Nuff`s Kastration...
... war leider nicht so komplikationsfrei...
Am Freitag 15 Uhr war OP-Termin, um 17 Uhr konnte ich die Kleine wieder abholen.
Lt. Tierärztin alles normal gelaufen - kein Grund zur Sorge. Sie war auch schon relativ wach - zu Hause lies sie sich dann "ohne Diskussion" in eine Decke hüllen und auf einem Kissen platzieren. Gegen 19:30 Uhr wollte sie dann aufstehen. Beim loslaufen sah ich dann Blut aus der Wunde tropfen (!). Auf dem Kissen, auf dem sie gelegen hat, war nichts zu sehen. Ich rief natürlich sofort die Tierärztin an - Anrufbeantworter - was auch sonst am Freitag abend. Ich rief also eine andere mir bekannte Tierärztin an, die glücklicherweise bis 20 Uhr Sprechstunde hatte. Sie sagte mir zu auf mich zu warten, wenn wir gleich kämen. Also Nuff eingepackt und hingefahren. Die Tierärztin meinte, dass es gut war, dass wir gleich gekommen sind. Sie schaute den Bauch an, es blutete weiter recht stark, beim Draufdrücken verstärkte es sich und machte quietschende Geräusche. Sie machte einen Ultraschall um freie Flüssigkeit im Bauchraum zu suchen, zum Glück konnte sie da nichts feststellen. Da die Kleine aber weiter blutete, schlug sie vor, sie noch mal "aufzumachen" und nach der Blutungsquelle zu suchen. Allerdings würde sie in so kurzer Zeit keine 2. Narkose riskieren. Das war der Punkt, als ich meinen Freund aus dem Sprechzimmer schickte... Also Umzug in den frischgeputzten OP. Zum meinem Erstaunen durfte ich mit um die Katze zu beruhigen - das fand ich unglaublich toll.
Es gab eine lokale Betäubung, die TÄ sagte mir aber gleich, dass das die Schmerzen nur abschwächen, aber nicht verhindern kann. Es wurden die oberen Fäden entfernt - es war kein blutendes Gefäß zu finden und die Blutung kam auch zum Stillstand.
Es wurde ein Leukasekegel eingelegt und die Wunde mit einer Naht wieder verschlossen. Die Kleine war soooo tapfer!!! Sie bekam einen Druckverband, der aussah wie eine Windelhose. Die TÄ sagte, wenn es innerhalb von 2 Stunden nicht wieder anfängt zu bluten, ist alles gut, falls doch müssten wir ganz schnell in die Tierklinik nach Alzey fahren. (50km von uns entfernt) Zur Erklärung, wo die Blutung hergekommen sein könnte kam Folgendes: kleineres Blutgefäß verletzt - ggf. beim Nähen getroffen - Blut hätte sich zwischen innerer und äußerer Naht gesammelt und ist bei Bewegung der Katze aus der Wunde ausgetreten. Oder eventuell doch Blutung im Bauchraum - auch wenn im Ultraschall nichts zu sehen war.
Zu Hause hab ich Nuff nicht aus den Augen gelassen. Sie lag noch mal 2 Stunden und machte dann wieder Aufstehversuche, was aber mit dem "Windelhosenverband" nicht ging. Sie machte deswegen ein Riesentheater, so dass ich dann den Verband entfernte (Gott sei Dank - kein frisches Blut zu sehen) und einen frischen Wundveband anlegte. Danach erschien sie mir deutlich zufriedener, schleppte sich die Treppe hoch und verschwand in der äußersten Eckes des Badezimmers in der Dusche. Dort schien sie sich sicher zu fühlen. Also baute ich ihr Lager dort auf. Und meins gleich mit. Ich lies sie natürlich nicht allein. So verbrachten wir die Nacht. Zur Sicherheit stellte ich mir alle 30 Minuten den Wecker, was aber gar nicht nötig war - an Schlafen war eh nicht zu denken. In den frühen Morgenstunden nahm sie zu meiner Freunde etwas von dem angebotenen Wasser und fing auch an leise zu schnurren beim Streicheln. Jeder, der sowas schon durch hat, weiß was ich meine - die Nacht war endlos...
Am Morgen sind wir dann in die Praxis der TÄ, die sie operiert hat gefahren.
Sie wurde noch mal untersucht, Fieber gemessen und bekam 2 Spritzen (Antibiotikum und Schmerzspritze). Der TÄ war es sichtbar sehr unangenehm, was passiert ist. Ich hab ihr auch keine Vorwürfe gemacht, Komplikationen nach einer OP kann es immer geben und es ist ja alles noch mal gut gegangen. Was ich nicht so toll fand war, dass sie uns nach der OP nicht eine Telefonnummer gegeben hat unter der sie ERREICHBAR ist für einen solchen Fall. Klar war es ein Routineeingriff, Komplikationen sind sicher selten. Dennoch fände ich es verantwortungsvoll von der TÄ zur Sicherheit nach der OP erreichbar zu sein. Was wäre gewesen, wenn die andere TÄ nicht mehr erreichbar gewesen wäre oder uns (nach Feierabend) nicht geholfen hätte?? Eine kleine Katze hat weniger als 300ml Blut - wer weiß, ob sie den langen Weg in die Tierklinik nach Alzey geschafft hätte???
Was meint ihr dazu?
Sorry, dass ich hier so einen Roman geschrieben habe, es hilft mir die Sache zu verarbeiten. War nicht so ganz ohne, die eigene Mieze ohne Narkose mit aufgeschnittenem Bauch im OP liegen zu sehen... (auch nicht nach beruflich 10 Jahren Kindernotfallambulanz...)
Ach ja, das wichtigste: Nuff geht es heute schon wieder sehr gut, Wunde reizlos!!