Die Intention dafür, jemanden Kennenlernen zu wollen

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Du beziehst dich mit der Frage auf das Kennenlernen hier bei Joy…? Nun, als Paar suchen wir hier Menschen zur Erweiterung unseres sexuellen Horizonts. (Ich muss selber schmunzeln wenn ich das so aufschreibe )
Ich habe die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, hier bei Joy auch noch mehr als potentielle Sexpartner zu finden, also Bekanntschaften oder Freundschaften. Auch deshalb bin ich Mitglied in dieser Gruppe.


Das eine schließt das andere ja nicht unbedingt aus. Ich kann ja zuerst einmal nur einen Mangel abstellen wollen und stelle dann vielleicht während dem Kennenlernen fest, dass der Mensch gegenüber auch zu meinem besten Freund werden kann.

Außerdem kann ich doch auch durch Offenheit und Neugier auf neue Menschen „nur“ einen Mangel abstellen oder eine Lücke in mir füllen. Wäre ich selbst in mir erfüllt, dann bräuchte ich doch eigentlich gar nicht mehr offen und neugierig zu sein…


Ich finde das von dir beschriebene „Machtgefälle“ gar nicht so problematisch. Es kann ja auch schön sein, mal jemanden anderen „für mich selbst sorgen“ zu lassen. Böse ausgedrückt benutze ich meine Frau ja u.A. auch dafür, um meine eigenen Bedürfnisse zu stillen. Umgekehrt übrigens auch, und beide mögen es ja auch so.

Ich stimme dir auch voll zu wenn du sagst:


Gleichseitig kann ich auch viel über mich selber lernen, wenn ich mir bewusst mache, dass ich gerade wieder dabei bin dem Gegenüber die Verantwortung für mich selber überzustülpen.

Ich kann u.U. ja auch lernen, für mich mit einem Mangel umzugehen, in dem mir jemand anderes neue Impulse gibt, mein Bewusstsein schärft, kritisch hinterfragt usw.

Dysbalance kann ggfs. dann entstehen, wenn ich zu Beginn eine Person zu wenig in meine Absicht/mein Ziel eingeweiht habe. Wurde von Anfang an besprochen, was die Absicht/das Ziel ist, dann weiß jeder wo er dran ist und damit reduziere ich mögliche Enttäuschungen oder Ohnmächtigkeiten.

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Bin ich neugierig? Bin ich offen, neue Menschen kennen zu lernen? Oder geht es eher darum, einen Mangel abzustellen, oder eine Lücke zu füllen?

Darüber darf ich mir als erstes bewusst werden. Auf Augenhöhe kann ich anderen Menschen nur begegnen, wenn ich aufhöre, einen gefühlten inneren Mangel auf mein Gegenüber zu projizieren.

„Und wenn man jemanden kennenlernt, dann kommen die Zweifel. Ob es das wirklich sein kann. Plus, je öfter man schon ein Scheitern erleben mußte, die Angst, daß es wieder so läuft. Ich glaube, die Kunst ist, hier trotz allem Vertrauen zu fassen. Und wenn es paßt, dieses auch immer wieder bestätigt zu bekommen.

„Hmm warum möchte ich jemanden kennenlernen, für mich recht einfach zu beantworten, weil ich wieder mit jemandem kuscheln möchte, weil ich mal wieder mit jemandem BDSM ausleben möchte. Ich kann mich schlecht selbst schlagen. Toys sind zwar schön und gut, enttäuschen einen nicht emotional und geben einem kurzfristig körperliche Befriedigung. Aber die geistige Befriedigung und langfristigige Befriedigung von körperlichen Bedürfnissen bleibt auf der Strecke.

Ich fühle mich ohne Partner nicht einsam aber dennoch fehlt es an Motivation Dinge zu tun, die ich lieber mit jemandem gemeinsam machen möchte. Ein Gang ins Kino (wenn es wieder möglich ist) ja könnte ich auch mit meiner Tochter, aber das ist was ganz anderes als mit einem Partner. Gilt ebenso wie ein gemeinsames Frühstück, Mittagessen oder sonst was. Einen Film sehen und anschließend darüber reden. Etwas einfach nicht nur konsumieren sondern es auch inhaltlich erfassen und dann drüber diskutieren was gut und was schlecht war. Gespräche führen, die man mit intimen Partner auf einer anderen Ebene führt wie mit Freundinnen oder Bekannten.