Hallo Sina_v_Sandorn,
Ich habe so den Eindruck, dass sich seine Genitalien im Laufe der letzten Jahre dem KG optimal angepasst haben und der absolute Dauerverschluss so erst ermöglicht wurde.
Das ist - gerade bei Dauerkeuschhaltung - durchaus anzunehmen. Der Körper passt sich an. Er gibt mit der Zeit dort nach, wo er keinen Spielraum hat und verändert sich entsprechend. Anders beispielsweise wäre eine Zahnregulierung mit Drähten, Federn und Brackets etwa gar nicht möglich. Auch ein längerer Gipsverband, etwa nach einem Beinbruch, zeigt das deutlich: Nach Abnahme eines herkömmlichen Gipsverbandes ist die Muskulatur darunter bereits deutlich und sichtbar weniger geworden.
...dass sich sein einst fester praller Beutel geweitet hat und nun zum stärkeren Hängen neigt
Auch dafür gibt es eine schlüssige Erklärung, zumindest, wenn es sich bei der Keuschhaltung um einen typischen Keuschheitskäfig handelt, die ja alle über einen "A-Ring" fixiert sind. Es kommt ja, zumindest in der Anfangszeit, auch im Käfig immer wieder zu Erektionen - die, so gut der Körper es schafft, die ganze Konstruktion nach vorne drücken - und damit zwangsläufig auch den Hodensack immer wieder dehnen. Auf Dauer gibt dieser der immer wiederkehrenden Dehnung doch etwas nach. Dieser Effekt wird auch von Manchen gewünscht und teilweise, etwa mit Gewichten, schrittweise bis in's Extrem gefördert.
Extreme Änderungen wird man mit Keuschheitskäfigen alleine nicht erreichen können - so stark sind dann die Erektionen im Gefängnis dann doch nicht, bzw. lässt deren Stärke in wenigen Tagen nach. Aber, dass es zu sichtbaren Veränderungen kommt, kann durchaus sein.
Dabei hängt viel von Details ab, vor allem aber von der Stärke der Erektion und wie der Körper der "Ausdehnungseinschränkung" nachgibt. Das ist individuell doch sehr verschieden und nimmt mit dem Alter auch ab. Es macht da einen großen Unterschied, ob du einen 20-Jährigen "einsperrst" oder einen 70-Jährigen.
Ein anderer Aspekt wäre, dass sich über die Zeit der Keuschhaltung die Spermienproduktion verringert. Das passiert tatsächlich, wenn sie der Organismus längere Zeit nicht los wird (besonders deutlich etwa nach einer Sterilisation durch Samenleiterunterbindung /-unterbrechung). Nach anfänglicher Schwellung, Druck und leichten Schmerzen werden die Hoden dann mit der Zeit kleiner. Das wiederum erweckt dann den
Anschein, dass der Hodensack größer geworden ist, schlicht, weil die Hoden weniger Platz brauchen.
Bei den mir bekannten "Voll-Keuschheitsgürteln" greifen diese Erklärungen nicht so richtig. Ein mechanischer Zug auf die Hoden entsteht dort normalweise nicht. Hier käme bestenfalls als Erklärung eine Verkleinerung der Hoden mangels Orgasmus (= Abgabemöglichkeit der Spermazellen) in Betracht und die gerade genannte "relative" Vergrößerung des Hodensackes.
Wie überall in der Medizin bestätigen Ausnahmen die Regel. Man müsste sie aber auch im Detail hinterfragen, um seriös zu bleiben.
Wenn KG-Mann kurz schreibt:
Obwohl ich schon über 10 Jahre im KG stecke, kann ich keine körperlichen Veränderungen feststellen.
kann das in seinem individuellen Fall durchaus als Ausnahme von der Regel zutreffen. Meine ersten Fragen wäre hier: WIRKLICH 10 Jahre DAUERHAFT verschlossen? Mit welchem KG-Modell? Und ich bin fast sicher, daraus würden sich dann noch weitere Detail-Fragen ergeben, die schrittweise "Licht in's Dunkel" dieser auf den ersten Blick als Ausnahme erscheinenden Situation bringen würden.
LG,
DocWolf