„Also Trockenfutter als "gut für die Katzen" zu bezeichnen, dazu hat sich in all den Jahren in denen ich Katzen habe noch kein TA verstiegen.
Katzen sind ja bekanntermaßen was man als "Hypercarnivore" bezeichnet. Ähnlich wie zb. Eulen, Krokodile, und eine Menge anderer Tiere. Ihr Speiseplan besteht also zu mindestens 70% aus Fleisch, meist ist der Anteil sogar höher. Getreide ist kein bewusster oder ausgesuchter Teil der Ernährung, weil Katzen das gar nicht gut verdauen können. Der restliche Anteil der Ernährung besteht dann (je nachdem an was so ein Tier halt ran kommt) zb aus Federn, Knochen, Fell, Mageninhalt der Beutetiere, vielleicht auch mal ein geklautes Ei usw. Getreide und Grünzeug im Magen der Beute ist aber vermutlich zu vernachlässigen, weil es ohnehin bereits an- oder vorverdaut wurde, wenn man so will.
Das alles mal beiseite, es gibt ja auch getreidefreies Trockenfutter (das allerdings Reis, Mais, Kartoffeln und andere Stärkehaltige Stoffe enthält). Trockenfutter ist sch... für die Zähne. Und das muss jedem klar sein. Wenn man nicht täglich der Katze die Zähne putzt (und ich glaube nicht, dass wir hier viele haben, die das tun), dann ist der Effekt wie wenn wir Stärke- und Kolehydrathaltige Snacks knabbern, aber die Zähne nicht putzen. Es bleibt ein gewisser Teil an den Zähnen kleben und führt zu Karies. Und wer schon mal eine Katze mit Zahnproblemen hatte, empfiehlt das sicher nicht weiter.
Ich persönlich empfehle auch kein Trockenfutter als "Zahnsteinvorbeugung". Wenn ihr keine Knochen verfüttern möchtet, kann ich nur empfehlen getrocknete Hasenohren mit Fell dran zu besorgen. Da ist sonst nichts anderes dran, es wird zum Beispiel bei Fressnapf als Hundesnack verkauft, und abgesehen von meinem Riesenbaby, die die Dinger knackt als wären sie Chips, kauen und nagen meine anderen Tiere da gerne ausgiebig drauf rum. Das Fell an den Ohren hat allerdings einen ähnlichen Effekt wie Katzengras, just saying.
Die Idee, dass trinkfaule Katzen mehr trinken wenn sie Trockenfutter bekommen, ist glaube ich bedingt richtig. Katzen trinken weniger als andere Tiere, weil sie eigentlich darauf ausgelegt sind, den größten Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs durch ihre Beute zu decken. So ein Vögelchen oder eine fette Maus ist halt schon juicy, wenn ihr versteht was ich meine. Da viele von uns Dosenfutter geben, oder wenn sie BARFen nicht die ganze Blut- und Eingeweidesuppe portionieren, bekommen die Tiere schon mit Nassfutter oft etwas weniger Flüssigkeit. Manche Katzen nehmen das gut an, wenn das Futter mit etwas Wasser gepimpt wird, andere leider nicht so. Wenn wir jetzt nur oder überwiegend Trockenfutter füttern, kann eine Katze kaum so viel Wasser zu sich nehmen, wie sie wirklich bräuchte um das zu kompensieren was im Trofu fehlt.
Ich halte es deswegen wirklich für sehr schlimm, dass Tierärzte aus Profitgründen (so meine Vermutung) Trockenfutter als den "Heiligen Gral" verkaufen.
Mir ist allerdings sehr wichtig, dass ich hier nicht die Katzenmamas- und papas shamen will, die ihre Tiere mit Trockenfutter füttern! Trockenfutter ist für Katzen wie Chips und Knabberkram für Menschen. Es wird oft geliebt, es ist lecker und man kann eine größere oder kleinere "Abhängigkeit" entwickeln.
Ich weiß, dass eine Umstellung einer Katze die sich mal auf Trockenfutter eingeschossen hat in Richtung Nassfutter sehr schwierig sein kann, auch wenn man das gerne möchte. Katzen sind sehr Futtertreu und das bringt die Halter schon gerne mal an ihre Grenzen (man denke nur daran, wenn DAS Futter plötzlich nicht mehr hergestellt wird, oder eine Allergie auftaucht).
Nichtsdestotrotz muss einem klar sein, dass dehydriertes Futter nicht das ist, was ein Tier wie eine Katze sich natürlicherweise aussuchen würde oder sollte. Ihr Gebiss spricht eine deutliche Sprache, was für Futter sie brauchen. Wir Menschen haben sie darauf gebracht und sie daran gewöhnt, eine Nahrung zu sich zu nehmen, die ihnen buchstäblich Flüssigkeit entzieht, obwohl sie ohnehin schon keine Vieltrinker sind.
Da gebe ich dir prinzipiell Recht.
Unser Katter hat, ausser historisch paar mal FORL, auch Zahnstein, TROTZ fast tägliches (sagen wir 5 mal der Woche) Zähne-Putzen. Wir geben ihm gelegentlich morgens/nachmittags Dental Trockenfutter damit er auch was abrasives kauen kann. Abends bekommt er dann aber auf jedenfall immer Nassfutter.
Dein Tip mit den Hasenohren werde ich mir anschauen. Andere Tips gegen Zahnstein sind auch gerne Willkommen!
Bez. Nassfutter und Flüssigkeiten - wir geben zum Nassfutter (In der Regel 80+ % Fleischanteil) immer etwas Wasser oder Hühnerbrühe dazu! Er liebt es und frisst zuerst die Brühe und erst dann das Fleisch! Gelegentlich bekommt er auch Katzensüppchen. Hat er auch ganz gerne. Also ich sehe die Flüssigseitenversorgung als kein Problem. Und auch wenn - ist Trockenfutter definitiv, definitiv die falsche Antwort!!
Ich war am Anfang, die erste paar Jahre auch naive und dumm, muss ich schon sagen! Nach paar gesundheitliche Probleme, inkl. Struvitsteine, habe ich mir die Augen endlich aufgemacht! Bitte lest was im Royal Canin, etc. beinhaltet wird!! Denkt darüber nach! Stellt euch vor eine Katze die freiwillig Getreide und Kartoffeln isst! Fragt euch wer davon profitiert - die Katze oder der Hersteller!!
Auch die meistverkauften Nassfutter wie Puss/Felix/Whiskas - ja, es ist kleingeschrieben... und zwar mit Absicht. Fleischanteil 6 (sechs) Prozent !?????? Stellt euch da mal paar Fragen!
Und wenn der TA "Lebenslang" bestimmtes Futter empfehlt oder generell Trockenfutter ..... lieber den TA wechseln!
Die Pandemie war auch für viele Augenöffner.... Das Geld regiert die Welt. So einfach und traurig ist das.