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Pflegestelle für katzen-welche Bedeutung?

****64 Frau
471 Beiträge
Na ja, ich finde die Ideen von manchen TSV auch etwas sonnig. Die hätten gerne, dass man eine Pflegemieze aufnimmt, möglichst Futter und Streu stellt und wenn es geht auch noch bei den Tierarztkosten hilft. Sorry, ich finde, dass die Tierarztkosten definitiv in die Hände des Vereins gehören und auch ein Zuschuss zum Katzenfutter sollte drin sein. Ich investiere als Pflegestelle ja eh schon sehr viel Zeit und Mühe. Dabei kann es sich um die Aufzucht handeln, die Pflege von kranken oder scheuen Tieren, tägliches Fressen geben, Katzenklos säubern, trösten, spielen, versorgen. Das kostet alles, wenn auch in dem Fall vielleicht Zeit. Wenn ich alle Kosten selber tragen möchte, kann ich mir in der Tat gleich eigene Katzen halten. Aber unter Pflegetieren verstehe ich schon welche, die vermittelt werden sollen und nur auf Zeit bei mir sind.

Und ich weiß wovon ich rede. Ich habe auch schon zwei Pflegekatzen aufgenommen, der Verein inkl. Tierheim ist pleite gegangen. Schon vorher war nicht viel an Unterstützung drin. Die Katze war krank, wusste angeblich niemand, ich hab im ersten Jahr rund 1000 Euro ausgegeben aus meiner Privatschatulle. Heute sag ich ganz klar, wenn Pflegekatze, dann nur wenn die Tierarztkosten bei einem TA meiner Wahl (der eh mit TSV zusammenarbeitet) für mich kostenfrei übernommen werden. Und zum Fressen, ja da will ich auch was dazu. Heute gibt es, leider, soviel Allergien, auch bei Katzen, dass man sich nicht alles leisten kann. Und ich weiß wovon ich rede. Habe drei Katzen mit Futtermittelallergie.
*********Hexe Frau
1.026 Beiträge
http://www.joyclub.de/my/2134053.shoji_marc.html , ich versuche nochmal auf deine verschiedenen punkte SACHLICH einzugehen.....
ich kann gut verstehen, dass du gerne jemanden haben möchtest, der dich begrüßt, wenn du abends nach hause kommst, aber ich halte deine idee, einer PFLEGESTELLE einfach für unpassend!

zeit / arbeitszeiten
ja, fast alle menschen müssen arbeiten und wenn man single ist, dann lässt es sich oft nicht vermeiden, dass 10, 11, 12 stunden niemand zuhause ist.
wenn man zwei (!!!!) gesunde / nicht verhaltensauffällige katzen aufnimmt, die sich gut verstehen, miteinander spielen & kuscheln, dann ist es zwar nicht ideal, wenn der zweibeiner solange weg ist, aber auch keine katastrophe.

allerdings sprechen hier nicht von 2 "normalen" tieren, sondern von pflegetieren. diese sind meistens körperlich krank, voller ungeziefer, verhaltensgestört, traumatisiert, oft schon recht alt oder noch ganz jung. die betreuung solcher tiere ist sehr viel zeitaufwändiger und eben das passt auch in meinen augen nicht zu deinen arbeitszeiten! und auch nicht dazu, dass du keinerlei erfahrung als katzenhalter hast.
wie möchtest du es denn regeln, wenn ein tier regelmäßig medikamente bekommen muss? oder x mal die woche zur kontrolle zum tierarzt? oder wenn potentielle adoptanten vorbeikommen möchten, um die tiere kennenzulernen? pflegestellenmutter oder -vater zu sein, ist viel zeitintensiver, als 2 gesunde tiere dauerhaft in der familie zu haben!
die tiere, die in pflegestellen untergebracht werden müssen, sind nicht die gesunden, unkomplizierten, pflegeleichten! diese werden vom tierheim aus schnell vermittelt! pflegestellentiere sind die traumatisierten, verängstigten, verhaltensgestörten, die evtl unsauber sind, chronisch krank, sehr alt oder sonstige handicaps haben!

und was wäre, wenn eine der beiden katzen ein neues zuhause findet, die andere aber noch nicht?
dann sitzt die zurückbleibende mutterseelenalleine in deiner wohnung, während du den ganzen tag arbeitest? ich glaube, wir brauchen dieses szenario nicht weiter auszumalen.

finanzen
bevor du als pflegestelle aktiv werden könntest, müsste erstmal die wohnung katzensicher ausgestattet werden. dazu gehört das sichern des balkons (je nach baulichen voraussetzungen können da schnell mehrere hundert euro weg sein), kratzbaum / kratzbäume, katzentoilette, spielzeug, schlafplätze usw.....
die wenigen utensilien, die tierheime für ihre tiere haben, werden dort auch gebraucht, sie können nicht jede pflegestelle ausstatten, auch wenn du dir das so vorstellst.
die laufenden kosten wie streu, futter usw... werden so gut wie IMMER von den pflegestellen getragen! zum einen, weil die vereine es schlicht nicht leisten können, zum anderen aber auch, weil das eben der beitrag der pflegeeltern zum tierschutz ist, quasi deren "spende".
wenn ein verein genug geld hat, um das alles zu tragen, dann braucht er keine pflegestellen, dann baut er sich einfach ein großes tierheim, stellt 2 tierpfleger ein und versorgt die tiere dort!
ich kenne es so, dass größere tierarztrechnungen immer vom verein übernommen wurden, kleinkram wie z.b wurmkur, anti-floh-mittel oder salbe gegen ohrmilben, aber die pflegestelle übernimmt.

