FIV & Bluttransfusion - Info
Hallo Matthias,
erst mal tut uns das sehr leid. Wir hatten schon FIV Katzen als auch Kater mit sehr hohem Blutverlust, der es überlebt hat, obwohl der TA ihn aufgegeben hat.
Es gibt eine Tierklinik in Aachen, da hat sich der Inhaber sehr intensiv mit Bluttransfusionen beschäftigt und auch Studien dazu gemacht. Die haben auch reale Erfahrung mit Bluttransfusion bei Katzen. Es muss sich ja auch erst mal eine passende Spenderkatze, mit der entsprechende Blutgruppe finden. Die normalen TAs haben da scheinbar nicht viel Ahnung von und gemacht haben es die wenigsten. Spenderkatzen haben die natürlich auch nicht. Vielleicht macht Dich ein Anruf in der Tierklinik ja etwas schlauer, der Weg ist ja leider zu weit.
http://www.tierklinik-aachen.de/
Die Infusion hat keinen Einfluss auf die Anzahl der Blutkörperchen, der Tierarzt kann nur durch eine erneute Blutabnahme nach der Infusion nicht mehr ermitteln, ob sich die Anzahl verringert oder erhöht hat, da das Blut ja verdünnt wurde. Erst mal sinkt der Wert, der Blutkörperchen radikal, da in erheblich mehr Volumen die gleiche Anzahl an Blutkörperchen enthalten ist. Sie hilft aber den Kreislauf aufrecht zu erhalten und Flüssigkeit zu zu führen.
Ich habe damals unserem Kater Eisen zu geführt, das wird gebraucht um neue Blutkörperchen zu bilden. Bei Eisenmangel werden zu wenig gebildet. Da er auch nichts gefressen hat, habe ich mich gegen Tabletten entschieden. Ich habe eine dünne Paste aus roher Schweineleber (sehr eisenhaltig) ca. 60-70% und Fisch ohne Gräten (Sardinen/Makrelen - Lieblingsspeise), kannst Du also auch gegen sein Lieblingsfutter austauschen 30-40% und entsprechend Wasser zum einstellen der Konsistenz, hergestellt. Alles mit einem elektrischen Pürierstab ganz fein pürieren. Es gibt im Fachhandel auch Tuben mit Aufbaunahrung (sehr kalorienreich), da kannst Du natürlich auch noch etwas von unter mischen. Jetzt in der Apotheke eine "Blasenspritze" 60 cl besorgen, Kolben nach hinten raus ziehen und Spritze mit einem Teelöffel füllen. Nun Kolben wieder rein und schon mal die Spritze soweit pressen, bis die Luft raus ist. Jetzt kommt der heikle Teil. Spitze ins Maul einführen, recht hat, aber auf keinen Fall bis in oder an die Luft-/Speiseröhre. Etwas von der Paste raus drücken und schauen das er sie schluckt, weil sie so weit hinten auf der Zunge liegt, das er sie nicht ausspucken kann und lieber schluckt. Immer wieder eine kleine Menge auf die Zunge geben, wenn er sie geschluckt hat. Natürlich sieht er dann ganz verschmiert aus, weil er das so nicht wollte und doch eine ganze Mendge aus dem Maul befördern konnte. Wein er so ca. 20 - 25 ml gefressen hat ist das schon super. Nicht Quälen wenn nichts mehr geht und nicht zu oft hintereinander versuchen. Ich habe versucht, das unser Kater (4,8 kg) pro Tag ca. 50-60 ml so gefressen hat. Drei tage habe ich gebraucht, in der Zeit hat er sich so gut wie nicht bewegt und ich habe ihn zum Wasserlassen auf sein Klo heben müssen.
