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Phänomen junge Männer die mich mögen

*********eldin Frau
5.785 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hab dazu grad einen interessanten Artikel gefunden:
Von der Angst davor, „zu nett“ zu sein

Nett zu sein ist heutzutage fast eine Beleidigung. Doch dass Freundlichkeit ein Problem ist, liegt an veralteten Geschlechtervorstellungen. Zu nett. Zwei Worte, deren Kombination, nüchtern betrachtet, beunruhigend ist. Umso älter man wird, desto mehr scheint es zu einem gesellschaftlichen No-Go geworden zu sein, für andere mitzudenken, empathisch, liebevoll, hilfsbereit, respektvoll zu sein. Und definieren sich mehr Durchsetzungsvermögen und Selbstbestimmung wirklich durch die Abwesenheit von Freundlichkeit? Ja, was wollen wir eigentlich sagen, wenn wir sagen, jemand ist „zu nett“?

Nimm mich ernst … oder in den Arm
Ein Teil in mir ist einfach gerne nett, unabsichtlich aufmerksam. Doch der andere ärgert sich regelmäßig über das eigene gute Herz. Denn im beruflichen Kontext wird Freundlichkeit schnell mit einem Push-Over, zu Deutsch Fußabtreter, verwechselt. Und das passt genauso wenig in das Bild der Erfolgreichen, der Souveränen, dem Bild, dem man irgendwann in seinen Zwanzigern genauso entsprechen möchte wie dem eines guten Menschen, der sich vegan ernährt, sich für Geflüchtete engagiert, nur noch Fahrrad fährt. Das wusste auch schon Bertold Brecht vor mehr als 50 Jahren: „Gute Taten bedeuten Ruin“, lässt er einen seinen Protagonisten in „Der gute Mensch von Sezuan“ seufzen. In einem Karriere-Coaching für das weibliche Geschlecht wurde mir gesagt, dass Frauen oftmals knallharte Argumente bringen und scharfe Kritik äußern – um am Ende dem Gesagten jegliches Fundament zu rauben. Das tun sie mit winzigen Handlungen: ein schiefer Kopf, ein Blick von unten, lächeln. Es ist eine kurze, intuitive Bewegung, die Frauen nicht mehr kompetent, sondern süß wirken lässt, ein „nimm mich ernst“ wird binnen Sekunden in ein „nimm mich in den Arm“ verwandelt. Und auch mich überfällt die verinnerlichte Pose am Ende eines Fachvortrags immer wieder. Wer zu nett scheint, verabschiedet sich vermeintlich von seiner Souveränität.

Freundlichkeit wird mit Flirten verwechselt
Auch im Privaten scheint zu viel Nettigkeit bisweilen problematisch. Gerade zwischen Männern und Frauen kommt es zu Missverständnissen. Es scheint, als würde Freundlichkeit einen in eine devotere und damit schlechtere Position versetzen. Männer haben es in dieser Hinsicht noch schwieriger als Frauen, den Mittelweg zwischen Gentleman und Schoßhund zu treffen. Doch geschlechtsunabhängig gilt auch, dass derjenige, der zuerst, zu schnell, zu viel schreibt, auch als zu anhänglich und damit zu wenig interessant verurteilt wird. Man könnte etwa das Problem des ewigen Wartens so einfach lösen, indem man sich an seine Erziehung erinnert und daran, wie unhöflich es ist, jemanden absichtlich hinzuhalten. Stattdessen lassen wir uns auf die andere Seite ziehen, werden gefühlskalt. Hut ab.

Schlimmer ist in diesem Kontext nur, dass eigentlich jede der Frauen in meinem Bekanntenkreis eine Geschichte davon erzählen kann, dass Freundlichkeit gerne von Männern als Flirtversuch überbewertet werden. Manchmal sogar als Einladung gefährlich fehlinterpretiert. Zu viele nette Gesten werden damit verwechselt, dass es keine Grenzen gibt. Aber jeder Mensch hat Grenzen, wenn diese auch anders liegen, anders zu durchbrechen sind. Doch – und das ist das eigentliche Problem – gerade bei sexueller Gewalt geht es um das Überschreiten von persönlichem Freiraum und damit um Macht und nicht darum „offene Türen einzurennen“.

