Hallo
@********iggi,
mit solchen Aussagen muss man SEHR vorsichtig sein:
...die Gefahr von Prostatakrebs und weiteren Prostata Problemen bei dauerhafter Keuschhaltung stark ansteigt.
um nicht unnötige Ängste zu verbreiten.
Einzig gesichertes Faktum ist: rund ein Viertel aller Tumorerkrankungen bei Männern geht zu Lasten eines Prostatakrebses (Statistiken aus DE und AT).
Es spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle (Alter, Ernährung, Alkohol, Drogen, Rauchen, keine/konstante/wechselnde Partner...), um aus den bisherigen Forschungsergebnissen sichere und allgemein gültige Schlüsse ziehen zu können. So gibt es beispielsweise Studien, die nachweisen, dass viel ausgelebte Sexualität das Krebsrisiko fördert ebenso wie solche, deren Ergebnis ist, dass wenig ausgelebte Sexualität fördert (z.B.:
http://www.focus.de/gesundhe … ves-sexleben_aid_476563.html aber auch solche, die zu gegenteiligen Schlüssen kommen, z.B.:
https://www.netdoktor.de/new … en-haelt-prostata-in-schuss/).
Man gewinnt den Eindruck, dass bestehende Studien immer genau das "beweisen", was der Autor aus seiner Weltsicht beweisen wollte... ganz besonders bei Studien rund um das Sexualverhalten. Ein Schelm, der Absicht dahinter vermutet...
Neutral-medizinisch betrachtet gäbe es für BEIDE Sichtweisen sachlich vernünftige Erklärungen:
Viel Sex: provoziert die Prostata dazu, vermehrt Samenflüssigkeit produzieren zu müssen. Generell neigen Drüsen (auch die Prostata ist eine Drüse), eher zu bösartigen Entartungen, wenn sie über das "normale Maß hinaus" zur Produktion angetrieben werden als solche, die sich im "normalen Produktionsbereich" finden - nur was "normal" ist, darauf hat uns die Wissenschaft bislang keine verlässliche Antwort gegeben, eher noch der Augustinermönch Martin Luther ("In der Woche zwier, schaden weder ihm noch ihr, macht im Jahre hundertvier" (1483 - 1546)).
wenig Sex: führt zu einem Sekretstau in der Prostata. Wo immer im Körper in einer Drüse ein Sekretstau entsteht, siedeln sich sehr häufig Keime an, die wiederum ihrerseits das Gewebe reizen, was wiederum ein erhöhtes Risiko für eine bösartige Entartung in sich trägt.
Kurz, man sieht, wie man's angeht, KANN es falsch sein. Eine bessere "Richtlinie" als die von Martin Luther gibt's bis heute nicht.
Wir werden uns diesbezüglich leider mit der ungeliebten "Banalität" abfinden müssen, dass "das Leben schlicht lebensgefährlich ist".
LG,
DocWolf