Diabetes

Danke liebe dorsch66 für deine Antwort.

Wir haben eine Woche überstanden. Nach all der Aufregung ist es nun schon ein Stück weit Normalität, dass unsere Katze Diabetes hat. Aber ich bleibe weiter unsicher. Die größte Unsicherheit betrifft wohl die TA´s.
Ich entschied mich in der Not, für die nächst gelegenste Praxis. Die ist sicher sehr sehr gut doch ein Punkt ist für mich als Kundin schwierig. Es ist eine Gemeinschaftspraxis, die Ärzte sind im Wechsel da, somit hat man mal den einen und mal den anderen Arzt zugegen, Die Aussagen widersprechen sich häufig.
Es fing damit an, dass der eine Arzt meinte einmal am Tag spritzen reicht, und der nächste am Telefon dem widersprach und die Dringlichkeit des 2 mal am Tag spritzen unterstreicht. Der eine überreicht einen Flyer für das richtige Tierfutter per Online-Handel, der andere hat das "richtigere"
Und noch wilder : der Start begann mit 5 I.E. die ich spritzen solle.
Dann wurde wieder telefoniert- wobei jeder der TA´s irgendwie versucht einen so ewig wie möglich in der Leitung zu halten ... (fürs Abrechnen) und da sagte der 2.te der Ärzte: "um Himmels willen sie können doch nicht mit 5 I.E beginnen . Sie haben das verwechselt, man startet mit 0,5 I.E. "
(Ich habe den Gelben Hinweiszettel mit der Angabe von 5 I.E noch, die auf der Insulinpackung draufgeklebt wurde)
Seitdem mag ich nur mehr per mail-kontakt die Absprachen.

Unser Insulin heißt ProZink und sei speziell für Katzen, wir füttern nur noch Diabetes Nahrung und naschen uns durch die Sorten.. (weil Mieze unglaublich schleckig ist)

Die Mieze hat wiede rzugenommen, putzt sich, chillt und wirkt fast gesund. Würde alles fressbare klauen und will unbedingt wieder Freigänger sein.

Ich würde mir auf jeden Fall mal einen Tier-Diabetologen suchen und mit dem nochmal alle Meinungen durchsprechen...

Sehr viele Katzen bekommen anscheinend übrigens Insulin für Menschen (wie z.B. Lantus) weil sie das wohl besser vertragen als das für Tiere...

Sagt mir erstmal nichts ausser das es ein Humaninsulin auch ist, ich les es mir mal durch, initial hab ich das gefunden: The initial recommended ProZinc dose is 0.1 - 0.3 IU insulin/pound of body weight (0.2 - 0.7 IU/kg) every 12 hours.

d.h. schon alle 12 std spritzen.

Bei mir ist es eine Tierklinik und da sprechen sich die Ärzte ab, wie es eigentlich auch sein sollte, da kann ich auch notfalls 24/7 anrufen und kommen, aber es ist wichtig nen Arzt zu finden der sich damit auskennt.

Interessant ProZink scheint noch recht neu zu sein und speziell für Tiere/Katzen, von der Wirkung sieht es ähnlich aus wie Lantus.

Tierärzte dürfen nur zugelassene Arzneimittel einsetzen, deswegen gab es früher bei ihnen per default Caninsulin und jetzt anscheinend ProZink (Verschreiben dürfen sie aber auch alles andere...)

Lantus hat 100 IE/ml, proZink 40IE/ml, das heißt man braucht auch entsprechende Spritzen. preislich sieht lantus besser aus (macht aber bei dem Verbrauch den man hat wenig aus)

was mich mehr irritiert ist die info von drugs.com:
https://www.drugs.com/vet/prozinc.html
Das hier bei einer Feldstudie von 176 Katzen in 45 Tagen 71 Katzen in Unterzucker gefallen sind...zwar wohl die leichte Form aber sollte man im Hinterkopf behalten.

in einer deutschen infoseite liest sich das anders:
https://www.prozinc.de/produktinformation.aspx

Mir ist das ganze in den ganzen Jahren grade mal 2 mal passiert, wichtig ist dann das man den Zuckerwert wieder hebt.

Ich habe mich nun lange nimmer gemeldet , möchte aber hier eine Info hinterlassen, für alle Katzenbesitzer deren Tiere in das Diabetes fallen.
ich habe gelernt:
bitte prüfe das Futter !!! Es gibt einen Rechner, wie bei Diabetiker auch!!!

hier ist der Link:

https://nfe-rechner.de/

jedes Futter mal durch den Rechner jagen ! der errechnete Wert in der Spalte "NfE-Wert in Trockenmasse (berechnet)" ist ausschlaggebend (von unten nach oben )
Bei DiabetikerKatzen sollte das Futter die 10 nicht überschreiten!

verabreiche Human-Insulin das bekommt den Tieren viel viel besser
die beiden bisher mir bekannten sehr guten sind : Lantus und Levemir
die Tiere reagieren unterschiedlich gut darauf

Lantus wird im Fett abgelagert und von da dem Körper abgegeben (ich würde behaupten wollen dass die Wirkdauer nicht die gesamten stunden bis zur nächsten Insulinabgabe reicht)
Levemir wird über die Blutbahnen abgegeben und wirkt sanfter und noch gleichmässiger

messe den Blutzucker und mach selbst eine Tabelle

messe und beachte auch die Ketone (Giftstoffe) (Hierzu gibt es ebenfalls ein Meßgerät mit Sensoren)

ein Notfallset anlegen , für evtl. Rückfälle, Krankheitstage, : Infusionsbesteck und Kochsalzlösung, Aufbaupräparat und Aufpäppelnahrung, ebenfalls mindestens Honig (sollte die Katze in die Unterzuckerung geraten)

Mit einem guten Management kann man die Katze in Remission kriegen (Insulinfrei)

Erstmal war es für uns wirklich eine große Veränderung, aber wer mein Tier heute sieht, wie lebhaft gesund und agil es lebt, wie begeistert es wieder Freigänge wahrnehmen kann... versteht wofür ich all das gelernt habe.

lg ricca