Die Blutkörperchen brauchen bei Katzen 4-5 Tage damit sie sich bilden können, wenn genügend Eisen da ist. Der Mensch braucht länger. Es dauer also etwas und wir hatten für den Übergang auch eine Bluttransfusion in Erwägung gezogen. Der Preis lag bei ca. 250-270 Euro für eine relativ kleine Menge, für uns bei 170-180 da wir noch zwei Brüder aus dem gleichen Wurf hatten, falls sie als Spender geeignet gewesen wären. Unser Kater hat 3 Tage gebraucht, bis er sich wieder etwas gerührt hat und nach 5 Tagen war er wieder ganz munter, natürlich immer noch mit relativ schlechten Blutwerten, aber es ging dann rasch aufwärts. Der TA hier hat nicht ganz verstanden warum der 11 Jahre alte Kater überlebt hat, er hätte ihn eingeschläfert, aber wir waren da ja über die Art der Behandlung etwas geteilter Meinung. Wir hatten ja auch Studien der Tierklinik Staudacher gelesen und hatten uns da auch schon wegen der Transfusion informiert. Unser TA vor Ort hatte aber ehrlicherweise zugegeben, das er keine Transfusion machen kann. So weit haben wir ihn "erzogen" das er ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen zugeben kann, wenn er bei einer Sache nicht die richtige Fachkenntnis hat. Er arbeitet dann aber auch gerne nach unseren Vorgeben, z. B. welche Blutwerte, wann zu bestimmen sind und welche Behandlung laut Facharzt vorzunehmen ist. Der Kater ist dann 15 Jahre alt geworden.
FIV, die Diagnose hatten wir einmal ganz real, der Kater hat damit 5 Jahre gelebt. Einmal haben wir unsere Katze auf grund eines Verdachts auf FIV testen lassen. Es wurde dann ein Schnelltest gemacht, der angeblich genau so sicher ist, wie ein Labortest, aber das Ergebnis sofort liefert. Ergebnis - positiv. Da wollte der TA dann auch nicht recht weiter behandeln, da es keinen Sinn mehr mache. Ich bin dann nach hause und erst mal Recherche betrieben. Von wegen genau so sicher, Fehlerquote bei 15%. Ich also wieder hin und Blut abnehmen lassen. 3 Tage später - FIV negativ, aber ein Virenstamm vom Katzenschnupfen (Caliciviren) wurden festgestellt. Mit täglichen Cortisonpillen sehr Zeitgenau und Herzfehler (auch Pillen) ist sie dann noch 3 Jahre älter geworden. Insgesamt wurde sie 17 Jahre. Man sollte also nicht immer gleich jede Diagnose glauben, gesundes Misstrauen, eigene Recherche und etwas Fachwissen (bei uns aus der Humanmedizin), so wie eine Zweite Meinung von einem guten Facharzt helfen da manchmal weiter. Nicht das wir unserem TA grundsätzlich nicht trauen, aber er ist halt allgemein Mediziner und hat den Standard auch gut drauf. Es hat halt etwas gedauert, bis er begriffen hat, das wir auch Geld für einen Facharzt in die Handnehmen für eine Diagnose oder Spezialbehandlung und danach zur weiteren Behandlung wieder zu ihm kommen. Er verliert also keine Patienten, sondern behält ihn viel länger, muss sich aber auch viel mehr anstrengen, da die Kundschaft ihn bis an seine Leistungsgrenze fordert. Nach 6 verschlissenen TAs haben wir dann einen gefunden, der es verstanden hat und damit umgehen kann. 2 waren dabei, die unsere Katze mit ihrer Behandlung glatt umgebracht hätten. Gut das wir alles erst mal hinterfragen. Es hat zwei von unsern Samtpfoten das Leben gerettet.
Wir wissen aber auch, wann es Zeit ist jemanden gehen zu lassen und nicht das Leben unter Qualen zu verlänger, nur weil wir glauben die Trennung nicht ertragen zu können.
Ich wünsche Dir und vor allem Deinem Kater alles Gute!
Wenn noch Fragen sind, kannst Du gerne eine PN senden.