Diese Widersprüche
Ja, diese Widersprüche, würde es denn ohne überhaupt schön sein?
Manchmal frage ich mich, ob in meinem Oberstübchen noch alles normal verläuft?
Anstatt ganz Mann zu sein und eine Frau nach der anderen flach zu legen, bat ich meine Frau, mich keusch zu halten. Ich erinner mich noch ihres erstaunten Blickes. Erinner mich auch an ihren Glanz in den Augen, als ich den ersten KG vorlegte.
Bin ich nun nicht mehr ganz Mann?
Fürwahr, so habe ich es gelernt: Mann fickt bis der Schwanz staubt. Dabei ist das weibliche Objekt nicht wirklich von Bedeutung, sondern vor allem das "Erstechen".
Nun, mir wahr noch nie klar, warum Mann so sein soll und warum Mann nicht mehr Mann ist, wenn er sein Zepter nicht in alle Dosen, die sich bieten, hindrückt.
Ok, ich schweife ein wenig ab und als Widerspruch doch nicht.
Denn ich denke, mein Implus kam mit der Liebe für meine Frau und inzwischen Herrin. Als ich irgendwann bemerkte, dass ich bei unseren Spielen wenig darauf achtete, wie es ihr geht, ob sie Spaß, Zufriedenheit, Befriedigung von mir erfährt, begann ich, beim Sex meinen Orgasmus ans Ende zu stellen. Erstaunt stellte ich fest, wieviel Lust es ihr bereitete. Klar, mein Tun war nicht mehr auf mein Sprudeln ausgelegt, sondern darauf, ihr Liebe in verschiedenen Facetten zu schenken. Es war wie ein Rausch, nicht mehr auf meinen Schwanz zu achten, sondern auf ihren Atem, ihre Augen, die sich langsam verschleierten, auf ihre Haut, die wärmer wurde, auf ihren Geruch, der süßer wurde, auf ihre Musik, wenn sie ihre Arie anstimmte. Und na klar, genoss ich es weiter, durch sie zum eigenen Orgasmus zu kommen. Und doch, mir wurde bald klar, dass ich mehr als meinen kurzen Orgasmus das Zelebrieren ihrer Person genoss.
Irgendwann kam sie zum Orgasmus und wollte sich um mich kümmern. Ich bat sie, es nicht zu tun, sondern sich von mir streicheln zu lassen. Erstmals kam ich nicht. Erregt von ihr schlief ich nahe bei ihr ein. Wow, welch Wonne am Morgen, als die Erregung wieder hoch kam, ich sie küßte, mich an sie drückte, sie roch, streichelte, ihre wieder Lust schenkte und den Tag unorgasmutisiert in Lust und Leidenschaft verbrachte. Spätestens da wurde klar, wie sehr ich es genoss, nicht zu kommen und mit Lust auf nicht irgendeine Frau den Tag zu genießen, sondern stetig an meine Frau zu denken. Meine Frau wurde immer wichtiger. Ihr den Tag schön zu gestalten wurde zur Leidenschaft.
Tja, und dann begannen wir mit der Keuschheit.
Meine Herrin sagte vor wenigen Tagen, wie sehr sie es genießt, sich ganz auf ihre Lust zu konzentrieren. Das ihre Orgasmus intensiver ist als in früheren Zeiten. Wie sehr sie es genießt, zu spüren, wie ich sie umgarne, sie versuche auf Händen zu tragen, sie bemerkt, dass sie der Grund meiner Erregung ist und ich ihr über den Tag hinweg stetig nahe bin. Auch hat sie bemerkt, dass sie mir Lust schenkt, imdem sie mich zwar geil hält, aber nicht kommen läßt. Mehr noch bemerkte sie, dass auch sie die Macht im Spiel genießt, die Demütigungen gezielt und liebevoll einsetzt und dadurch ihren Diener zufrieden stellt und gleichzeitig für sich selbst eine Oase der andauernden Lust erschaft.
Widerspruch...klar, den gibt es.
Warum soll ich sie tragen, warum verzichten, warum für sie tun, warum tut sie nicht für mich....
Widerspruch?
Ich weiß nicht. Ist es nicht eher ein Teil der Lust an der Keuschheit?
Ja, ich würde auch gerne öfter abspritzen. Am liebsten jeden Tag und hoffe stets, sie gestattet mir den ersehten Org. Und dann....ja dann hoffe ich, sie läßt mich weiter warten, schenkt mir weiter ihre Lust an dem Spiel und beschenkt mich nicht nur durch Keuschheit, sondern mit ihrer Lust, die so wunderbar schmeckt, sich so zart anfühlt und so tief in der Seele streichelt.
Bin ich ein Mann oder ein Narr?
Ich bin ein Mann und vernarrt in meine Frau und Herrin.
Ich bin ein Mann, der keusch leben möchte und der täglich von seiner Frau beschenkt wird. Wow, dies nach so vielen Jahren unseres Zusammenseins.
Ich bin keusch
und das ist gut so