und es können auch noch reichlich zusätzliche kosten entstehen, die garantiert kein verein übernimmt:
dein ganzes bett voller katzendurchfall? neue matratze, neues bettzeug, X maschinen wäsche ....
ein pflegetier mit flöhen? spezialreinigungsmittel für die wohnung (flöhe verkriechen sich in polstermöbeln, teppichen, fußbodenritzen usw...), X maschinen wäsche, putzmittel...
zerrissene gardinen, heruntergeworfene, zerbrochene blumentöpfe, evtl zerkratzte möbel, wände, tapeten...

wohnungsgröße
ja, eine KATZENGERECHT ausgestattete 57m² wohnung mit balkon ist für 2 erwachsene, etwas ruhigere katzen ausreichend! aber erstmal muss sie katzengerecht gemacht werden, da schlägt sich der bogen zurück zu den finanzen. und dann weiss man als pflegestelle nie, was man für tiere bekommt. wenn du zwei "wilde feger" bekommen würdest, dann würde deine wohnung jeden abend aussehen, wie nach einem hurrican, weil die fellmonster sich nicht genug auspowern könnten.

langer rede, kurzer sinn:
ja, ich verstehe dein bedürfnis, nach lebewesen, die sich freuen, wenn du abends nach hause kommst, aber das lässt sich in meinen augen unter diesen bedingungen nicht als pflegestelle realisieren!
um als pflegestelle aktiv zu werden, braucht man nerven wie drahtseile, viel erfahrung, die bereitschaft, ganz viel einzubringen und wenig zurückzufordern, zeit und wenigstens einen kleinen finanzrahmen!


ich habe dir übrigens eine PN geschrieben, damit du antworten kannst... .

mal ne ganz andere frage: bist du denn völlig darauf fixiert, KATZEN bei dir aufzunehmen, oder wäre ein anderes tier (oder 2 andere tiere....) auch eine option? *nachdenk*

zum abschluss dieses romans habe ich noch ein bild herausgesucht.... so sah es zu meinen pflegestellenzeiten aus, wenn ich futter vorbereitet habe:


****64 Frau
471 Beiträge
Na ja, das beste Tierheim kann meist nicht den speziellen Kontakt und die Zuwendung ersetzen, die es in Pflegefamilien gibt. Das gilt nicht nur für Tiere sondern auch für Menschen übrigens. Von daher ist es Blödsinn, dass alle Vereine sich dann ein riesiges TH bauen können. Es gibt einfach Pflegefälle, die können da nicht unterkommen. Und nicht alle Pflegekatzen sind verhaltensgestört.
Na ja, das beste Tierheim kann meist nicht den speziellen Kontakt und die Zuwendung ersetzen, die es in Pflegefamilien gibt.

wenn jemand zeit hat.....
aber der te hat dies berufsbedingt ja auch nicht
Pflegis aufnehmen...
ich habe mir nachdem mein Kater über den Regenbogen gegangen ist (nach 15 1/2) Jahren erst einen Kater mit 9 Monaten ins Haus geholt und dann als Sparringspartner sechs Monate später einen 2. Kater. Erst hat der eine alle Regale "just for fun" abgeräumt - dann haben sie es zu zweit getan - grins. Und ich bin aus gesundheitlichen Gründen zu Hause! So zwei Wilde hatte ich noch nie. Nach jetzt 2 Jahren kennen die beiden inzwischen meine Grenzen - und meine Regale lassen ich nicht mehr abräumen. Ich habe weniger Regale und auf den anderen einiges festgeklebt...
Bei Pflegekatzen kann das ebenfalls passieren. Es könnte sein, dass man dann die Wohnung nicht mehr erkennt. Nach der Arbeit nicht ganz so toll. Aber diese Katzen brauchen viel mehr Aufmerksamkeit als eigene. Oft auch regelmäßig Medikamente. Und die mögen die meisten Katzen nun mal so gar nicht. Dazu braucht man oft viel Ausdauer.
Die Kosten für Futter und Streu und Zubehör übernimmt normalerweise die Pflegestelle. Tierarztkosten meistens der Verein. Mein Tierarzt ich auch teurer. Aber einige Kosten entstehen da schon im Monat. Also lass von Pflegekatzen besser die Finger weg. Auch ältere Tiere kosten Geld - und auch evtl. mehr Geld beim Tierarzt. Außerdem auch Katzen mit 5 Jahren werden älter. Und man hat die Fellpopos ja auch (hoffentlich) viele Jahre.
Aber man kann in Tierheimen mit Hunden regelmäßig gassi gehen oder auch Katzen nur streicheln. Wäre das nicht eine kostenfreie Alternative?
Meine beiden sind durch den Verein abgesichert wenn mir was passiert. Es gibt auch in vielen Städten Catsittervereine bei denen es üblich ist, Katzen in Urlaubszeiten oder so zu versorgen. Da kannst Du Katzen ohne Kosten zeitweilig pflegen. Wäre das nicht auch eine Möglichkeit?
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