Kater vermisst...

So. Nun ist es passiert.
Wieder einmal, aber diesmal ernsthaft. Ernsthafterer.
Ich mach mir richtig Sorgen.

Aber von Anfang an:
Wir haben fünf reine Wohnungskatzen und passen auf wie die Schießhunde, dass sie nicht nach draussen entwischen. Wir wohnen direkt an der Straße und die Katzen sind eben nur drinnen sein gewohnt und draussen gibt es Mengen an Raufbold-Katern und eben die Renn-, bzw. Autofahrer...

Und jetzt is der SuperGAU passiert:
Sonntag nacht ist von uns unbemerkt ein Dachschrägenfenster offen geblieben und Montag früh war Balou nicht mehr da. Der kleine schwarze Kater war am 1. April ein Jahr alt und ist schon ein großer berüchtigter Groß- und Flugwildjäger. Fliegen, Motten, ja, selbst kleine Flugdinosaurier - nichts ist vor ihm sicher.
Und so ist zu vermuten, dass der Kleine im Eifer der Jagd einfach abgeschmiert ist.

Den Montag verbrachte ich also mit regelmässigem Ablaufen von Straße und Grundstück und dem Ausrufen der geläufigen Kater-Lockrufe:
"Balou!" (wirkt manchmal),
"Hunger!" (unser Essensruf - wirkt öfter) und
"Leckerli!" (wirkt eigentlich immer).
Nüscht.
Nunja, das große grüne Abenteuerland hat ja nun auch so seine Verlockungen, ausserdem ist es tagsüber echt laut, da versteckt sich der kleine Angsthasenkater ja gern mal. Aber nachts zwischen zwei und vier sind bislang alle nach Hause gekommen. Nur nicht Balou.
Ich saß also um zwölf, um zwei und um vier unten vor der Haustür und rief und wartete.
Nüscht.

Morgens ist Frühstücksdosenzeit. Laut mit der Dose geklappert, "Hunger!" gerufen...
Nüscht.

Um die Mittagszeit habe ich dann ein Poster gemalt "KATER VERMISST!" (also keinen Zettel, sondern ich meine wirklich in Postergröße...) und an unseren Zaun gepinnt. Vielleicht war der Kleine verletzt (Blut war zwar auf der Straße nicht zu sehen, aber wer weiss...) und jemand hat ihn mit nach Hause genommen. Dann sehen es die heimkommenden Schulkinder und gleich die heimkommenden Berufstätigen.
Bis jetzt: Nüscht.

Ich mache mir große Sorgen und die kleine freche Kröte fehlt an allen Ecken. Zudem hat er eine offene Pfote und müsste sein Antibiotikum weiter nehmen.
Und vor drei Jahren ist uns ein anderer ganz schwarzer Kater, unser lieber Nero, entwischt und 50m die Straße hoch gleich von einem Auto niedergemäht worden.
Mir ist ganz schlecht.

Vielleicht möchtet ihr ja ein bißchen mit mir mitbangen.
Und mithoffen.
Das würde mich freuen.