sehr mein Denken durch mein weltbild von einer globalisierten welt, schon abweicht von dem was meine eigenen Eltern denken aufgrund ihres Weltbildes, das nicht ganz so global ist...
Ich habe kaum Probleme mich in asiatische Philosophien einzudenken, was wohl viel damit zu tun hat das ich lange Schopenhauer und Nietzsche gelesen habe, die grundsätzliche Ansätze von Ego und Aufhebung des Egos in ihrer Philosophie haben, sodass ich als ich anfing mich mehr mit Chan- Zen- oder generell Buddhismus zu beschäftigen, oder auch Daoismus, oder chinesischer Klassik von Dschuang Dsi bis Lao Tse, kaum Probleme hatte mich gedanklich unabhängig von mir Selbst und meinem Kultur- Welt oder Selbstbildnis damit zu beschäftigen.
Ich bin kein buddhist, auch wenn ich versuche buddhistische Prinzipien zu verfolgen. Doch würde ich mich, nur weil ich sie verfolge, Buddhist nennen, würde ich verleugnen das ich nur ich Selbst sein kann, aber nicht Buddhist, Deutscher, oder Arbeiter, oder Manager, oder Christ, oder was auch immer... all das bin ich nicht, alldas wäre nur ein versuch von assimilation, in wirklichkeit bin ich weder Muttersprachler noch Fremdsprachler, ich habe nur Deutsch zuerst und dadurch am intensivsten gelernt. Hätten meine Eltern erst mit Englisch oder Mandarin angefangen, hätte ich diese Sprache auch gelernt wie Muttersprache, vergleichen sollten man hier eigene Erfahrungen mit Menschen die mehrsprachig aufgewachsen sind, von denen es genug gibt auf dieser globalisierten welt.
Ich glaube das ureigene weltbild ist unglaublich bindend... aber man muss daran nicht verzweifeln, im gegenteil, es bedeutet nur Harte Arbeit es loszulassen und nichts neues aufzugreifen als ureigenes weltbild... jeden tag, jeden Moment in dem ich mich damit auseinander setzen kann...
Wir philosophieren hier atatsächlich am schlichten Bürger vorbei, und können das wahrscheinlich aufgrund unserer eigenen Bildungswege... Ich habe abitur...
Aber ich studiere nicht... Ich sortiere nachts pakete bis 40kg vom Band und aufs Band, schlafe am Vormittag und unterrichte abends in meiner Kung Fu Schule...
Ich philosophiere trotzdem...
Und ich liebe meine Arbeit für nicht mal 8 Euro brutto...
Wenn ich nicht wäre würden die Pakete nicht dort ankommen, wo sie ankommen...
Ich kann bei der Arbeit sogar meditieren... oder in einem meditativen Zustand verweilen...
Regeln sind immer ausdruck von Unsicherheit... aber die hat man mit wenig Bildung auch, weil es schwer ist sich in der hektischen, vergeistigten welt zu orientieren...
Trotzdem sind dies keine Streitpunkte... im gegenteil, es sind Punkte über die man nachdenken sollte und man sollte sie ALLE, ausnahmslos, integrieren in das einzige tragfähige Weltbild: ein universelles, allumfassendes...