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Der keusche Mann...doch warumk

*****itS Paar
1.430 Beiträge
Themenersteller 
Der keusche Mann...doch warumk
Ja, diese Frage beschäftigt mich immer wieder...
Warum genießt Mann es, keusch an der Seite der Angebeteten zu sein, ihr Lust zu schenken und ihr u.a. in der Lust mit anderen zuzusehen, anstatt selbst den Stich auszuführen?

Eine abschließende Antwort habe ich nicht gefunden. Vielleicht auch deswegen, weil es nicht nur eine Antwort gibt.

Also was ist es?

Doch Mastrubation in anderer Art oder einfach nur der Versuch, anders Mann zu sein?

Denke ich in meinem Leben zurück, denke ich an die vielen Stiche, die kaum Lust bereiteten, jedoch innerliche Stiche verursachten. Das Gefühl, zwar Stechen zu können, dabei jedoch keine eigene Freude und schon gar keine Freude bei der Gestochenen erzeugt zu haben. Dazu das damalige fürchterliche Gefühl, dass das Stechen verschwendete Zeit ist, dass das so tun, als ob es gemeinsame Lust wäre, Ekel erzeugte und der Gedanke oft vertreten war...nun komm schon, mit meiner Hand wäre ich längst zufrieden gewesen.

Was kann es also sein? Spontan meine ich, ist es das so lange erwünschte Gemeinsame.

Denn denke ich an die letzte Nacht, dann fühle ich noch immer die Gemeinsamkeit.

Meine Königin wünschte, gestochen zu werden. Dies gab ich ihr, nicht als herrschender Egoman, sondern als freudig empfangender Gast. Und dies nicht mit dem Ziel, mich zu erlösen, sondern mit der Freude, ihr Gast zu sein und uns beide zu beschenken. Denn, das Stechen, stets mit dem interessierten Blick zu und für die Gastgeberin, berauschte sie und mich. Als sie zufrieden schaute, ihr Atem noch schnell war, ihr Rausch in Zufriedenheit übertrat und mein Speer nur von ihr nass war, da fühlte ich Glück und Zufriedenheit. Da dachte ich nicht an die eigene sprudelnde Quelle, sondern sog wohlig ihren Duft ein. Sah ihr glänzende Haut, sah ihre entspannte Miene, sah ihren glückseligen Blick und fühlte die Liebe für diese wundervolle Frau. Und dann....dann war da nicht der Geganke an: "Nun mach schon, Objekt, ich bin noch nicht fertig.", nein, da war pures Inneres Glück, denn ihr ging es gut und ich war reich beschenkt. In früheren Zeiten hätte ich schon längst auf das eigene Nass gepocht. Spätestens wenn ihr Atem einigermaßen zur Ruhe gekommen wäre, hätte ich nur für mich gefordert und wäre höchst empört gewesen, wie sie es sich wagen kann, einfach so zu genießen ohne die Verantwortung wahr zu nehmen, mich, der so geackert hat, einigermaßen zufrieden zustellen.

Doch gestern....gestern spürte ich Ruhe, hatte keine Not, keinen unbändigen Drang, sondern spürte tiefe Zufriedenheit.

Wenn ich nun abschließe, dann mit der Feststellung, dass die Keuchheit mir nicht Verzicht ist, sondern Zugewinn an Nähe, Lust, Gemeinsamkeit und Liebe. Früher war ich ein fickender Wichser, heute meine ich, ein Teil der Gemeinsamkeit zu sein.

Doch poltert da innerlich eine nicht empörte Stimme, die immer wieder ängstlich fragt:
Bist du wirklich Mann, wenn du gibst anstatt männlich zu nehmen? Bist du dann nicht eine in Mann gepackte Frau?

Mann, Mann, Mann

Und Final, ihr Frauen...wenn ihr an eurer Seite einen Mann habt, der merkt, dass Geben auch gleich Bekommen ist und der merkt, dass sein Verzicht gar kein Verzicht, sondern Zugewinn ist, wie geht es euch, nach innen geschaut, damit? Vielleicht auch noch mit der Frage verbunden, wieso könnt ihr es dann genießen, euch von anderen stechen zu lassen und ihn, der euch so nah ist, keusch zu belassen? Seid ihr dann plötzlich "männlich" und deswegen gleich egoman?

Ich bin Mann und keusch und genieße es, mehr als alle Stiche in meinem Leben zuvor. Und doch klingt im mir immer wieder diese fordernde Stimme auf, die mich so traurig macht, weil ich, wenn ich ihr folge, alleine bin...

Bist du ein Mann, dann fick die Huren und nimm dein Bier.

Ich liebe SieMitS
ErMitS
Die männliche Sexualität ist gebender Natur. Die weibliche Sexualität ist aufnehmender Natur. Ebenso ist es mit Liebe. Das englische Buch "The way of the superior man" beschreibt dies ganz wunderbar. Es geht hierbei auch in die Richtung Tantra/Karezza. Die männliche Natur erfüllt sich vollkommen, wenn man sein Geschenk nach außen in die Welt gibt, die Frau mit seiner Liebe durchdringt, und seine Energie in Dinge und Betätigungen fließen lässt, die die Welt voranbringen. Die weibliche Natur funktioniert genau komplementär dazu.

Der Fokus auf den eigenen Orgasmus ist nach innen gerichtet, selbstsüchtig, und damit genau entgegengesetzt zu der Richtung, die zu wahrer Erfüllung führt (an dieser Stelle ist auch die Brücke zu religiös motivierter Keuschheit erkennbar). Die Keuschhaltung an sich erleichtert es, den Fluss in die richtige Richtung zu lenken. Optimalerweise sollte auch diese Erleichterung nicht mehr nötig sein, wenn die richtige männliche Geisteshaltung das selbe bewirkt. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung und daher sicher für viele, die mit den Hintergründen nicht vertraut sind, ein willkommener Wegweiser.

Das selbstsüchtige Gehabe (Bier, Nutten, Fokus auf die eigene Lust), von dem du am Ende gesprochen hast, ist meiner Ansicht nach zutiefst unnmännlich, da unehrenhaft und ein Zeichen von Dekadenz. Ehre oder Erfüllung der eigenen männlichen Natur, oder sogar spirituelle Liebe, ist jedoch in der heutigen Gesellschaft kaum geschätzt, geradezu verächtet. Ich stehe trotzdem fest zu dieser Ansicht, auch wenn viele Männer sich gar nicht trauen würden, sich mit diesen Themen außeinanderzusetzen. *zwinker*
******ose Frau
4.604 Beiträge
Sehr viel darüber @*******rson was ist und so was ich aber ablehne, denn es gibt nicht die eine Wahrheit und die eine Art, wie es sein sollte, wie es richtig wäre oder ähnlich.

Es ist ja ein Privileg von uns Menschen, dass wir unsere Sexualität so variantenreich ausüben können, dass wir mit Sexualität experimentieren und spielen können. Auch kann man, wenn man mag, einen höheren Sinn darin suchen und vielleicht auch finden. Was ein jeder aus seiner Sexualität macht, ist seins, so lange selbstverständlich er/sie niemandem weh tut und schadet, gegen dessen Willen.

@**rr MIts
In deinem Beitrag wird so oft gestochen, dass man beinahe meint, verletzt zu werden - etwas übertrieben ausgedrückt! Stechen hat für mich so einen negativen Touch, denn Stechen tut in der Regel weh, schon nur der Stich einer Mücke. Aber das ist natürlich mein eigenes sehr privates Empfinden, und hat mit dem Thema nichts zu tun.
*****itS Paar
1.430 Beiträge
Themenersteller 
Werte Dornrosen,

dein Hinweis bezüglich des Stechen ist sehr gut. Denn er weißt auf etwas hin, was es gerade nicht sein soll.
Ich glaube, in der Vergangenheit, der längeren Vergangenheit habe ich den Geschlechtsakt wahrlich nur als eine Form des Stechens empfunden. So macht es Sinn, dass ich den Akt an sich nicht mochte. Denn er stach mein Gegenüber und mich auch.

In meinem Schreiben wählte ich dies Wort unbewußt und weil ich nicht "ficken" oder andere ähnliche Worte benutzen wollte.

Im Akt mit der Königin hatte ich nie das Gefühl zu stechen, spürte selbst nie Stiche. Jedoch meinte ich stets, kein guter "Ficker" zu sein. Ich denke, dies lag an den nicht sehr schönen Erleben der Vergangenheit.

Sei es wie es ist, danke für den schönen Hinweis!

ErMitS
Sextoy
der Königin SieMitS
Warum...
die Antwort ist ziemlich simple... ich moechte meine Sexualität in die Haende meines Partners legen.

Ich habe kein Problem mit Fremdgehen oder ueberhaupt zuviel Sex, auch bin ich ein sehr treuer Typ und Selbstbefriedigung... wenn man Single ist es doch egal. Nein, bei mir geht es wirklich darum aus Liebe die Kontrolle ueber meine Sexualiaet meiner Partnerin zu uebergeben.

Ich durfte so eine Beziehung mal selbst erleben und das war einer der schoensten Zeiten meinen Lebens.
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