Keuschhaltung zwecks Devotion oder als Penisverwöhnkur?
Auch in meiner fraugeführten Beziehung spielt Keuschhaltung über mehrere Wochen oder Monate eine wichtige Rolle. Ich merke immer wieder, dass diese Enthaltsamkeit wahnsinnig wichtig für meine Hingabe, Unterwerfung und übrigens auch für mein seelisches Gleichgewicht ist. Immer wieder mal, wenn ich in „Keuschhaltungsforen“ (hier oder z.B. kgforum.org oder in einer seltsamen geschlossenen Gruppe auf Facebook) bin, staune ich über die Schwerpunktsetzung vieler Beiträge. Da sehe ich wahnsinnig viele Bilder von Keuschheitsgürteln, Peniskäfigen usw. oder Erfahrungsberichte von Selbsteinschlüssen. Manchmal denke ich, es geht da so selten darum, was seelisch und sexuell mit einer Partnerschaft passiert, und vor allem: was denn die Herrin davon hat. Stattdessen eifrige Betrachtungen des eigenen Penis oder „Meine neue Freundin hat mich jetzt eingeschlossen, auch wenn sie noch nicht richtig kapiert, was das soll“. Oder neulich eine ellenlange Beschreibung von Verschlusstechniken und neuen Geräten, und am Ende ein kleiner Satz: „Jetzt fehlt mir nur noch die passende Frau als Schlüsselherrin.“
Gut, das mag Sarkasmus eines einsamen Herzens sein. Partnersuche für alleinstehende devote Männer ist sicherlich nicht einfach. Ich will das hier auch bitte nicht als Attacke verstanden wissen, natürlich ist es okay, sich als Mann intensiv mit dem eigenen Penis zu beschäftigen. Ich bin auch selbst fasiniert von enger, hundsgemeiner, fies stachliger Einsperrnis. Es ist eher Verwunderung. Manchmal scheint mir, es geht nur noch um eine Penisverwöhnkur für den Herrn, fast als gönnte die Partnerin da eine Variante eines Blowjobs …
Noch einmal, wenn das beiden so passt, ist das ja völlig okay. Aber für mich sind die sich entwickelnde Devotion des Enthaltsamen und die Lüste der Herrin, die aus der Keuschhaltung resultieren können, viel wichtiger. Und ich habe gelegentlich den Eindruck, dass so viele verschlusswillige Männer Probleme haben, eine geneigte Partnerin zu finden, könnte auch an dieser Fixierung aufs eigene Gemächt statt aufs Glück der Herrin liegen. Oder?