Where is the poop?
Auch in gleichgeschlechtlichen Bekanntschaften scheint zu viel Freundlichkeit fehl am Platz zu sein. Mit Misstrauen werden „zu liebe“ Mädels beäugt, und wehe sie sind dann auch noch hübsch und intelligent. Da zwängt sich Robins Frage aus How I Met Your Mother gerade nur so auf: „Where ist the poop?“

Die Ambivalenz im Alltag ist schwer auszuhalten. Eigentlich werden wir zu Nettigkeit erzogen, lernen als Kinder, sehr früh vermeintlich gutes Verhalten, um dann als Erwachsene feststellen zu müssen, dass es im wahrsten Sinne zu viel des Guten gibt. Irgendwie undankbar. Doch nicht nur, dass wir so erzogen wurden: Man möchte es kaum glauben, aber es gibt auch Menschen, die einfach auch gerne nett sind, lächeln, an ihre Mitmenschen denken, weniger nachtragend sind, es lieben´, zu helfen.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Das Problem liegt daran, dass jede Eigenschaft nicht nur für sich steht, sondern diese wiederum beurteilt wird: gut oder schlecht, akzeptiert oder seltsam, männlich oder weiblich. Und auf dieser Metaebene müssen wir auch Bewertungen wie „zu nett“ lesen. Freundlichkeit und jede damit verbundene Geste – vom verständnisvollen Nicken bis zum Vortrag mit Strahlelächeln – ist erstrebenswert UND weiblich. Deshalb werden Männer plötzlich als unsexy verurteilt, sobald sie „zu nett“ sind. Deshalb wird das Mehr an evozierter Weiblichkeit als Konkurrenz wahrgenommen. Deshalb passt zu viel Freundlichkeit nicht in eine kalte, rationale Karrierewelt und wird mit Statusverlust bestraft. Es ist ein veraltetes und doch beständiges Stereotyp, dass Intelligenz nicht mit zu Emotionalität passt. Umgekehrt werden Egoismus und Narzissmus so zu den Gewinnereigenschaften auf den Bühnen unserer Welt.

Das Dilemma zu lösen ist keine einfache Aufgabe. Denn selbst, wenn man sich bewusst fürs Gutsein entscheidet, bedeutet es nicht, dass die Welt sich plötzlich ändert. Doch man selbst setzt sich für seine eigenen Ideale und Vorstellungen ein, für Neudefinitionen von Gender. Und deswegen glaube ich, dass Authentizität – denn der Mensch ist nach meinem Verständnis eben kein Wolf – auf lange Sicht zu mehr Selbstliebe, Größe führt als jedes gespielte Arschloch-Image. Wie schon Erich Kästner sagte: es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Quelle: https://www.zeitjung.de/auth … llschaft-nett/?cn-reloaded=1
*******Frau Frau
5.900 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dazu passt gut der Satz "nett ist die kleine Schwester von Scheiße" Warum wird nett sein so verurteilt? Wie oft hört oder liest man du bist ja ne Nette oder ein Netter.... Das implziert automatisch ja irgendwie mag ich dich aber hmm auch nicht so wirklich. Dieses Nett wirkt so nichtssagend. Man ist halt nur Kumpel (also weiblich oder männlich)

Da kommt auch wieder das Thema Werte zum Tragen ist man nett hat man keine Ellenbogen. Und die Gesellschaft ist heutzutage eine Ellenbogengesellschaft.
**********ories Paar
1.224 Beiträge
Hmm...
****ia Mann
2.976 Beiträge
Zitat von *******Frau:
Dazu passt gut der Satz "nett ist die kleine Schwester von Scheiße" Warum wird nett sein so verurteilt? Wie oft hört oder liest man du bist ja ne Nette oder ein Netter.... Das implziert automatisch ja irgendwie mag ich dich aber hmm auch nicht so wirklich. Dieses Nett wirkt so nichtssagend. Man ist halt nur Kumpel (also weiblich oder männlich)

Da kommt auch wieder das Thema Werte zum Tragen ist man nett hat man keine Ellenbogen. Und die Gesellschaft ist heutzutage eine Ellenbogengesellschaft.

