Verletzte und Kranke Straßenkatzen

Da hab ich mehr als eine Geschichte zu erzählen. Im Grunde ist es eine große Geschichte. Fing an im letzten Sommer, als ich in FB eine Meldung sah, dass im Gewerbegebiet nahe der Kaserne an meinem Wohnort ein kranke Katze unterwegs ist. Nach längerem Nachforschen über den genauen Aufenthaltsort der Katze, hab ich sie nach einer Woche einfangen können. Brachte sie dann auf eine Pflegestelle, wo sie auch gut versorgt wurde. Sie hatte ein geschwollenes Auge und Parasitenbefall. Sie war noch recht jung. So dass davon auszugehen war, dass sie wohl wild geboren wurde.
Es stellte sich ziemlich schnell raus, dass dort noch mehr wilde Katzen unterwegs sind. So wurde aus einer Rettungsaktion für eine Katze dann schnell ein größeres Unterfangen. Um es abzukürzen, eine Bekannte und ich haben im Lauf der Zeit dann insgesamt 11 Katzen eingefangen, kastrieren lassen und auf Pflegestellen gebracht. Zum Großteil sind sie auch schon vermittelt. Ein Ausreisser war auch dabei, den wir wieder zu seinen Menschen bringen konnten.
Besonders angetan hatte es mir der kleine Calino. Als ich eines Tages im November zu der Futterstelle kam, saß da dieser kleine Kerl und wartete schon sehnsüchtig auf Futter und sah mich mit großen Augen an. Er ließ mich zwar nicht ganz an sich ran, aber nah genug, dass ich sehen konnte, dass es sich um ein Kitten handelt. Und da die Nächte langsam echt kalt wurden, war mir klar, dass der Kleine da schnell weg muss. Am nächsten Tag musste ich auch nicht lange auf ihn warten und konnte ihn einfangen.
Mittlerweile ist er in einem schönen Zuhause, wo es ihm sehr gut geht und er richtig aufblüht. Auf dem Bild ist er zu sehen, kurz nach dem Einfangen. Ließ sich sofort auf den Arm nehmen und schien froh zu sein, einen warmen Platz zu haben.
Jetzt ist dort noch eine Katze unterwegs, die wir hoffentlich auch bald dort wegholen und gut unterbringen können.
Daumen dürfen gedrückt werden

Egal, wo auch immer ich in Urlaub bin, mache ich die Bekanntschaft mit Katzen.
Bei meinem letzten Besuch in Sri Lanka kamen wirklich erbärmliche Geschöpfe in meine Nähe. Für die Dauer meines Aufenthaltes habe ich immer eine Portion für die armen Tiere übrig gelassen, die sich dankbar darüber her gemacht haben.

Den größten Fehler den Urlauber machen können ist die Tiere füttern. So paradox es sich auch anhören mag, es vergrößert nur das Leid der Tiere. Die Population wächst, obwohl schon Nahrung nicht im ausreichendem Maße vorhanden ist, fehlen nun die Touristen (wie derzeit im ganz besonderen) ist die Katastrophe perfekt.
Tierschutz sieht im Ausland oft sehr viel anders aus als in Deutschland!
In Dänemark beispielsweise vergast der Tierschutz eingefangen Katzen.
Der richtige Weg wäre ortsansässigen Organisationen Geld für Kastration und Futter zu geben.

Viele Grüße

VT

Meine Luna saß am Straßenrand neben ihrer toten Mami

@**********Traum
Eine "ortsansässige " Organisation findet sich, zumindest in meinen Urlaubsländern, nicht wirklich.
Wie soll das gehen? Die Katzen einfangen und dann im Tuktuk 100km oder mehr fahren, wo sie sterilisiert werden können? Wo soll ich sie als Urlauber einpacken? Deine Meinung ist heroisch und sicher richtig, aber leider selten umsetzbar.

@****59
Das Dilemma in dem die Touristen da stecken ist wirklich groß und begreifbar. Ich würde es wahrscheinlich auch nur sehr schwer übers Herz bringen, da nicht zu füttern.
Ich muss aber @**********Traum zustimmen - das kurzfristige Füttern verschlimmert die Lage der Tiere nur. Das Elend wird nur verschleppt.
Manche Hotels zb in Spanien, Italien oder der Türkei kümmern sich um ihre Hotelkatzen und lassen sie kastrieren. Eine gewisse Anzahl an Tieren wird geduldet. Aber das sind eher die Ausnahmen.
Effektive Hilfe kann man nur erreichen wenn sich zb Organisationen vor Ort finden/gründen die die Tiere kastrieren damit sie sich nicht weiter unkontrolliert vermehren. Aber dafür fehlt meist nicht nur das Geld sondern auch die Sicht der Notwendigkeit bei den Leuten vor Ort. Hier wäre Aufklärungsarbeit angesagt und Unterstützung vor Ort wenn man effektive Hilfe leisten will. Zb über Spenden nicht eine Katze 100km zum nächsten Tierarzt fahren sondern den Tierarzt (regelmäßig) dorthin bringen. Tierschutzarbeit ist leider oft ein Kampf gegen Windmühlen.

