"Er" schreibt...
Das die, oder eine Kirche (welche Glaubensrichtung auch immer) und der damit verbundene Glauben oftmals auch in irgendeiner Form mit Keuschheit beschäftigt oder es zumindest in Teilbereichen eine Rolle spielt ist mir durchaus bewusst. Dennoch....
Die Ausführungen von Berti9 stoßen mir wirklich unangenehm auf. Ich respektiere und akzeptiere jede religiöse Ausrichtung... Ebenso akzeptiere ich gerne auch Meinungen die gänzlich von meiner eigenen Abweichen, aber was du hier schreibst hat mit der oder einer religiösen Ausrichtung nicht viel gemein.
Du schreibst auch nichts von einer religiösen Ausrichtung deinerseits, sondern lediglich von Mutmaßungen über mögliche Folgen/Konsequenzen, die sich ähnlich dramatisch lesen wie ein Beipackzettel. Unbestritten ist, dass auch derartiges bei einigen Menschen aufkommen kann, aber dies kann ebenso gut ganz andere Gründe haben.
****i9:
Der Preis dafür sind oft physische und psychische Folgen wie Unzufriedenheit,Frust, möglicher Weise Depressionen und Hysterie....
Das ist noch der in meinen Augen zutreffendste Satz, denn aus Unzufriedenheit und Frust kann durchaus mehr entstehen, sofern man nicht an den Gründen arbeitet, womit ich den ersten Abschnitt aus dem EP einbeziehen möchte.
****olf:
Ihr Lieben und Pösen,
ich möchte an dieser Stelle NICHT über die Sinnhaftigkeit von Keuschhaltung und Abstinenz aus religiösen Gründen diskutieren. Aber, wer an seine Religion mit Überzeugung glaubt, hat aus meiner Sicht ebenso Respekt und Gehör verdient, wie der, der Keuschhaltung und Abstinenz aus ganz anderen Gründen anstrebt.
Ich rege keine Gedanken zur Sinnhaftigkeit an, allerdings sind Unzufriedenheit und Frust, welche Berti9 immer und immer wieder anbringt für mich ein Zeichen, dass man mit dem vermittelten Glauben und dessen "Richtlinien" nicht ganz konform geht. Nebenbei widersprechen sich einige Dinge...
****i9:
Es gab da so ein kirchen-christliches Ehepaar, das hatte geheiratet und merkte, dass es in der Ehe sexuell nicht hinhaute...
****i9:
Da andere Praktiken logiscjer Weise wie Oralsex,Analsex,Hj ausfielen, war das Geschlechtsleben im Eimer und danach auch der Rest wie Kommunikation,die liebe...Es kam dann zu einer Scheidung.
Andere Praktiken schieden aus der Tatsache heraus religiös zu sein aus, aber sich scheiden lassen widersprach dem Glauben nicht? Heißt es nicht "Bis dass der Tod euch scheidet"? Auf der einen Seite auf den Glauben berufen und ihn auf der anderen Seite dann doch nicht so leben wie es sein sollte.
Dies sind die Widersprüche die mir in den verschiedensten Glaubensrichtungen und in den verschiedensten Lebensbereichen so missfallen.
weiter...
****i9:
Es gab da so ein kirchen-christliches Ehepaar, das hatte geheiratet und merkte, dass es in der Ehe sexuell nicht hinhaute...
Sprichst du an diesen Stellen (so hast du ja schon in einigen Einträgen einen Abschnitt begonnen) von deinen eigenen Erfahrungen und traust dich nicht es auch so auszusprechen oder warst/bist du bei all denen deren Erlebnisse und Beziehungen du hier scheinbar so gut kennst (schließlich scheinen dies ja die einzigen Gründe für die/eine Trennung zu sein) so nah dran, dass du es wirklich beurteilen kannst?
Mir fällt es wirklich schwer mich mit derartigen Äußerungen anzufreunden:
****i9:
Einige, die keusch leben,werden nicht automatisch die besseren Kirchen-Christen -sondern viele werden innerlich boshaft,verbittert und voller Hass-auch wenn viele nach aussen hin Liebe heucheln.
Einige... Viele...
Nach meinen persönlichen Erfahrungen und ich lebe in einer sehr konservativen Stadt (um die 80k Einwohner) in der sich nicht einmal ein Sexshop gehalten hat, ist es eher umgekehrt. Da wird von sehr vielen nach außen der Glaube ausgelebt und als sehr hohes Gut betrachtet (mit deinen Worten: "geheuchelt") und hinter verschlossenen Türen spielt dieser keine große Rolle mehr. Was hier mit Glauben in Zusammenhang gezogen wird hat für mich ganz andere Ursachen, denn die allerwenigsten leben wirklich streng gläubig.
****i9:
Dann gibt es andere Meinungen (wie ich sie habe), dass Dauerkeuschheit (inklusive Daueronanieverzicht) auch nicht gesund sein kann auf Dauer -siehe die oben angeführten Schäden.
Ja, du hast vieles angeführt... Bei dem ein oder anderen trifft es auch sicherlich zu... Wie aber schon gesagt, dürfte eine Dauerkeuschheit desses Gründe und Ursprung im Glauben liegen lediglich einen minimalen Bruchteil der Gesellschaft ausmachen. Der Überwiegende Teil der von dir beschriebenen Krankheitsbilder entstehen und begründen sich in ganz anderen Bereichen.
Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass du die Sinnhaftigkeit, um die es hier ja eigentlich gar nicht gehen soll, in Frage stellst. Im übrigen ist eine Dauerkeuschheit selbst im christlichen Glauben gar nicht "vorgegeben". Das sexuelles als unrein usw. angesehen wurde/wird mag sein, aber Sex diente der Fortpflanzung und ich brauche nicht weit zurückzugehen um ein streng gläubiges Paar in der eigenen Familie zu finden, die wohl nicht selten Sex miteinander hatten, denn 8 Kinder fliegen einem nicht einfach zu. Meine Großeltern mütterlicherseits waren dies. Derartige Großfamilien waren vor nicht langer Zeit auch im christlichen Glauben nicht selten.
Auch hier möchte ich ehrlich sein... So streng gläubig sie auch waren... Ich bezweifle wirklich stark, dass es lediglich Verkehr gab um für weiteren Nachwuchs zu sorgen. Das ist für mich etwas, was nach außen vielleicht gezeigt wird, aber der Realität entspricht und entsprach es nur sehr selten.
LG "Er" von NeueReize