Folgen von Fadenschlapperei
mein drolliger Kater Spoty schlappert gerne an allem was dünn und austextilem Material ist.
Besonders beim Geschenke verpacken ist er voll dabei. Einmal erwischte er ein ca. 4 mm breites Geschenkband an Stoff und katschte drauf los. Erst fand ich es amüsant bis ich bemerkte, dass er das Bändel nicht nur katschte, sondern verschluckte. Glücklicher Weise raffte ich es rechtzeitig und zog an dem Ende ganz vorsichtig. Über einen Meter hatte er verschluckt. Ich war völlig erschrocken.
Seither war ich bestrebt meine Bude Fadensicher zu gestalten.
Doch vor 2 Wochen vergaß ich eine Knopflochseidenrolle vom Tisch zu nehmen mit schweren Folgen.
Ich verließ das Haus für 2 Stunden. Als ich Heim kam bot sich mir ein sonderbarer Anblick. Ein schwarzer Faden war wie ein Spinnennetz straff gespannt zwischen Stoßleisten und Türen verhakt.
Ich bergiff nur langsam, weil mir Katerle ganz keck um die Ecke kam und erst einmal alles okay schien.
Ich ging auf Spurensuche und fand mehrere blutige Kotzflecken.
Hmmm....welche von beiden Miezen betraf es?
Ich schaute mir beide an und suchte nach Merkmalen. Nichts.
Am Abend war klar, dass es Spoty ist, denn plötzlich lag er völlig lahm auf der Couch. Er musste wieder einmal an dem Bändl gekatscht und es verschluckt haben bis er irgendwie weg wollte. In völliger Panik versuchte er den ca. 20 m langen Faden aus sich raus zu würgen, was größten Teils gelungen zu sein schien. Aber bei m Würgen und Zerren mussten innere Verletzungen entstanden sein.
Ich schnappte ihn und wir fuhren zum TA.
Völlig kampflos lag er in der Box. Röntgen und Ultraschall ergaben Fadenreste im Darm, welche sich wahrscheinlich durch das Zerren verknotet haben und in den Darmzotten massiven Schaden angerichtet hatten. Sofortige Not-OP!
Hoffen-Bangen.....nach Stunden der erlösende Anruf: Spoty hat´s geschafft. Es war in letzter Sekunde.
Erleichterung und zugleich Vorwürfe die ich mir machte.
Nach 4 Tagen Klinik rief mich die TÄ an und bat mich in die Klinik zu kommen, da Spoty nix frisst und trinkt. Als ich den kleinen Racker sah, weinte mein Herz. Abgemagert, völlig in Panik. Der kleine hatte einen Stress ohne Ende. Als ich die Fressnäpfe sah, die man ihm anbot war mir klar, das frisst er niemals. Ich bat um seine Box von zu Hause. Er rein und sofort entspannt. Völlig fix und alle.
Ich nahm ihn mit und ließ 1.200 Euro dort.
Zu Hause eine rührendes Bild. Er legt sich sofort auf meinen Schoß und zeigt mir sein Bäuchlein.
"Schau her Mami, das ist mein Aua!"....sanft und vorsichtig streichelt ich seinen Bauch, weil er es wollte. Er schlief dabei erschöpft ein. Sein Bein wo die Kanüle drin war wurde plötzlich dick, ich kühlte sie und passte während seinem Schlaf auf ihn auf.
Die nächsten Tage waren geprägt von ständigem Umhuscheln, Schutz und Sicherheit geben. Ihn mit der Flasche zu füttern und Nahrung per Fingerchen ins Mäulchen zu schieben. Denn es war jetzt entscheidend, das er endlich zu fressen begann. Schwierig, sehr schwierig....aller Stunde ein kleines bischen.... Sein Gleichgewicht zu halten war fast unmöglich. Ständig kippte er um.
Langsam kehrten seine Lebensgeister zurück. Endlich.
Er begann eigenständig zu fressen und zu trinken.
Mittwoch Fäden ziehen. 22 Stück auf ca. 10 cm Bauchschnitt.
Folge: wieder ein Rückschlag denn die Naht war noch nicht ganz zu. Kater durfte jetzt nicht schlecken.
Macht das mal bei einer Mieze.
Ich packte ihn in einen Beutel, den ich aus einer Decke genäht hatte und schleppte ihn überall mit hin.
Heute....ist die Naht zu, keine Öffnung mehr. Spoty hat es geschafft.
Übrigens die 3.OP in diesem Jahr.
Und ich?.....bin fix und alle vor Anspannung und Sorge.
Ab sofort sind alle Fädeln, Bändeln, Stricke usw. verbannt.
Herzliche Grüße in die Runde