Die Reise beginnt...

Vielen Dank, für Eure mitfühlenden Zeilen.
In dieser Gruppe weiß man immer, dass man mit seinem Schmerz nicht allein ist und andere einen verstehen. Das ist schön.

@*******el65:
Die Nierenwerte habe ich nicht kontrollieren lassen.
Meine anderen Katzen sind auch an Nierenversagen gestorben, mit dem letzten habe ich noch schöne 5 Monate von Diagnosestellung an gehabt.
Blutentnahmen, Infusionen, Medikamente verabreichen... habe ich mit den anderen durch, alles Quälerei. Wir gehen Freitag nochmal zum TA, dann bekommt er nochmal homöopathische Medis.

Nepomuk ist mindestes 18 Jahre alt, ein tolles Alter. Er bekommt jetzt alles, was ihm gut aber nicht weh tut und darf solange bleiben, wie er möchte und ich es vertreten kann.

Vielen Dank für Deine ehrlichen Worte. Du sprichst mir aus der Seele.

Ich sehe es genau so und durch meine Arbeit als Krankenschwester bin ich nahazu täglich mit Sterben und Tod konfrontiert.

An irgendetwas muß man ja mal sterben und wenn ein alter Kater ins Nierenversagen rutscht, dann ist es eben so.
Die Medizin kann viel aber eben nicht immer Gutes. Sie kann lindern aber sie kann nicht aufhalten.
Die Grenze zwischen Lebensqualität und Quälerei sind oft schwammig und meist steht der eigene Egoismus einer objektiven Beurteilung der Situation im Wege.
Ich hoffe, dass ich den richtigen Zeitpunkt erkenne aber ich habe diese Entscheidung bereits öfter treffen müssen, so dass ich zuversichtlich bin.

Bis dahin genießen wir jeden Augenblick, den wir gemeinsam haben.

Nachdem Nepomuk die letzten drei Tage nicht gefressen und nur minimal getrunken hat, haben wir für ihn heute die Entscheidung getroffen.
Warten worauf? Darauf, dass er weitere Tage nicht frißt, immer schwächer wird und sich womöglich verletzt, wenn er vom Kratzbaum stürzt?
Meine Tierärztin und ich waren der gleichen Meinung, seiner Reise ein Ende zu bereiten, bevor die Qualen anfangen.

Nepomuk ist heute morgen mit seinem Kumpel Smokey zu den Nachbarn rüber gegangen, hat dort den Tag schlafend auf dem Bett verbracht, einfach müde und kaputt.
Nachmittags nach meiner Arbeit habe ich ihn dann abgeholt und er hat sich gleich auf den hohen Kratzbaum verzogen, wollte seine Ruhe.

Beim Tierarzt hatte ich ihn für die Narkosespritze im Arm gehalten und erst als er taumelig und benommen vom Arm wollte, hat er sich auf seine Decke gelegt.
Nach der letzten Spritze hat es nicht mehr lange gedauert und er ist friedlich eingeschlafen.

Wieder zu Hause habe ich ihn unter dem Kratzbaum abgelegt, damit Sunny und Smokey sich verabschieden können.
Heute Nacht bleibt er auf seinem Lieblingsplatz in der Hundehütte und findet morgen seine letzte Ruhestätte in Mama's Heidegarten.

Hier kehrt wieder Ruhe ein, der Schmerz bleibt aber mit dem guten Gefühl, für Nepomuk richtig gehandelt zu haben.

Leb' wohl mein kleiner Schatz, ich werde Dich nicht vergessen und Du wirst immer in meinem Herzen bleiben.

... und grüß mir meinen Nepomuk .

@*********7_37: Ich fühle mit Dir.
Nimm Dir Zeit für die Trauer aber übersieh nicht die schönen Momente mit Blacky und erinnere Dich mit Liebe an Chacky.
Fühl Dich gedrückt

Der Tod von Nepomuk im Februar ist an seinem Kumpel Smokey nicht spurlos vorrüber gegangen.
Immerhin hatten sie ja wohl ihr ganzes Leben miteinander verbracht.
Smokey hat viel gesucht und gerufen, hat bis auf einen kleinen Besuch am Morgen, die Nachbarn komplett gemieden, wo er ja sonst oft mit Nepomuk die Tage verbracht hatte. Er ist dort die Wohnung abgelaufen, als letztes Zimmer ins Schlafzimmer, wo sein Kumpel seine letzten Tage geschlafen hatte und kam dann gleich nach Hause zurück.

Insgesamt wirkte er aber lustlos, hat schlecht gefressen und somit körperlich etwas abgebaut.

Mitte des Monats, als er noch weniger fraß als sonst, habe ich ihm noch ein paar Gammelzähne ziehen lassen, da ich da den Grund für seine Appetitlosigkeit sah.
Leider hat er sich auch danach nicht wieder gut erholt.
Naja, es ist ja auch ebenfalls mindestens 18 Jahre alt. Soweit zur Theorie...

In der letzten Woche, nahmen seine Hustenanfälle, die er seit ca. 6 Wochen hin und wieder hatte, deutlich zu. Ich hatte es auf die schwülen 30°C Tagestemperatur der letzten Tage geschoben.
Leider wurde der Zustand von Smokey dann doch besorgniserregend schlimmer, dass aus den Hustenanfällen Erstickungsanfälle wurden. Also heute zum Tierarzt, natürlich in der Mittagspause unserer Haustieräztin, so weiter in die nächste Klinik.

Obwohl ich mich schon auf die ernste Situation eingestellt hatte, und den Ausgang schon fast erwartet hatte, trifft es einen dann doch wie ein Schlag, wenn es jemand ausspricht.

Die Luftnotattacken rührten von Wasser in der Lunge her und dem Röntgenbild nach, war ein Tumor der Lunge die Ursache dafür.
Das Angebot, das Wasser zur Entlastung ab zu punktieren und den Versuch mit Medikamenten der Lage Herr zu werden, habe ich dann im Sinne meines Katers abgelehnt.
Da wir die Ursache, also den Tumor ja nicht behandeln konnten, wäre es nach der Entlastung ja nur eine Frage der Zeit gewesen, wann die Erstickungsanfälle wiederkehren würden.
Das wollte ich meinem Liebling auf keinen Fall nochmal antun.

So habe ich, nur wenige Monate nachdem ich von Nepomuk Abschied nehmen musste, meinen Großen folgen lassen.
Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass sie jetzt zusammen durch die Gegend streifen können und wieder vereint sind.

Nun bin ich also nach knapp 7 Jahren wieder katzenfrei und mir blutet das Herz.
Es kommt jetzt niemand mehr, um sich auf meinen Schoß zu legen, zu schnurren und zu kuscheln.

Leb'wohl mein Schatz und gute Reise . Grüß' mir den Nepomuk.