Der keusche Mann...doch warumk
Ja, diese Frage beschäftigt mich immer wieder...Warum genießt Mann es, keusch an der Seite der Angebeteten zu sein, ihr Lust zu schenken und ihr u.a. in der Lust mit anderen zuzusehen, anstatt selbst den Stich auszuführen?
Eine abschließende Antwort habe ich nicht gefunden. Vielleicht auch deswegen, weil es nicht nur eine Antwort gibt.
Also was ist es?
Doch Mastrubation in anderer Art oder einfach nur der Versuch, anders Mann zu sein?
Denke ich in meinem Leben zurück, denke ich an die vielen Stiche, die kaum Lust bereiteten, jedoch innerliche Stiche verursachten. Das Gefühl, zwar Stechen zu können, dabei jedoch keine eigene Freude und schon gar keine Freude bei der Gestochenen erzeugt zu haben. Dazu das damalige fürchterliche Gefühl, dass das Stechen verschwendete Zeit ist, dass das so tun, als ob es gemeinsame Lust wäre, Ekel erzeugte und der Gedanke oft vertreten war...nun komm schon, mit meiner Hand wäre ich längst zufrieden gewesen.
Was kann es also sein? Spontan meine ich, ist es das so lange erwünschte Gemeinsame.
Denn denke ich an die letzte Nacht, dann fühle ich noch immer die Gemeinsamkeit.
Meine Königin wünschte, gestochen zu werden. Dies gab ich ihr, nicht als herrschender Egoman, sondern als freudig empfangender Gast. Und dies nicht mit dem Ziel, mich zu erlösen, sondern mit der Freude, ihr Gast zu sein und uns beide zu beschenken. Denn, das Stechen, stets mit dem interessierten Blick zu und für die Gastgeberin, berauschte sie und mich. Als sie zufrieden schaute, ihr Atem noch schnell war, ihr Rausch in Zufriedenheit übertrat und mein Speer nur von ihr nass war, da fühlte ich Glück und Zufriedenheit. Da dachte ich nicht an die eigene sprudelnde Quelle, sondern sog wohlig ihren Duft ein. Sah ihr glänzende Haut, sah ihre entspannte Miene, sah ihren glückseligen Blick und fühlte die Liebe für diese wundervolle Frau. Und dann....dann war da nicht der Geganke an: "Nun mach schon, Objekt, ich bin noch nicht fertig.", nein, da war pures Inneres Glück, denn ihr ging es gut und ich war reich beschenkt. In früheren Zeiten hätte ich schon längst auf das eigene Nass gepocht. Spätestens wenn ihr Atem einigermaßen zur Ruhe gekommen wäre, hätte ich nur für mich gefordert und wäre höchst empört gewesen, wie sie es sich wagen kann, einfach so zu genießen ohne die Verantwortung wahr zu nehmen, mich, der so geackert hat, einigermaßen zufrieden zustellen.
Doch gestern....gestern spürte ich Ruhe, hatte keine Not, keinen unbändigen Drang, sondern spürte tiefe Zufriedenheit.
Wenn ich nun abschließe, dann mit der Feststellung, dass die Keuchheit mir nicht Verzicht ist, sondern Zugewinn an Nähe, Lust, Gemeinsamkeit und Liebe. Früher war ich ein fickender Wichser, heute meine ich, ein Teil der Gemeinsamkeit zu sein.
Doch poltert da innerlich eine nicht empörte Stimme, die immer wieder ängstlich fragt:
Bist du wirklich Mann, wenn du gibst anstatt männlich zu nehmen? Bist du dann nicht eine in Mann gepackte Frau?
Mann, Mann, Mann
Und Final, ihr Frauen...wenn ihr an eurer Seite einen Mann habt, der merkt, dass Geben auch gleich Bekommen ist und der merkt, dass sein Verzicht gar kein Verzicht, sondern Zugewinn ist, wie geht es euch, nach innen geschaut, damit? Vielleicht auch noch mit der Frage verbunden, wieso könnt ihr es dann genießen, euch von anderen stechen zu lassen und ihn, der euch so nah ist, keusch zu belassen? Seid ihr dann plötzlich "männlich" und deswegen gleich egoman?
Ich bin Mann und keusch und genieße es, mehr als alle Stiche in meinem Leben zuvor. Und doch klingt im mir immer wieder diese fordernde Stimme auf, die mich so traurig macht, weil ich, wenn ich ihr folge, alleine bin...
Bist du ein Mann, dann fick die Huren und nimm dein Bier.
Ich liebe SieMitS
ErMitS