Habe ich auch schon gehört, ich sei zu nett. Zu Geduldig, zu einfühlsam.Kompromissbereit.
Wird anscheinend von vielen Frauen als eine Schwäche angesehen.
*******Frau Frau
5.900 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Jemand der sich als Gentledom bezeichnet (ich verstehe darunter jemanden, der ein einfühlsamer Dom ist) wird belächelt und nicht ernst genommen. Weil man das ja quasi erwartet, dass ein Dom so ist das müsste man nicht betonen.
*********eldin Frau
5.785 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******Frau:
Jemand der sich als Gentledom bezeichnet (ich verstehe darunter jemanden, der ein einfühlsamer Dom ist) wird belächelt und nicht ernst genommen. Weil man das ja quasi erwartet, dass ein Dom so ist das müsste man nicht betonen.

Ähmm .. es gibt sogar einige Nicks, die nennen sich tatsächlich so und repräsentieren genau das Gegenteil.. aber nochmal der Hinweis mein Leitspruch seit längerem:

"Echte Dominanz ist die Symbiose von Selbstreflexion und Menschenkenntnis.
Dominanz ist Wissen.
Sie ist weder ein Deckmantel für Egoismus, noch für Egozentrik oder Arroganz.
Sie raubt nicht, sondern nimmt das Anvertraute mit Dankbarkeit,
um es wachsen zu lassen.
Echte Dominanz lebt - sie atmet und ist beweglich.
Nur dann zerbröckelt sie nicht wie die starre Maske jener,
die ihren Eigenwert durch Dominanz definieren.
Dominanz ist nicht ein Ausdruck von Stärke,
sondern der Vertrauenswürdigkeit."
*******Frau Frau
5.900 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ja, ich bin auch immer vorsichtig mit Leuten die ihre Neigung direkt im Namen tragen wie DomMaster XY oder devoteSau oder so was meist ist es mehr Schein als Sein.
*********eldin Frau
5.785 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******Frau:
Ja, ich bin auch immer vorsichtig mit Leuten die ihre Neigung direkt im Namen tragen wie DomMaster XY oder devoteSau oder so was meist ist es mehr Schein als Sein.

Das Thema werden wir noch aufgreifen.. bei Gelegenheit..
*******Frau Frau
5.900 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*top2*
**********ories Paar
1.224 Beiträge
Profilnamen und kennenlernen---> gibt es schon
*********eldin Frau
5.785 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von **********ories:
Profilnamen und kennenlernen---> gibt es schon

Nein der Bereich SM aber *danke* @**********ories gibt nen Rüffel für mich und @*******Frau *zumthema*
*******ub70 Frau
637 Beiträge
Oh, na da ... 😂

Zitat von *********eldin:
Zitat von *******Frau:
Ja, ich bin auch immer vorsichtig mit Leuten die ihre Neigung direkt im Namen tragen wie DomMaster XY oder devoteSau oder so was meist ist es mehr Schein als Sein.

Das Thema werden wir noch aufgreifen.. bei Gelegenheit..

****r20 Mann
1.306 Beiträge
@*******Frau

Ich spreche jetzt von mir. Ich habe weissgott kein klares Schema.
Ich bin einfach authentisch in dem was ich schreibe, poste und like. Tendenziell komme ich bei Frauen die älter sind als ich, anderst an, besser an, als bei gleichaltrigen oder jüngeren...

Wieso das so ist, habe ich mich noch nie grossartig hinterfragt. Weil ich authentisch meinen Weg gehe, ohne Abkürzung oder Quatsch erzählen...

Vielleicht interessieren mich einfach andere Themen oder ich mache mir andere Gedanken dazu....

Mein Gefühl sagt mir auch, das ich tendenziell vom Ruhrpott richtung norden bessere Gespräche habe... liegt wohl an den Mentalitäten.

Ich könnte manchmal fast schon Heulen... das viele coole Joy bekanntschaften sehr weit weg wohnen... spontan auf einen Kaffee treffen... unmöglich...ein Kruzer Schnagg geht nur per Telefon...

Ich denke, das Massgebende ist nicht der Zahlenunterschied den man lesen und ausrechnen kann, auch nicht die Distanz...
Wenn man jemanden wirklich mag, finden sich wege...

Fühl dich einfach geehrt, begeehren zu wecken...😉
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