In der Gärtnerei, in der ich früher gearbeitet habe, streunten auch einige Katzen rum.
Sie wurden von meinen Chefs kastrieren lassen und wieder zurück aufs Gelände gebracht. Sie bekamen von uns an einer geschützen Stelle Futter und Wasser und im Winter haben sie die Nächte gerne in einem der Gewächshäuser verbracht. Im Laufe der Zeit hat sich der Bestand dann reguliert.

@****59 Sicherlich ist nicht alles überall möglich und auch ich kann mich nicht freisprechen leidende Tiere zu füttern, ihnen zu trinken, oder Obdach zu geben. Wohl wissend, dass sie wieder von Vorne leiden werden, wenn ich abgereist bin.

Letztlich beruhigt es nur mein Gewissen "etwas" getan zu haben.

Für den Fall, dass ich gegen irgendwelche Forenregeln verstoße, bitte löschen.

Wer wirklich einen kleinen Teil der Welt helfen möchte.....

editiert, bitte Forenregeln beachten, danke Mod cherry
Diese Dame freut sich sicherlich über jede Zuwendung.

Hier die Geschichte wie die Arabische Prinzessin zu uns kam

Den Text hat Sandra im Oktober 2020 zu ihrem 1 Geburtstag geschrieben


Happy Birthday Amira!
Heute feiern wir Amiras 1. Geburtstag. Ob es tatsächlich ihr richtiger Geburtstag ist, wissen wir gar nicht genau, aber es ist auch egal. Der Tierarzt in Dubai hat sie auf dieses Datum geschätzt und so machen wir es auch. Genau, Amira kommt aus Dubai und hatte einen sehr schweren Start ins Leben und doch eine riesige Portion Glück!!!!! Unser Freund fand das kleine Bündel auf dem Parkplatz seiner Firma in Dubai. Amira wurde vom Auto überrollt. Sie war so unglaublich winzig. Er ist direkt mit ihr zum Tierarzt, aber der machte keine große Hoffnung. Beckenbruch! Ob sie durch den Bruch inkontinent sei, stand noch nicht fest. Eine Op war nicht möglich, da der kleine Zwerg völlig dehydriert und schwach war. Einzige Möglichkeit, das Katzenkind muß fest gewickelt in einem Handtuch verbleiben und man muss hoffen, dass der Bruch wieder heilt. Ggf wäre eine spätere Op möglich. Also nahmen unsere Freunde die kleine Maus mit nach Hause. Was soll ich sagen, sie eroberte das Herz aller im Sturm! Für alle stand fest, die Süße kommt nicht zurück auf die Straße, sollte eine Behinderung zurück bleiben, hätte sie auf der Straße keine Überlebenschancen. Das Tierheim war auch keine Option, die Tierheime sind voll und eine behinderte Katze wird keine Chance auf Vermittlung haben. Behalten konnten sie DK, so hieß Amira vorher, auch nicht, da der Familien Hund sie nur zu gerne fressen würde! DK hieß sie übrigens, sie auf dem Parkplatz der Firma gefunden wurde. Was passiert nun also mit dem kleinen Racker???? Wir wurden natürlich mit Fotos und Videos von der kleinen Maus bombardiert und wurden immer auf dem aktuellen Stand gehalten. Irgendwie passte es ja, dass wir im Novemver nach Dubai reisen wollten. „Sag mal, wollt Ihr die nicht mitnehmen nach Deutschland?????? Wir wissen sonst nicht, wohin mit ihr“ fragte unsere Freundin . Mh, noch skeptisch, weil hier rannten zu diesem Zeitpunkt ja schon 4 felide Lebensformen rum. Egal, dies ist ein Notfellchen und wo es mit 4 klappt, klappt es dann auch mit 5!
Der Entschluss stand fest!! Es wurde sich super um die Vorbereitungen gekümmert. Sie hat Jetset Pets mit ins Boot geholt und die Agentur hat sich um alles gekümmert! Danke noch mal an dieser Stelle für den tollen Job! Sie bekam rechtzeitig alle nötigen Impfungen und Papiere. Im November haben wir sie dann persönlich kennen gelernt und waren direkt verzaubert!!!!!! So ein kleines Energiebündel!!!!! Der Bruch ist mittlerweile gut verheilt gewesen und nach der verordneten 6 wöchigen Zwangspause musste sie nun alles nachholen!!!!!!!!! Nur Unsinn im Kopf und ist gerannt wie eine Bekloppte, Treppe rauf, Treppe runter!!!!!! Spielen am besten bis zum Umkippen. Das machen Katzenkinder tatsächlich so, die Kippen um und schlafen und dann geht es weiter!!!!
Dann kam die Komplikation mit der Einreise nach Deutschland. Sie war als Handgepäck auf unseren Flug nach Düsseldorf gebucht. Obwohl sie Handgepäck war, musste sie in den Frachtraum. Hört sich schlimmer an als es ist, Emirates machen das ganz toll, es gibt extra einen Raum für Tiere, der beheizt und beleuchtet ist und jede Stunde schaut jemand nach dem rechten. Auf jeden Fall nahm Düsseldorf zu diesem Zeitpunkt keine Cargotiere an. Obwohl Amira ja kein Cargotier war, sondern ein Handgepäck! Das war Emirates zu gefährlich, die Gefahr bestand, dass sie in DÜ nicht ausgeladen werden darf, also wurde ihr Flug gestrichen. Was nun? Jetset Pets eröffnete und die Möglichkeit, dass Amira noch einen Tag früher abgeholt werden könnte, mit einer Maschine nach Amsterdam gebracht werden könne und von da aus würde sie ein Kurier nach DÜ bringen. Nein! Auf keinen Fall! Das Katzenkind wäre so fast 3 Tage unterwegs und die Box darf nicht geöffnet werden! Nein, das war für uns keine Option! Kurzerhand wurde unser Flug nach Frankfurt umgebucht, hier wurden Tiere in Empfang genommen!!!! 400€ für die Umbuchung 😩😩😩. Nun ja, wir hatten uns nun für die Prinzessin entschieden, Amira ist nämlich arabisch und heißt Prinzessin. Also sind wir alle nach Frankfurt geflogen! Der Plan war, von dort aus einen Mietwagen zu nehmen. Wir kennen das von Dubai, da bekommt man 24/7 überall ein Auto - nicht so in Deutschland. Wir kamen abends an und es war kein Auto mehr zu bekommen und die Vermietfirmen hatten schon geschlossen. Was nun? Gut, dass ich bei Emirates für Amira noch ne Decke gemopst habe. Wir mussten nämlich mit dem Zug von Frankfurt nach Dortmund fahren! Es war arschkalt und die Wüstenprinzessin hat sich schon gefragt, wo sie nun gelandet sei. Sie hat ganz schön gefroren und ich habe ihre Box mit der Decke umwickelt. Irgendwann sind wir dann zu Hause angekommen und die Familienzusammenführung hat bestens geklappt!
Heute feiert sie nun ihren 1. Geburtstag und wenn man das alles so liest, ist das nicht selbstverständlich! So viele Leute haben mitgeholfen, dass sie nun ein glückliches Katzenleben führen kann!!!! Alles Zusammen hat ihre Reise weit mehr als 1400€ gekostet!!!
Wer weiß, was aus Amira geworden wäre, wenn unser Freund sie nicht gefunden hätte..... ich mag nicht daran denken. Leider haben viele andere Katzen nicht so viel Glück, auch hier in Deutschland nicht! Amiras Wunsch zum Geburtstag wäre, schaut nicht weg, wenn es einem Tier schlecht geht! Jeder kann eine Kleinigkeit dazu beitragen! Bei heißem Wetter Wasser aufstellen oder einfach den Tierschutz mit Sachspenden oder einer kleinen Finanzspritze unterstützen! Es wird so viel Großartiges geleistet, aber das alles kostet Geld!!!!! Bitte helft alle ein wenig mit!!!!
Danke, Eure Amira

Ich habe Tränen in den Augen. Danke fürs teilhaben lassen

Meine beiden hatten ebenfalls keinen leichten Start...

Es werden im April acht Jahre, da fand ich meine beiden.. knapp vier Wochen alt, in einer Mülltonne entsorgt. Einfach weggeworfen.. 360 Gramm wog Rambo und Rocky 380 Gramm..

Ich hörte dieses jämmerliche und klägliche Mauzen, bzw konnte noch gar nicht einordnen was es war. Ging zu der Mülltonne, ein Schuhkarton oben drauf. Daraus kam das Wimmern. Ich öffnete den Schuhkarton und da lagen die zwei Winzlinge drin..
Mitgenommen, mittlerweile war es abends 20 Uhr.. meinen Tierarzt angerufen, Sprechstunde war bis 22 Uhr. Er kam kurze Zeit später zu mir. Geplant war, ich kümmere mich um die beiden, bis sie kräftig genug für eine Vermittlung wären. Mit Flasche groß gezogen, alle vier Stunden.. nach 2 Tagen war es bereits entschieden.. die beiden bleiben bei mir. Jede Woche gewogen.. kontinuierliche leichte Gewichtszunahme. Am Anfang war es nicht sicher ob die beiden es schaffen werden. Zwei kleine Kämpfer und sie wollten leben.

Nun werden sie acht im März. Ja, der Tierarzt und ich hatten damals einfach vier Wochen zurück gerechnet, denn ich wollte, dass die beiden Geburtstag haben.

Sehr bewegende Geschichten, allesamt.
Vielen Dank @**********ittle für die Eröffnung dieses threads

das ist ja ein gewaltiges Loch, wer war der böse Tropf?!

gruselig....wenn die Tiere erzählen könnten....
sieht nicht gerade nach Katzenbiss aus...

Waren das eigene von ihr oder gefundene?! Schade, daß die Mutterkatze jetzt weg ist...deine Erfahrung wird ihnen gut tun, jawoll.
Mal wieder Kastrationsprogramm verpaßt...diese Leute....