Hallo scalar28,
danke für deine Beschreibung, wie das Piercing erfolgt ist, ich denke, das interessiert Viele hier. Hilfreich wäre vielleicht noch ein Hinweis darauf, wo man diese "endgültig" verschließbaren Ringe erwerben kann.
Zu unserem "persönlichen Streitthema":
Eichel oder nicht Eichel: da möchte ich alle, die nicht daran interessiert sind, bitten, das Weitere meines Beitrages einfach ungelesen zu übergehen. Mir ist durchaus klar, dass das nicht jeden interessiert.
Du schreibst,
Fakt ist das die Eichel bei einem PA nicht verletzt wird, können wir uns darauf einigen ?
Leider können wir uns darauf nicht einigen. Es widerspricht schlicht anatomischen Tatsachen. Denn auch die Unterseite der Eichel gehört unzweifelhaft eben doch auch zur Eichel. Dass ein Durchstich hier weniger riskant ist, als durch die Ober- oder Vorderseite steht auf ganz einem anderen Blatt - ändert aber nichts an der anatomischen Tatsache, dass eben auch bei einem PA-Piercing die Eichel selbst durchstochen werden muss - anders geht es ja gar nicht. Denn die Harnröhre verläuft an dieser Stelle quer durch die anatomische Struktur, die seit Jahrhunderten als Eichel bezeichnet wird. Wie also sollte man die Harnröhre an dieser Stelle bis zur Oberfläche durchstechen können, ohne zwangsläufig einen Teil der Eichel zu durchstechen?
Das kommt mir ein bisschen so vor, als wenn ein Masochist zwar geschlagen werden will, aber es mit Händen und Füßen von sich weist, SM-Neigungen zu haben...
Aus irgendwelchen, mir nicht nachvollziehbaren Gründen, versuchen Manche ihre Neigungen "klein zu reden". Ich hingegen stehe auf dem Standpunkt, die die Dinge so zu benennen, wie sie sind. Ohne jede "Weichspülerei".
Vielleicht auch noch ein paar Gedanken, warum Ärzte und Piercer kein besonders gutes Verhältnis haben:
Ein Arzt hat eine viele jahrelang dauernde, bis ins Detail geregelte und intensive Ausbildung hinter sich, um auch nur "irgendetwas" am Menschen selbständig tun zu dürfen. Pieren darf in Deutschland praktisch jeder, an jeder Körperstelle... freilich ist auch der Piercer gut beraten, sich umfangreiches Wissen anzueignen, da er es in Deutschland aber nicht muss, gibt es halt "Solche" und "Solche". Es reicht nicht aus zu wissen, wo man etwas tut, sondern es braucht auch das Wissen, WAS man da eigentlich tut. UND - das Wissen, was man tut, wenn mal etwas schiefläuft - gilt für Ärzte wie für Piercer gleichermaßen, doch spätestens wenn etwas schiefläuft sind die meisten Piercer gründlich überfordert. Wohl dem Gepiercten, der ein Problem hat und nicht wochen- und monatelang von einem fachlich nicht ausreichend kundigem Piercer hingehalten und "vermurkst" wird. Dazu kommt, dass der Piercer, kraft seiner gesetzlich in DE nicht geregelten Ausbildung, gar nichts ernsthaft behanådeln darf... jedes Mißgeschickt, warum auch immer verursacht, letztlich ein Arzt "ausbügeln darf".
In Österreich ist das etwas anders: da hat auch ein Piercer wenigstens eine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung zu absolvieren, bevor er "wild in der Gegend" herumstechen darf. Das halte ich für wichtig und positiv.Wenn es allerdings Probleme gilt auch bei uns: Behandeln darf nachher nur der "Arzt" - gewissermaßen den "Müll" aufräumen. Dass das Ärzte nur mit Missvergnügen sehen, ist doch irgendwie nahe liegend.
Mal aber auch etwas Positives für die Piercer: Wenn ein Piercer erst einmal ausreichend Übung hat, traue ich ihm durchaus bessere Piercingqualitäten zu, als einem Arzt. Einfach, weil er mit der Zeit mehr Übung hat, als ein Arzt, der normalerweise nur selten mit dem Wunsch nach einem Piercing konfrontiert ist.
Passiert das alles durch einen wirklich erfahrenen Piercer und unter hygienisch einwandfreien Bedingungen, erwarte ich mir vom Piercer durchaus gute Ergebnisse. Mir macht eher der Zeitraum Sorge, BIS ein Piercer ausreichend Übung hat... und auch die "Ignoranten", die sich in Deutschland hinter dem Ausdruck "Piercer" durchaus auch verbergen können.
Da wie dort kann es immer zu Problemen kommen, auch wenn alle fachlichen und hygienischen Standards eingehalten wurden - dass die dann letztlich immer ein Arzt beheben soll, auch wenn er mit dem ursprünglichen Piercing gar nichts zu tun hatte, macht unter Ärzten nicht gerade Freude... was menschlich durchaus verständlich ist. Auch Ärzte sind "nur Menschen"... und fühlen sich da oft von "Glücksrittern" missbraucht, denen es an grundlegendstem Wissen fehlt. Wer lässt sich schon gerne missbrauchen???
LG,
DocWolf