Ich glaube, um sich klarer zu werden hilft es, sich selbst mit dem Thema Sterbehilfe in Deutschland zu befassen. Was würde ich mir wünschen? Was geht gesetzlich? Finde ich das okay ? Und dann erst über das Tier erneut nachdenken.
Ganz hart gesagt: ich habe genug Patienten gesehen, die im Sterben lagen und gestorben sind, die trotzdem immer tapfer gelächelt haben, wenn ich herein kam. Geweint vor schmerzen wurde heimlich.
Eine Katze ist kein Mensch. Aber trotzdem funktionieren sie komplizierter. Schnurren ist kein ausschließliches Zeichen von Wohlbefinden. Katzen schnurren wenn sie Angst haben um sich zu beruhigen. Katzen schnurren wenn sie krank sind und schmerzen haben, um sich zu beruhigen. Katzen Mamas schnurren damit die kleinen einschlafen. Oft schnurren neue Katzen in einer Gruppe um zu zeigen dass sie friedlich sind.
Auch ich musste 3 Mal die Entscheidung bereits treffen. Beim ersten Mal habe ich mir 2 Tage Zeit gelassen. Ich habe Fakten von Tierarzt bekommen. Blutwerte, die gar nicht mehr auf der Skala lagen. Einen nicht ein jährigen Kater, der ja noch schnurte und auf den Arm wollte. Selbst beim Arzt, fing der kleine nach der ersten Spritze schrecklich zu erbrechen an (während der Krankheit vorher aber auch) ich wollte ihn schnappen und flüchten, impulsiv. Aber genau dass hat mir gezeigt, wie schlecht es ihm geht, wie sehr er sich täglich quälte. Und erst als das Herz aufhörte zu schlagen, hörte er auf zu schnurren.
Der 2. Kater war ein Unfallopfer. Verstarb bald auf dem Weg zum Tierarzt. Der Tierarzt entschied von sich in der Eile so reanimieren. Als ich es erkannte, habe ich ihn bereits gestoppt. Das geht für mich zu weit. Die wenigsten Menschen überleben dies, und noch weniger ohne Hirnschäden. Nein er durfte tot sein. Es folgte dennoch eine Spritze zur Sicherheit, weil bei Katzen wohl auch nach Minuten das Herz noch leicht schlagen kann.
Als drittes ging meine Prinzessin. Schwerkrank kam sie in die Tierklinik, ohne dass man ihr helfen konnte. Sie sollte heim, um noch paar Tage bis Wochen zu haben. Sie überlebte nicht die erste Nacht. War tapfer bis ich einschlief, und dann schlief auch sie für immer ein. Das ist die einzige Entscheidung die ich bereue. Warum habe ich das nicht gesehen? Warum war ich so begeistert sie wieder zu haben, und habe nicht erkannt, dass ich ihr die Fahrt und den Stress hätte direkt ersparen können?
Ich konnte nie auf mein Herz hören. Ich musste immer mit dem Verstand arbeiten. Sonst läuft es schief.
Ich habe auch das Threads zum Thema Katze frisst nicht beobachtet. Es klingt, als sei ihre Gesundheit schlecht und sie dem Ende nahe. Vielleicht schon am Ende vorbei und kämpft jetzt, nur damit Frauchen nicht weint. Die Katze spürt, wenn du traurig bist. Glaub das kennt jeder, wie dann krampfhaft geschmust oder gespielt wird bis man aufhört zu weinen. Und das ist Katzenliebe. Sie schnurrt noch ganz feste für dich. Damit es dir gut geht. Darum sagt sie nicht aua, frisst auch zumindest etwas damit Frauchen zufrieden ist. sie tut es für dich.
Beim ersten Beitrag des anderen Threads hab ich schon gedacht: lass sie gehen, auch wenn es schmerzt. Heute hab ich die Fotos von ihr gesehen. Über die Pupillen will ich nicht diskutieren. Aber diese Katze ist sehr ungepflegt und erscheint dreckig. Vielleicht riecht sie sogar? Wenn Katzen sich selbst nicht mehr pflegen, ist es ein Zeichen von absoluter Schwäche. Ich würde ihr was gutes tun, ihr helfen beim Reinigen, damit sie sich wohl fühlt, und mich dann auf den Abschied in wenigen Tagen vorbereiten.
Es sind meine ehrlichen Worte. Nimm es nicht persönlich oder böswillig. Ich will niemand belehren oder nötigen. Nur eine offene und direkte Antwort geben.