Man muss einmal grundsätzlich zwei Arten von "Vorhautpiercings" unterscheiden, die oft vom Begriff her gerne, aber fälschlicher Weise, gleichgesetzt werden:
• Das "echte Vorhautpiercing", also durch die anatomische Vorhaut. Ein einfaches Piercing alleine wird dabei an der Beweglichkeit der Vorhaut nur wenig ändern, aber man kann so ein Piercing auch kreisförmig um die vordere Öffnung anbringen (oder auch mehrere einzelne Piercings durch ein Schloss verbinden), und so die Beweglichkeit der Vorhaut schon einmal sehr wesentlich einschränken (was ja zwecks Keuschhaltung durchaus sinnvoll sein kann).
• Mitunter werden auch Piercings durch das Vorhautbändchen fälschlicher Weise als "Vorhautpiercings" bezeichnet. Das Vorhautbändchen ist wesentlich dünner, als die eigene Vorhaut, Piercings reissen viel leichter aus, als bei der "echten" Vorhaut.
Weder ein einfaches "echtes" Vorhautpiercing noch ein Piercing durch das Vorhautbändchen tragen ernsthaft zur Keuschhaltung bei, weil beide nicht wesentlich die Beweglichkeit der Vorhaut einschränken.
Zum Zweck der Keuschhaltung braucht es bei "echten" Vorhautpiercings entweder Mehrere, oder ein Verbinden mit einem weiteren Piercing am Hodensack.
Ein Piercing durch das Vorhautbändchen eignet sich zur Keuschhaltung ebenfalls durch ein Verbinden mit einem weiteren Piercing am Hodensack oder aber zur Fixierung einer Keuschheitsröhre - deren Prinzip meines Wissens die Firma Centurians aus den USA erfunden hat und auch bis heute einziger Anbieter zu sein scheint.
Beide Arten von "Vorhautpiercings" heilen (fachgerechte Durchführung vorausgesetzt) relativ rasch. Piercings durch den Hodensack brauchen im Regelfall deutlich mehr Heilungszeit.
Während die "echte" Vorhaut recht stabil ist, neigen Piercings durch das Vorhautbändchen auch bei relativ geringer Zug-Belastung zum Ausreissen.
LG,
DocWolf