"Er" schreibt...
Und ich schätze was mich wirklich davon abhält sie darauf anzusprechen ist die Angst überhaupt nicht verstanden zu werden. Oder dass sie es für "abartig" hält. Hattet ihr auch solche Ängste? Und wie seid ihr damit umgegangen?
Ja, diese Ängste und Befürchtungen hatte ich ebenso. Umgegangen bin ich damit so, dass ich lange einfach nichts von meinen Wünschen und Fantasien erzählt habe. Die Ängste wurden dadurch nicht weniger oder sind gar verschwunden, aber so lange ich nichts sagte, konnten sie ja auch nicht bestätigt werden.
Mich würde interessieren wir ihr (vor allem dei Männer) an eure Partnerin mit dem Wunsch der Keuschhaltung an sie herangetreten seid.
Ich habe rund zwei Jahre gewartet bevor ich ihr von meinen Wünschen diesbezüglich etwas gesagt habe. Zu groß war die Angst vor Ablehnung und einer möglichen Belastung unserer Beziehung/Ehe.
Irgendwann war der Wunsch reale Erfahrungen zu sammeln allerdings so groß, dass ich einfach reden musste.
Ich war an einem Punkt angekommen, wo ich selbst nicht mehr zufrieden war, weil ich meine Bedürfnisse nicht ausleben konnte. Entsprechend blieb nur die Flucht nach vorne. Entweder hatte ich die Chance darauf, dass ich mit meiner Partnerin gemeinsam einen neuen Weg beschreiten und gemeinsam Erfahrungen sammeln konnte, was dann meine gewachsenen Bedürfnisse erfüllen würde, oder eben nicht. Die möglichen Folgen im letzteren Fall habe ich zu diesem Zeitpunkt in Kauf genommen.
So habe ich einen passenden Abend abgewartet und sie um ein Gespräch gebeten. Ich bin vorsichtig angefangen ihr von meinen Gedanken zu erzählen, die sich in den zwei Jahren zuvor entwickelt haben. Schließlich hatte ich in diesem Punkt zwei Jahre Vorsprung und mich mit dem ganzen Thema schon befasst im Gegensatz zu ihr.
Ich habe ihr versucht zu vermitteln, dass es ein gewachsenes Bedürfnis sei, sie sich aber nicht dazu verpflichtet fühlen soll mit dieses zu erfüllen. Sie sollte sich einfach anhören was mich bewegt ohne Druck zu verspüren irgendwas tun zu müssen. Am Ende habe ich sie darum gebeten sich über alles Gedanken zu machen und nicht einfach "Nein" zu sagen, nur, weil sie damit derzeit nichts anfangen kann. Ich habe sie darum gebeten es einfach einmal auszuprobieren und erst nach dem erleben zu entscheiden ob es etwas für sie ist, sie Spaß daran hat/haben könnte oder nicht.
Sie erklärte mich kurzerhand für verrückt und war sich sicher, dass ich so ein Teil nach wenigen Stunden vom Körper reißen und in die Ecke schmeißen würde. Jedoch bestellten wir gemeinsam unseren ersten Käfig und gingen gemeinsam unsere ersten Schritte in eine völlig neue Richtung.
Relativ schnell wurde klar, dass ihr dieses Gefühl deutlich besser gefiel, als sie es sich vorstellen konnte und, dass ich das Ding nicht vom Körper reißen und in die Ecke schmeißen würde.
Mittlerweile sind wir einige Jahre dabei, aus Keuschhaltung und etwas Femdom hat sich eine tiefe Cuckoldbeziehung und ihre völlige Kontrolle über meine Sexualität entwickelt.
Fazit aus meiner persönlichen Erfahrung:
Sei offen und spreche mit ihr ohne Druck aufzubauen. Lass ihr die Möglichkeit selbst zu entscheiden und vermittel nicht den Eindruck, dass sie etwas tun müsste oder einfach nur für dich tun soll. Schaffe eine Basis auf der es möglich ist gemeinsam zu erkunden im Tempo des langsameren Parts. Immer daran denken, dass du dich mit dem Thema schon eine Weile länger beschäftigst. Lass ihr die Gelegenheit sich damit zu beschäftigen und aufzuholen, sofern sie daran Interesse hat.
LG "Er" von NeueReize