http://www.joyclub.de/my/2134053.shoji_marc.html , ich versuche nochmal auf deine verschiedenen punkte SACHLICH einzugehen.....
ich kann gut verstehen, dass du gerne jemanden haben möchtest, der dich begrüßt, wenn du abends nach hause kommst, aber ich halte deine idee, einer PFLEGESTELLE einfach für unpassend!
zeit / arbeitszeiten
ja, fast alle menschen müssen arbeiten und wenn man single ist, dann lässt es sich oft nicht vermeiden, dass 10, 11, 12 stunden niemand zuhause ist.
wenn man
zwei (!!!!) gesunde / nicht verhaltensauffällige katzen aufnimmt, die sich gut verstehen, miteinander spielen & kuscheln, dann ist es zwar nicht ideal, wenn der zweibeiner solange weg ist, aber auch keine katastrophe.
allerdings sprechen hier nicht von 2 "normalen" tieren, sondern von pflegetieren. diese sind meistens körperlich krank, voller ungeziefer, verhaltensgestört, traumatisiert, oft schon recht alt oder noch ganz jung. die betreuung solcher tiere ist sehr viel zeitaufwändiger und eben das passt auch in meinen augen nicht zu deinen arbeitszeiten! und auch nicht dazu, dass du keinerlei erfahrung als katzenhalter hast.
wie möchtest du es denn regeln, wenn ein tier regelmäßig medikamente bekommen muss? oder x mal die woche zur kontrolle zum tierarzt? oder wenn potentielle adoptanten vorbeikommen möchten, um die tiere kennenzulernen? pflegestellenmutter oder -vater zu sein, ist viel zeitintensiver, als 2 gesunde tiere dauerhaft in der familie zu haben!
die tiere, die in pflegestellen untergebracht werden müssen, sind nicht die gesunden, unkomplizierten, pflegeleichten! diese werden vom tierheim aus schnell vermittelt! pflegestellentiere sind die traumatisierten, verängstigten, verhaltensgestörten, die evtl unsauber sind, chronisch krank, sehr alt oder sonstige handicaps haben!
und was wäre, wenn eine der beiden katzen ein neues zuhause findet, die andere aber noch nicht?
dann sitzt die zurückbleibende mutterseelenalleine in deiner wohnung, während du den ganzen tag arbeitest? ich glaube, wir brauchen dieses szenario nicht weiter auszumalen.
finanzen
bevor du als pflegestelle aktiv werden könntest, müsste erstmal die wohnung katzensicher ausgestattet werden. dazu gehört das sichern des balkons (je nach baulichen voraussetzungen können da schnell mehrere hundert euro weg sein), kratzbaum / kratzbäume, katzentoilette, spielzeug, schlafplätze usw.....
die wenigen utensilien, die tierheime für ihre tiere haben, werden dort auch gebraucht, sie können nicht jede pflegestelle ausstatten, auch wenn du dir das so vorstellst.
die laufenden kosten wie streu, futter usw... werden so gut wie IMMER von den pflegestellen getragen! zum einen, weil die vereine es schlicht nicht leisten können, zum anderen aber auch, weil das eben der beitrag der pflegeeltern zum tierschutz ist, quasi deren "spende".
wenn ein verein genug geld hat, um das alles zu tragen, dann braucht er keine pflegestellen, dann baut er sich einfach ein großes tierheim, stellt 2 tierpfleger ein und versorgt die tiere dort!
ich kenne es so, dass größere tierarztrechnungen immer vom verein übernommen wurden, kleinkram wie z.b wurmkur, anti-floh-mittel oder salbe gegen ohrmilben, aber die pflegestelle übernimmt.
und es können auch noch reichlich zusätzliche kosten entstehen, die garantiert kein verein übernimmt:
dein ganzes bett voller katzendurchfall? neue matratze, neues bettzeug, X maschinen wäsche ....
ein pflegetier mit flöhen? spezialreinigungsmittel für die wohnung (flöhe verkriechen sich in polstermöbeln, teppichen, fußbodenritzen usw...), X maschinen wäsche, putzmittel...
zerrissene gardinen, heruntergeworfene, zerbrochene blumentöpfe, evtl zerkratzte möbel, wände, tapeten...
wohnungsgröße
ja, eine KATZENGERECHT ausgestattete 57m² wohnung mit balkon ist für 2 erwachsene, etwas ruhigere katzen ausreichend! aber erstmal muss sie katzengerecht gemacht werden, da schlägt sich der bogen zurück zu den finanzen. und dann weiss man als pflegestelle nie, was man für tiere bekommt. wenn du zwei "wilde feger" bekommen würdest, dann würde deine wohnung jeden abend aussehen, wie nach einem hurrican, weil die fellmonster sich nicht genug auspowern könnten.
langer rede, kurzer sinn:
ja, ich verstehe dein bedürfnis, nach lebewesen, die sich freuen, wenn du abends nach hause kommst, aber das lässt sich in meinen augen unter diesen bedingungen nicht als pflegestelle realisieren!
um als pflegestelle aktiv zu werden, braucht man nerven wie drahtseile, viel erfahrung, die bereitschaft, ganz viel einzubringen und wenig zurückzufordern, zeit und wenigstens einen kleinen finanzrahmen!
ich habe dir übrigens eine PN geschrieben, damit du antworten kannst... .
mal ne ganz andere frage: bist du denn völlig darauf fixiert, KATZEN bei dir aufzunehmen, oder wäre ein anderes tier (oder 2 andere tiere....) auch eine option?
zum abschluss dieses romans habe ich noch ein bild herausgesucht.... so sah es zu meinen pflegestellenzeiten aus, wenn ich futter vorbereitet habe: