Die Generation Porno
Ich musste auf diesen Beitrag klicken, denn ich experimentiere mit NoFap. Ich setze in meiner Antwort Porno-Konsum und Selbstbefriedigung gleich. Die Erregung im Schattenreich ist bei Männern nicht ganz unüblich.
Leider bin ich mit Porno aufgewachsen und eine kritische Betrachtung der Thematik gab es in den Medien bisher nicht. Mal abgesehen davon, dass wir Männer dank Porno-Vorbild zu schlechten Liebhabern werden.
Gefühlt überwiegen die positiven Artikel, die Prostata und die Maschine als solches soll trainiert werden etc. Als dann auf YouTube von unglaublichen Verbesserungen berichtet wurde, war ich zunächst skeptisch.
Doch ich kann für mich sprechen: Viele der genannten Effekte treffen tatsächlich zu, es ist bei mir definitiv kein Placebo-Effekt. Wer sich damit beschäftigen möchte, sollte den TEDx Talk -
The great porn experiment (auf YouTube) von
Gary Wilson anschauen. Er erklärt die Veränderungen/Umprogrammierung des Gehirns sehr gut.
Ich möchte nachfolgend meine Verbesserungen darlegen. Allerdings muss ich auch selbstkritisch folgendes feststellen:
• Ich bin ein Suchttyp
• Ich habe sehr viel Stress
• Ich bin zu viele Nächte alleine in Hotels
• Ich habe zu viel Porno konsumiert / häufiges mastrubieren
• ausgeprägte Libido
Ich bin noch ganz am Anfang meiner “Reise” und schon sehr begeistert.
Die unzähligen Beschreibungen von Keuschlingen verwundern mich deshalb sehr. Dort wird von abnehmender Männlichkeit, geringerem Sexualltrieb etc. gesprochen. Männer degradieren sich selbst, meist mit einem depressiven Unterton - so nehme ich die das jedenfalls war.
Bei mir war/ist das Gegenteil der Fall. Ich hatte nie Probleme mit sozialen Kontakten und schon immer Spaß am Flirt. Doch bei meinem Gegenüber übernahm die Natur die Kontrolle über den Körper: Sie wurde hibbelig, unkontrolliertes Lachen, in die Haare streichen, rotes Gesicht, unterwürfige Körperhaltung (vorbeugen, Kopf zur seitlich kippen) etc.
Ich habe all diese Signale bewusst wahrgenommen und mit meinem rationalen Gehirn verarbeitet und den nächsten Schritt geplant.
Was für Außenstehende souverän, dominant und gelassen wirkt, ist in Wirklichkeit eine Form von Gleichgültigkeit und fehlendem Interesse eine echte Verbindung aufzubauen. Ich war leider beim Kontakt mit erotischen Frauen weder nervös noch geil. Bei tausenden virtuellen Babes, wird das Individuum ziemlich irrelevant. Der einzig verbleibend natürliche Reflex war die Körperberührung. Sie kippte nach vorne oder hielt die Hände vor den Bauch, dann habe ich sie automatisch berührt und erst im Anschluss festgestellt, dass es eine Berührung gab. Jeder Satz, jede andere Geste war rational kalkuliert, wie ein Roboter.
Die erste Phase des Entzugs war ziemlich intensiv. Ich weiß, es hört sich komisch an, doch für mich war es eine Art spirituelle Erfahrung. Warum alles erotische intensiver wird, wird im Video sehr gut erklärt. Ich bin inzwischen unglaublich sensibel für Erotik, auch im Alltag. Ein knackiger Po oder schöne Schuhe und ich bin elektrisiert. Ein Gefühl, das ich nur aus der Pubertät kannte. Das Bedürfnis eine Verbindung aufzubauen, ist viel größer. Ein schönes Gesicht, eine schöne Frau kann ich mir stundenlang anschauen - und es gibt mir Energie. (Ich weiß, ich höre mich wie ein Freak an, doch es ist bei mir so)
Es gibt noch viele andere Bereiche in den es Veränderungen gab, all diese Aufzählen kann ich jetzt nicht.
Die Natur hat uns mit einem wunderbaren Programm ausgestattet, Porno und Selbstbefriedigung schaden. Sicher ist es bei anderen Personen nicht so extrem, doch ein paar Tage Enthaltsamkeit schaden definitiv nicht. Vielleicht kannst du/ihr ebenso von diesen Effekten berichten?
Wie bei fast allem, die Dosis ist entscheidend. Ich halte es für meine Aufgabe, Selbstbefriedigung zu unterlassen. Meine Intuition sagt mir, dass Keuschhaltung jede Partnerschaft oder Spielbeziehung intensivieren kann.