Da ich mal Zeit hatte, hatte ich alle Beiträge hier mal genau durchgelesen. Zum negativen Post über Tierheime muss ich sagen, dass die meisten TH und Tierschutzorgas, denen ich u.a. auch angehöre (als Pate) -diese ihre Arbeit mit viel Herz machen. Z.B. rund um die Uhr da zu sein, die kaum lebensfähigen Katzenwelpen zu Hunderten mit der Flasche aufziehen und natürlich die vielen Einsätze bei Messis und Animalhordern ect.
Die haben wahnsinnig viel zu tun und gehen nervl. an ihre Grenzen. Einige arbeiten ehrenamtlich und haben noch einen Fulltimejob mit Schichtsystem. Mir ist dann selber schleierhaft, wie die aktiven Mitglieder das dann trotzdem noch schaffen, zu helfen. Ich kann nur sagen, Hut ab, wer im Tierschutz tätig ist und seine gesamte Freizeit dafür hergibt.
Sicher gibt es auch TH, die nicht so gut sind. Es stimmt auch, dass die TH ihre Tiere vermitteln wollen. Hier wurde ja geschrieben "loswerden". Sie müssen ihre Tiere aber auch vermitteln, weil genug neue reinkommen. Die einen Mitarbeiter haben ein besseres Händchen, die passenden neuen Besitzer zu finden, die anderen können es nicht so und das Tier kommt zurück. Das gibt es sicher überall. Aber jede Vermittlung bietet wieder einen neuen freien Platz für ein Notfellchen.
Ich kann mir auch vorstellen, dass nicht jedes aufgenommene Tier auf komplett alle versteckten oder möglichen Krankheiten getestet wird, die es generell gibt. Ist ja gar nicht machbar. Ist ein Tier offensichtlich nicht o.k., wird immer geschaut, was es ist und wird in dieser Zeit auch nicht vermittelt. So kenne ich es jedenfalls. Unser Tierheim in Wolfenbüttel gibt nicht mal so einem Interessenten ein Tier mit. Dort finde ich es sogar schon extrem, wer dort alles KEIN Tier bekommt. Man muss länger mit einem Hund spazierengehen und dort regelmäßig vorstellig werden. Die sind sehr, sehr genau und viele bekommen gar kein Tier. Mich eingeschlossen, da ich vor 16 Jahre mit meinem kleine Sohn mal dort war und mich für einen Hund interessiert hatte. Damals Hundeanfänger mit Kleinkind und dann einen Hund? Die hatten mich damals glatt weggeschickt.
Was das Alter der Tiere betrifft, wird einfach geschätzt, wenn man es nicht weiß. Das machen auch alle Tierschutzorgas. Natürlich möchte man noch ein schönes Zuhaus finden und geht dann mit dem Alter eher etwas runter,als rauf.... Jüngere Tiere finden eben schneller ein neues Zuhause. Das ist dann nicht ganz ehrlich, das stimmt schon, aber die Tierschützer sind da oft in der Zwickmühle. Ich hatte auch mehrmals eine Katze aus dem Tierheim. Letztendlich stellte sich Jahre später heraus, dass das Tier aufgrund verschied. Körperlichkeiten doch um einiges älter waren. Das war dann schon ein Schock, wenn das Tier statt 7/8 dann doch ü 12 ist. Trotzdem bin ich im Nachhinein nicht böse oder sauer. Aber sowas passiert schon.
Generell sollte man sich darauf einstellen, holt man sich ein Secondhandtier, egal von privat (die klassischen nichtmehrhabenwollen Katzen) , Tierheim, Tierschutzorga, sollte man gedanklich das neue Tier immer älter schätzen.
Ich habe seit einem Dreivierteljahr Jahr einen StraßenHund aus Athen. Von der Orga auf 3 geschätzt. Da die Zähne sehr schlecht sind, tippe ich eher auf 4 oder 5 und stelle mich auch so darauf ein.
Man sollte sich auch mal vorstellen, ein TH mit unzähligen Tieren, die ständig wechseln, die Tiere, die vorher ein anderes Leben hatten. Unterschiedliche Leben. Gute Leben, schlechte Leben, Tiere, die natürlich eine Vergangenheit haben und auch ihre Ticks, Eigenarten, Macken, ect. Nicht immer zeigen die Tiere dies auch, oder es wird vom Personal nicht bemerkt. Einfach zu wenig Zeit, sich den Tieren genauer zu widmen. Tiere werden immer vermittelt mit guten Absichten, manchmal ist es aber so, dass das Tier später ganz anders ist, sich anders entwickelt, als wie vom Tierheim vorher beurteilt.
Ich hatte Tiere, die später bei mir genau so waren, wie mit dem TH besprochen. Ich hatte aber auch schon Tiere, die sich völlig anders entwickelt haben. Ich kann niemanden deswegen verurteilen, da ich nicht erwarten kann, das jeder Tierschutzmitarbeiter immer genau vorhersehen kann, wie das Tier sich nun beim neuen Besitzer entwickelt. Es ist immer ein Überraschungspaket!
Wir sollten froh sein, in einem Land zu leben, wo es ordentlicheTierheime gibt! Denn das ist nicht überall üblich. Oder, wie in südl. oder östl. Ländern sich Tierheim zu nennen und es nur Verwahrungs und Tötungstätten sind, die nun nichts, aber auch gar nichts mit einem richtigen Tierheim zu tun haben. Tierheime/Tierschutzvereine hier, sind was Gutes. Es ist eine Zwischenstation, für ein neues Zuhause. Es ist toll, dass es etwas gibt, wo misshandelte, nichtgewollte Tiere untergebracht werden können. Ich bin froh, dass es sie gibt und wünsche mir, jeder würde dies unterstützen.
Gruß Rosa